Presonus Quantum HD8 Test

Unter den zahlreich vorhandenen Mehrkanal Audio Interfaces möchte das Presonus Quantum HD8 mit einigen Funktionen glänzen, die es in dieser Form bei den Mitbewerbern nicht gibt. Dazu gehört die Möglichkeit, Gitarren-Signale zwecks Re-Amping direkt aus dem Gerät zu schicken, auch die Loopback-Funktion samt Integration in bekannte Streaming- und Podcast-Plattformen wie Zoom oder OBS ist neu. Damit ist es natürlich noch nicht getan, denn die im Jahr 2021 von der Gitarren-Marke Fender übernommene Firma hat auch die Software-Seite noch weiter optimiert.

DSP-Effekte gibt es nicht, eine extrem geringe Latenz soll jedoch problemlose Workarounds mithilfe der DAW-Software Studio One erlauben. Aktuell gibt es zwei Quantum-HD-Interfaces. Das HD8 ist das Flaggschiff mit insgesamt acht Mikrofonvorverstärkern. Das reicht für kompakte Band-Setups, nach Belieben kann mit weiteren Geräten erweitert werden.

Quick Facts zum Presonus Quantum HD8

  • acht Mikrofonvorverstärker/Line-Eingänge
  • per Tablet oder Telefon fernsteuerbar
  • zwei zusätzliche Front-Outputs für Gitarren Re-Amping
  • über „Universal Control“ App oder Studio One bedienbar
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Presonus Quantum HD8
Presonus Quantum HD8
Kundenbewertung:
(8)

Stabiles Metallgehäuse, internes Netzteil

Im mattschwarzen Metallgehäuse präsentiert sich das neue Topmodell der Presonus Quantum HD-Serie. Anders als das kleinere HD2 besitzt dieses Gerät das klassische 19“-Rackformat mit einer Höheneinheit. In der schicken Verpackung finde ich außerdem ein USB-C-Kabel sowie ein Breakout-Kabel für MIDI und S/PDIF. Das Netzteil ist integriert, es liegt ein Kaltgerätekabel bei.

Auf der Vorderseite geht es geordnet und logisch zu. Statt einer Menge Drehreglern wie bei älteren Presonus-Interfaces dominiert hier nur ein einziger Endlos-Encoder das Bedienfeld. Alle Parameterveränderungen werden darüber eingestellt. Informationen über Werte und Betriebszustand zeigen LED-Kränze auf dem Regler selbst und darum herum an.

Es gibt zwei Kopfhörerausgänge am Presonus Quantum

Neben dem Netzschalter ganz rechts finde ich zwei separat regelbare Kopfhörerausgänge samt Taster, daneben sitzt ein Levelmeter. Taster für die Umschaltung der Monitore sowie ein Mute-Taster (der per Software auch mit Dim-Funktion belegbar ist) befinden sich ebenfalls rechts des Encoders. Dann geht es weiter mit einem Farbdisplay, hier werden alle Inputs und Outputs dargestellt, umschaltbar über einen Druck auf den Encoder.

Auf der rechten Vorderseite des Presonus Quantum HD8 befinden sich zwei Kopfhörerausgänge.

Autogain soll das Einpegeln vereinfachen

Input-Sektion: Die Eingangskanäle werden über acht Taster angewählt, 48V-Speisespannung läßt sich selbstverständlich getrennt aufschalten. Nicht selbstverständlich ist hingegen die Autogain-Funktion. Drückt man den entsprechenden Knopf und betätigt die aufzunehmende Schallquelle, sucht das System automatisch die passende Verstärkung.

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Fender lässt grüßen: Re-Amping ohne DI-Box

Der Umstand, dass ein sehr großer Teil der Käufer von Audio-Interfaces Gitarristen sind, dürfte Presonus zum vielleicht herausragendsten Feature der HD-Serie inspiriert haben: die beiden frontseitigen Instrument-Out-Buchsen. Ihr Sinn ist so einfach wie einleuchtend. Wer seine Gitarre (oder ein anderes Instrument) per Interface aufnimmt, spart sich mit diesen Ausgängen die zur Pegel- und Impedanzanpassung nötige DI-Box, wenn das trockene Signal anschließend noch durch analoges Outboard-Equipment oder Effektpedale geschickt werden soll. Smart!

Presonus’ Mutterkonzern lässt grüßen: zusätzliche Outs zum Re-Amping

Anschlüsse auf der Rückseite des Quantum HD8

Rückseitig finden sich zunächst die acht Input-Kombibuchsen, die beiden Hauptmonitoranschlüsse sowie acht weitere Klinken-Line Outs. Diese können per Universal-Control-Software übrigens auch die Speaker eines 7.1-Systems mit Signalen versorgen. Weiter geht es mit den Wordclock-In/Outs, jeweils zwei ADAT-In- und -Outputs, dem USB-C-Anschluss sowie einer 9-Pin-Buchse, an welcher die mitgelieferte MIDI-S/PDIF-Peitsche angeschlossen werden kann.

Da bleiben kaum Wünsche offen: die rückseitigen Anschlüsse des HD8
Eingebautes Netzteil, optische Anschlüsse, Peitschenanschluss für MIDI und Coax, Wordclock… die Anschlüsse sind vielfältig.

Technisches Innenleben und Universal Control App

„Max HD“ heißen die acht verbauten Preamps mit kräftigen 75 dB Gain. Intern kann das HD8 mit bis zu 32 Bit und 192 Khz Auflösung arbeiten. Pro Preamp-Kanal ist ein 20 dB Pad sowie ein Low Cut schaltbar.

Wie erwartet, ist das Gerät zwar standalone bedienbar, alle verfügbaren Funktionen und Routing-Möglichkeiten eröffnen sich jedoch erst mit der Universal Control App, welche vor der Inbetriebnahme herunter geladen werden muss. Diese App gibt es übrigens auch für Smartphone und Tablet, somit ist eine bequeme Fernsteuerung ebenfalls möglich.

Blick auf die Universal Control Bedienoberfläche (heller Modus)

Wer sich auf der Presonus-Seite registriert, erhält zudem eine zwölfmonatige Lizenz für Studio One Pro. Diese Presonus-eigene DAW erlaubt eine enge Integration der Quantum-Produkte samt speicherbarer Routing-Presets und Surround-Settings.

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Sehr transparenter Klang, guter Workflow

Nach der Installation der Universal Control App und dem Update des Quantum HD8, entpuppt sich die Kombination aus Hard- und Software als gelungenes Gesamtpaket. So sind alle Einstellungen sowohl am Gerät als auch in der Anwendung bedienbar und werden entsprechend dargestellt. Als praktisch erweist sich die Autogain-Funktion, die ermittelten Werte liegen zwar höher als ich persönlich aussteuern würde, in Anbetracht der Dynamikreserven ist dies jedoch unerheblich. Sehr beeindruckend ist die geringe Latenz, gute vier Sekunden bei einer 44,1 Kilohertz und einer Buffer-Größe von 32.

Klanglich machen sowohl die Preamps als auch die Wandler Spaß. Offen, detailliert und lebendig übertragen sie sowohl das von mir eingespielte Bass-Signale als auch das voll mikrofonierte Drumset. Als Vergleich habe ich euch mein SPL Crimson und mein eigenes Drum-Setup mit Sebatron vmp4000 Röhren-Preamps und RME UFX Wandlung aufgenommen.

Audio Samples
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Drumset, acht Mikrofone Drumset, acht Mikrofone, Vergleichs-Setup

Dass man beim Re-Amping auf DI-Boxen verzichten kann, dürfte speziell Gitarristen erfreuen. Hinzu kommen die vielfältigen digitalen Anpassungsmöglichkeiten. So lässt sich in der Software nicht nur die Helligkeit der Bedienelemente an der Hardware einstellen, auch Kleinigkeiten wie die Umfunktionierung der Mute- zur Dim-Taste sind sinnvoll.

Audio Samples
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Bass Bass, Vergleichs-Setup

Test des Presonus Quantum HD8: Fazit

Mit dem Quantum HD8 hat Presonus ein höchst vielseitiges USB Audio Interface für gehobene Ansprüche auf den Markt gebracht. Die acht verbauten Preamps klingen exzellent, der Workflow mit nahtloser Integration der Steuerungs-Software und – bei Registrierung – der Presonus Studio One DAW, funktioniert makellos. Besonders für Gitarristen dürfte die Re-Amping-Möglichkeit ohne separate DI-Box eine willkommene Vereinfachung darstellen. Details wie die Loopback-Möglichkeit für Streaming Plattformen wie Zoom sind ein weiterer Pluspunkt. Wenn ihr also ein modernes Interface mit umfangreicher Konnektivität und einem modernen aber übersichtlichen Layout sucht, solltet ihr das Presonus Quantum HD8 mal ausprobieren.

  • USB-C Interface mit AD/DA-Wandlung mit bis zu 32bit/192 kHz
  • 8 MAX HD Preamps mit 75 dB Gain
  • insgesamt 26 Eingangskanäle, 30 Ausgangskanäle 8 analoge Eingänge,10 analoge Ausgänge
  • 2x Kopfhörerausgang
  • flexibles Monitoring über Universal Control App oder Presonus Studio One
  • Gerät kann per App ferngesteuert werden
  • Loopback-Funktion für Integration in Streaming-Apps wie Zoom oder OBS
  • 2 x Instrument-Inputs: Direkte Anschlüsse für Gitarren und andere Instrumente
  • 2x Instrument Outputs für Gitarren Re-Amping
  • Breakout-Kabel für MIDI und S/PDIF
  • Wordclock In/Out
  • hergestellt in: China
  • Webseite: https://de.presonus.com/
  • Preis Presonus Quantum HD2 : € 862,– (Straßenpreis am 13.5.25)
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • kräftiger, sauberer Klang
  • rauscharme Preamps
  • direktes Re-Amping von der Gerätefront
  • logische und übersichtliche Bedienung
Contra
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Presonus Quantum HD8 Test
Für 862,00€ bei
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