Praxis
Aufstellung & Anschluss
Da es an in der Höhe verstellbaren Gerätefüßen mangelt, muss der Untergrund nicht nur solide und fest, sondern auch bereits eben sein. Damit kann ich dienen. Ansonsten gibt’s nichts weiter zu beachten. Wenden wir uns der Rückseite zu, welche die Anschlüsse offeriert. Das mitgelieferte NF-Kabel wirkt solide wie auch gut verarbeitet und umfasst die Leitung für die Erdung gleich mit. Es ist hinsichtlich der Qualität nicht vergleichbar mit Standard-Cinch-Kabeln, die in der Regel bei der Mehrheit der Hersteller als Zugabe dienen. Es sieht auf jeden Fall besser aus und scheint hinsichtlich der Flexibilität und der Abschirmung weitaus besser zu sein, aber auch kein High-End. Für den Anschluss eines preisgünstigen Pro-Ject Plattenspielers an die heimische Anlage ist es aber für mein Dafürhalten absolut angemessen. Anschließend wird noch das externe Schaltnetzteil an die Versorgungsbuchse des Debut III gesteckt und fertig.
Wer möchte, kann nun mit einem konkreten Blick von der Seite checken, ob der Tonarm mit aufgelegter Platte wirklich parallel zum Plattenteller liegt. Da gibt’s nix zu meckern.
Auch die Einstellschablone deckt keine Justierfehler der Tonabnehmer-Montage auf. Das Prädikat „Plug and Play“ ist hier also nicht nur ein Gag der Marketingabteilung, sondern absolut zutreffend, was ich, ehrlich gesagt, gar nicht sooo häufig erleben durfte.
Handling
Das Handling mit dem Debut III kann man als absolut benutzerfreundlich beschreiben. Etwas seltsam erscheint die Tatsache, dass es keinen offensichtlichen Power-Button gibt und auch keine Betriebs-LED hierfür. Da der österreichische Turntable keine Komfort-Features bietet, wird das auch nicht benötigt. Der Plattenspieler ist an, wenn sich der Teller dreht und fertig. Den Motor (de)aktiviert man mit einem unter der linken Ecke auf der Unterseite sitzenden zweistufigen (an/aus) Druckschalter, der ein eindeutiges haptisches und akustisches Feedback gibt, ob der Schalter betätigt wurde oder nicht.
Für die Wiedergabe einer Single oder Maxisingle muss die Abspielgeschwindigkeit von 33 auf 45 erhöht werden. Na klar, was sonst? Aber Achtung: Hierfür muss die Filzmatte und der Platter heruntergenommen und der Antriebsriemen am Antriebs-Pulley umgelegt werden. Das meint man im Besonderen mit einem vollständig manuellen Plattenspieler! Wem das zu viel ist, sollte sich anderweitig umschauen. Wem das absolut Wumpe ist, der kann einfach weiterlesen.
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Sound
Der Klang des Debut III lässt sich als ruhig, sehr tonal, räumlich und aufgeräumt bezeichnen. Egal, welches Genre er zu bewältigen hat, die Wiedergabe ist immer adäquat. Die Auflösung im Bass und in den Mitten geht in Ordnung, die Hochtonwiedergabe lässt ein paar Wünsche hinsichtlich der zeitlichen Auflösung offen, was aber eher auf den vormontierten Tonabnehmer zurückzuführen ist. Das kann ein System für 50 Euro Verkaufspreis trotz elliptischer Nadel einfach nicht liefern. Pro-Ject lieferte den Plattenspieler aber auch mit einem 2M Red aus und ich werde das Gefühl nicht los, dass ein Ortofon 2M Blue (zum Test) durchaus noch weitaus mehr aus diesem Setup herausholen würde. Hinsichtlich des Tonabnehmers ist also durchaus noch Luft nach oben.
Als Referenz habe ich einen Pioneer PLX1000 mit einem Audio-Technica AT-VM95E hinzugezogen. Dieser Tonabnehmer liegt exakt in der gleichen Preisklasse wie unser vormontiertes Ortofon OM 5e, ist also auch für etwa 50 Euro zu bekommen. Als Phono Preamp diente mir ein TPR-3 von Dynavox, ein solider Röhrenvorverstärker. Für die Aufzeichnung habe ich meinen Studiorechner mit einem Fireface von RME genutzt. Auffallend ist, dass nix auffällt. Die Aufnahmen klingen kaum unterschiedlich, was für den Testprobanden spricht.