Praxis
Die Inbetriebnahme gestaltet sich, wie zu erwarten war, unkompliziert und intuitiv. Links unter dem Chassis sitzen zwei zweistufige Netzschalter. Der linke schaltet den Motor ein/aus, der zweite switcht die Juke Box an/aus. Das Gerät wird über die IR-Remote in den Stand-by versetzt und über diese wieder in den Wachzustand geholt. Quellen werden ebenfalls über die Fernbedienung selektiert, aber natürlich nur im Zwei-Zeilen-Display angezeigt. Das Display lässt sich dimmen und ist auch in Schräglage gut abzulesen.
Die Verbindungsaufnahme via Bluetooth gelang prompt und auch der Betrieb funktionierte ohne jegliche Komplikationen. Die Lautstärke kann über den frontseitigen Pegelsteller oder über die Remote beeinflusst werden, eine zweibandige Klangregelung wird ausschließlich über diese geregelt. Ach Klangregelung? Echt jetzt? – Ja! Doch wie klingt´s?
Ich bin in mehrerlei Hinsicht verblüfft. Zum einen klingt das gesamte System warm, homogen und räumlich, aber eben auch transparent und detailreich. Häufig ist bei derart günstigen Systemen nur eine Seite der Medaille zu bekommen. Hier aber gibt´s beides.
Die Gummifüße koppeln die Lautsprecher höchst effektiv vom Untergrund ab. Diese „Damp it“-Teile sind echt m-e-g-a! Sie gibt es im Übrigen auch separat als 4er-Pack für rund 25 Euro zu kaufen ebenso wie das Lautsprecherkabel, Einzelpreis rund 60 Euro. Das nur am Rande.
Ebenso effektiv gelingt die Abkopplung des Plattenspielers vom darunter befindlichen Klangkörper, hier dem Expedit-Regal von IKEA. Wie man auf den Bildern unten gut erkennen kann, stehen die Speaker Box 5 und die Juke Box E auf dem gleichen Regal (!), aber hörbare Resonanzen oder gar Feedbacks sind auch bei mittelhohen Lautstärken nicht auszumachen.
Gesamtpegel
Hinsichtlich des möglichen Gesamtpegels kann man ebenso absolut zufrieden sein. Meine Befürchtungen hinsichtlich des Wirkungsgrades verpufften relativ schnell. Gut, Party-Betrieb geht nicht – aber ein 18-22 qm großes Zimmer füllen diese Lautsprecher bei geschickter Aufstellung ganz sicher wohlklingend aus. Da das Gehäuseprinzip Bassreflex heißt und die Öffnung nach hinten weist, kann man mit dem Wandabstand ein wenig die Bässe dosieren, wenn es der Platzbedarf zulässt. Die 55 Hz als untere Grenze des Übertragungsbereiches ist bei Bassmusik schon deutlich auszumachen, es fehlt dann einfach an Druck und Sub-Bass. Dennoch machen die Bässe zwischen 55 und 300 Hz auch Spaß.
Für dich ausgesucht
Zwischendurch habe ich die Endstufe ohne Nutzsignal vollends aufgedreht, es war also nur der Noise Floor zu hören. Bei Line-Quellen oder drahtlosem Stream-Empfang via BT war sehr wenig Rauschen vernehmbar, bei Phono-Betrieb ist prinzipbedingt mehr zu hören, aber bei weitem nicht so viel, wie ich zunächst vermutet hatte.
Auch die gesamte Abschirmung ist vortrefflich gelungen. Das Netzteil ist klugerweise nach draußen verlagert worden und somit ist schon mal ein traditioneller Störenfried verbannt, dennoch sind mit den Endstufen ja immer noch genügend Strahlpotenziale vorhanden – doch hiervon ist selbst im Phono-Betrieb nichts zu hören…geht doch!
Mit Hilfe eines vom iPhone emittierten Spotify-Streams mit 320 kBit/s via Bluetooth klangen diverse Tracks verschiedenster Genres absolut gut. Sowohl der Bluetooth-Chip als auch DA-Wandler leisten detailreiche Arbeit und lösen angenehm aber nie schönfärbend oder aufdringlich auf. Hier und da fehlt es der letzten Oktave der Hörbereichs an Transparenz, aber nie unangenehm auffallend.
Der Riemenantrieb verleiht dem Phono-Sound eine stoische Ruhe. Laufwerksgeräusche sind gar nicht vernehmbar, Körperschall hingegen schon, aber in einem absolut verträglichen Maß. Das Ortofon OM 5E klingt in Kombination mit der Juke Box E – wie alles andere – absolut zufriedenstellend. Das Zusammenspiel passt einfach und der Spaßfaktor ist doch ziemlich groß. Ein angenehmer homogener HiFi-Sound ohne Überbetonungen oder auffällige Schwächen. Mehr geht nicht…