Praxis
Zunächst steht ein Trockentest mit einem Live-Mitschnitt auf dem MacBook Pro an. Eine PA gibt den virtuellen Soundcheck wieder, den wir per UC abmischen. Erfreulich, dass sich auf dem MacBook Studio One und die UC gleichzeitig nutzen lassen.
Pro Kanal lässt sich das Eingangssignal auswählen, wobei das Routing immer „eins zu eins“ ausfällt. So lässt sich beispielsweise auf Kanal 17 nur XLR-Eingang 17 oder Firewire-Kanal 17 wählen. Das gleiche Eingangssignal auf zwei oder mehrere Kanäle zu splitten (z. B. für Monitoranwendungen) ist nicht möglich.
Kanäle können mit der Link-Funktion zusammengefasst werden, allerdings nur gerade auf ungerade Kanalzahlen. Gain, Polarität und Phantompower müssen weiterhin für jeden Kanal individuell verwaltet werden. Schön ist, dass zwei gelinkte Kanäle zu einem Fader zusammengefasst werden, das zweite Exemplar wird ausgeblendet.
Alle Mixtools (EQ, Gate und Kompressor) liegen im Direktzugriff, lassen sich intuitiv bedienen und erzielen rasch gute Ergebnisse. Bei der iPad-App stört ein wenig, dass der eigene Finger die Mic-Gain-Anzeige beim Einstellen verdeckt, ansonsten funktioniert die Touch-Bedienung prima. Nachahmenswert ist die A/B-Funktion des Channelstrips: Pro Kanal lassen sich zwei Einstellungen in EQ und Dynamics vornehmen und dann per A/B-Taste vergleichen.
Der EQ besteht aus einem durchstimmbaren Low-Cut (bis 1 kHz) und vier vollparametrischen Bändern. Bass- und Höhenband besitzen einen zusätzlichen Shelving-Modus, einen Hi-Cut sucht man indes vergebens. Die einzeln EQ-Bänder sind nicht voll durchstimmbar, so reicht das Low/Mid-Band von 90 Hz bis 1200 Hz. Hat man sich einmal darauf eingestellt, ist das jedoch kein großes Problem.
Sound
Die Klangqualität ist sehr gut, die Sampling-Rate von 96-kHz und die Burr-Brown-Wandler tragen ihren Teil hierzu bei. Sehr rauscharm und transparent tönt es aus unserer Test-PA. Im Vergleich zu einem StudioLive Pult der ersten Generation ist der Unterschied hörbar, im Studio dürfte er noch deutlicher ausfallen.
Es zeigt sich, dass PreSonus eine Menge Gehirnschmalz in die UC-Software investiert hat. Sie ist einfach zu bedienen und bietet einen guten Funktionsumfang. Die Meteranzeigen für sämtliche 32 Kanäle liegen stets im Blickfeld, alle Funktion sind am richtigen Ort. Musiker, die über die Q-Mix App ihren eigenen Monitorsound fahren, lassen sich behelfs Geräteberechtigung auf ihren eigenen Monitorweg festnageln. So verhindert man, dass die Musiker wichtige Settings versehentlich verstellen.
Schnelles Copy & Paste von Kanaleinstellungen oder ganzen Mixen wurde ebenfalls implementiert. Nur die Netzwerkanbindung hat uns an den Rand der Verzweiflung getrieben. Als der Autor am folgenden Tag das Setup wieder in Betrieb nehmen wollte, konnte er keine Verbindung zwischen den Laptops und dem RM32AI herstellen. Was war passiert?
Die UC besitzt einen Autostart-Modus, der die Software automatisch startet, wenn der Laptop hochfährt. Gute Sache. Allerdings erfolgt die Vergabe der Netzwerkadresse mittels DHCP. Booten nun RM32AI und Laptop schneller als der Router, setzt das RM32AI selbst eine IP-Adresse und wird im ungünstigstem Fall nicht mehr im Netzwerk erkannt. Also: Zuerst den Router hochfahren und dann den Rest. Im Live-Betrieb ist eine USV daher eine wertvolle Lebensversicherung.
Holger Barho sagt:
#1 - 10.03.2024 um 22:56 Uhr
Diese Marke wird, wenn es ernst wird, maßlos überschätzt. Klar, der Artikel ist schon alt, etwas war aber dennoch möglich, nämlich die Kaskadierung von zwei RM32ai zu einem "RM64ai". Dieserhalben hat das CS18ai vier Bänke mit je 16 Kanälen. Und mit dem CS18ai fing die Misäre ja auch eigentlich erst an. Schön, die Steuerung per App oder vom PC oder Mac, auch eigentlich schöner, die Steuerung vom CS18ai mit richtig Knöppe und Schiebern und Talkback und Monitor- wie im richtigen Leben- nur nicht gleichzeitig- also mehr Paralleluniversum, Spiegelwelt....... Nachträglich ist es für die Leute von Presonus natürlich selbstverständlich, daß man DEN AVB-Switch von Presonus verwendet (den es damals noch nicht gab) und selbstverständlich nur CAT7-Kabel (die es damals noch nicht gab). AVB-Switche hatten die Hirnies von Presonus einige im Hirn, ein paar sollten aufwendig und sau teuer gepatcht werden, andere haben die Entwicklung fallen lassen und wieder andere sind immernoch viel zu teuer und vor allem, viel zu groß (zu viele Kanäle). Und nun, mit PRESONUS SW5E AVB-Switch und CAT7- Kabeln, einem PRESONUS CS18ai, PRESONUS RM32ai, 7Links WLR-1200 und iPad..... MAXIMAL 5 Min, bleibt die AVB Verbindung bestehen, dann aussetzer im Monitor, dann tot. Danach, kein Monitor, kein Talkback und keine Steuerung. iPad geht! Liegt wohl daran, daß PRESONUS ihr "eigenes" AVB gebastelt hat, und unbedingt auf den Markt wollte, bevor Behringer mit etwas kommt, was funktioniert. Jetzt hat AVB ein etwas anderes Timing, und schon ist alles scheiße! Natürlich ohne Support von PRESONUS!!!! Nur für Monitor und Talkback habe ich den ganzen AVB-Schrott und das CS18 gekauft. Vielleicht noch ´n büschn für´s Oldschoolfeeling.... KEINERLEI HILFE VON PRESONUS!! DANKE PRESONUS!!! ...geht bitte sterben!