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Presonus Studio One V3 Artist

Praxis

Installation

Nachdem man einen User Account eingerichtet hat, werden der Installer und alle Inhalte zum Download bereitgestellt. Alternativ hierzu ist der gesamte Content auch als USB-Stick erhältlich. Die Installationsdatei von Presonus Artist ist mit der Vollversion identisch, wobei je nach Lizenz des Users lediglich die erworbenen Funktionen freigeschaltet werden. Die in Artist enthaltenen Samples und Soundinhalte umfassen ca. 5GB. Positiv anzumerken ist, dass kein iLok oder Ähnliches zum Arbeiten mit Studio One erforderlich ist, da man sich mit seinen Accountdaten einloggt. Wem der iLok ohne ersichtlichen Grund einfach mal so abraucht, wie es mir vor einigen Wochen passiert ist und mich Zeit, Geld und Nerven gekostet hat, der weiß diesen Umstand zu schätzen.

Die Soundinhalte von Studio One Artist
Die Soundinhalte von Studio One Artist

Sound Content

Bei einer DAW ohne AU-/VST Unterstützung ist die Qualität der mitgelieferten Instrumente und Soundinhalte natürlich von großem Interesse. Hier bietet Studio One Artist viel Licht und ein klein wenig Schatten. Die virtuellen Synthesizer Mai Tai und Mojito klingen einfach großartig und decken das komplette Repertoire absolut druckvoll von edel bis schmutzig ab, sodass man VA Synths von Drittherstellern nicht zwingend vermisst. Die Drum Samples des Impact decken stilistisch einen großen Bereich ab und ein Mangel an Soundqualität und „Impact“ ist auch hier nicht auszumachen. 
Für gemischte Gefühle sorgt bei mir lediglich der Sample Player Presence XT. Dass dieser nur eine begrenzte Auswahl an teilweise etwas hausbackenen „Brot-und-Butter“-Sounds bietet, kann man angesichts der Tatsache, dass es sich um eine abgespeckte Studio One Variante handelt, nicht wirklich kritisieren. Teilweise gefallen mir die Sounds sehr gut, teilweise offenbaren sie aber auch Schwächen, wie z.B. ein deutlich vernehmbares Rauschen auf diversen Samples. In den Preset Setting wurde in solchen Fällen teilweise rustikal gefiltert, wodurch der resultierende Sound zu dumpf und wenig authentisch klingt. Weiterhin werden einige Patches nicht geladen, obwohl ich sie anwählen kann. Ob es sich hierbei eventuell um Sounds von Studio One Professional, die irrtümlich im Browser angezeigt werden, oder einen sonstigen Bug handelt, ist nicht eindeutig nachvollziehbar.
Aber hören wir doch einfach mal rein: Das erste Audiobeispiel ist ein kurzes, wirres Arrangement, bei welchem alle Klangerzeuger sowie auch einige Soundeffekte, die in den Audioloops enthalten sind, zum Einsatz kommen. Im folgenden sind verschiedene Sounds der beiden Synths Mai Tai und Mojito zu hören sowie Presence XT . Letzterer hat zwar ebenfalls synthetische Sounds im Angebot, im folgenden Hörbeispiel sind allerdings einige Naturinstrumente aus den Presets zu hören. Auf dem E-Gitarren Patch kam zusätzlich das Plug-in Ampire XT zum Einsatz.

Audio Samples
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Studio One Artist – All Instruments Mai Tai – diverse Sounds Mojito – diverse Sounds Presence XT – Arrangement

Was gefällt?

Eine herausragende Stärke von Studio One ist die konsequente Drag and Drop-Funktionalität des Programms. So lassen sich Instrumente und Plug-ins intuitiv auf eine Spur, bei gleichzeitigem Drücken der Option-Taste sogar auch auf einzelne Regions ziehen, um beispielsweise einzelne Schläge einer Drumloop oder Worte einer Gesangsspur mit einem Effekt zu versehen. Im Grunde bieten auch andere DAWs diese Möglichkeit, bei Studio One animieren diese Event FX aber zum kreativen Einsatz und Experimentieren, da sich verwendete Plug-ins übersichtlich im Signalfluss ändern oder auch wieder deaktivieren lassen ohne dass man in irgendwelchen Undo-Listen suchen muss.

Fotostrecke: 2 Bilder Der intuitive Einsatz von Event FX animiert zum kreativen Experimentieren.

Weiterhin bietet Presonus DAW unzählige durchdachte Details, Funktionen und Makros, die einen hohen Nutzwert haben und den Workflow beschleunigen. Einige davon sind in den folgenden Abbildungen zu sehen:

Fotostrecke: 4 Bilder Die Erstellung eines separaten Monitor Mix ist absolut praktikabel und unkompliziert.

Selbst die abgespeckte Artist Version bietet schon ausgewachsene Profi-Features, wie das Exportieren von Stems und auch das allgemeine Handling ist ausgezeichnet. Obwohl ich mittlerweile über 20 Jahre mit Logic arbeite, stehe ich mit der, aus meiner Sicht frickeligen Automation stets auf Kriegsfuß. Bei Studio One hingegen gelingen aus dem Stehgreif präzise Einstellungen, wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Präzise wie ein Hüllkurvengenerator – die einfach zu handhabende Automation in Studio One

Was gefällt nicht?

Neben den bereits genannten Einschränkungen gibt es allerdings auch Kritikpunkte an der DAW von Presonus. Gegenüber Logic und Pro Tools läuft Studio One etwas instabil auf meinem Rechner (MacBook Pro, 2,8GHz Intel Core i7, RAM 16GB, macOS Sierra). Während des Tests fanden vereinzelt Programmabstürze statt oder plötzlich war kein Audiosignal mehr zu hören, was mit einem Neustart des Programms aber stets behoben werden konnte. „Vereinzelt“ bedeutet, dass derartige Vorkommnisse maximal alle paar Stunden aufgetreten sind, in erster Linie beim Öffnen eines neuen Plug-ins oder Instruments oder beim Umschalten von Presets der Klangerzeuger. Soweit nichts wirklich Dramatisches, teilweise erzeugte es in mir nostalgische Gefühle, indem es mich an meine „PC-Jahre“ erinnerte.
Ein weiterer Kritikpunkt fällt tendenziell unter die Rubrik „Geschmackssache“. Das GUI von Studio One empfinde ich im Vergleich zu den soeben genannten DAWs als etwas unübersichtlicher, was insbesondere auf den Mixer zutrifft. Möglicherweise ist eine weitere Eingewöhnung für mich als „Studio One-Anfänger“ erforderlich, in einigen Konstellationen wirkt Studio One optisch aber ein wenig überladen. 

Das GUI von Studio One in „Äktschen“
Das GUI von Studio One in „Äktschen“
Kommentieren
Profilbild von Stefan

Stefan sagt:

#1 - 27.03.2018 um 07:06 Uhr

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Ich hätte StudioOne bereits mehrfach mal im täglichen Workflow getestet, aber die fehlende bzw. für ca. 80 € nachrüstbare VST-Unterstützung war und ist für mich immer noch ein absolutes NoGo. Das können selbst die kleinen Cubase-Versionen LE und AI.

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Christian sagt:

#2 - 03.10.2019 um 10:46 Uhr

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Würde Studio One auch gerne ne Chance geben, aber wenn die Artist Version keine VST und den Kontakt Player unterstützt, kann ich damit nichts anfangen. Somit wären die gekauften PlugIns von Wave, der DrumSampler von GGD per Kontakt Player usw nicht nutzbar :-(

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