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Produce-Alike #11 – Aura Dione

Strophen

„Geronimo“ beginnt gleich mit der markanten Vocal-Hookline. Dadurch ist sichergestellt, dass der Song im Radio sofort erkannt wird und die Hörer quasi gleich zu Beginn „abholt“. 

Die sich daran anschließende erste Strophe ist sehr sparsam instrumentiert. Drums sind hier noch nicht im Spiel. Stattdessen kommt der Groove von einem Gitarrenlick, das durch Stutter-Editing moderner und interessanter gemacht wurde.
Ich habe zu Workshopzwecken ausnahmsweise nochmal auf das eigentlich ziemlich angestaubte Software-Instrument „Virtual Guitarist 2“ von Steinberg zurückgegriffen. Veröffentlichen könnte man das so natürlich nicht – da wäre schon eine Aufnahmesession mit einem Gitarristen nötig… Aber die Bearbeitung funktioniert natürlich genauso.
Die unbearbeitete Spur aus dem Virtual Guitarist klingt erstmal so:

Audio Samples
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Gitarre 1

Wir nehmen noch eine zweite Instanz des Instruments mit etwas anderen Einstellungen hinzu, um einen dichteren Sound zu erhalten:

Audio Samples
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Gitarre gedoppelt

Das klingt so natürlich noch sehr altbacken (von der mechanischen Anmutung des Virtual Guitarist mal ganz zu schweigen). Deshalb wandeln wir die beiden Spuren gleich mal in Audiospuren um und fügen sie anstelle der Software-Instrument-Spuren ins Arrangement ein. Nun können wir nach Lust und Laune darin herumschneiden und die einprägsamen Stutter-Effekte erzeugen.

AURA_VGits_gebounct

Dazu suchen wir uns einzelne Stellen heraus, die wir herausschneiden und in einem Sechzehntel-Rhythmus hintereinander kopieren. Das muss gar nicht immer der Saitenanschlag selbst sein; auch ein Schnipsel mitten aus einem Akkord heraus kann sehr wirkungsvoll sein. Für den Groove kommt es auch darauf an, wie lang man die einzelnen Schnipsel belässt. Ich habe den Audio-Regionen am Ende jeweils einen ganz kurzen Fade-Out gegeben, damit das sonst entstehende Knacksen nicht den Groove stört. Am Anfang kann ein Knacken bei solchen Bearbeitungen mitunter auch unterstützend wirken – das muss man ausprobieren. Und das Ergebnis hört sich so an:

AURA_VGits_edited
Audio Samples
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Gitarre editiert

Hinzu kommt eine glockenartige Synth-Figur, die ich aus zwei Elementen zusammengesetzt habe. 

Den Anfang macht der Freeware-Synth „TAL NOIzE M4K3R“ mit einem Glockensound. Ausnahmsweise fand ich hier den integrierten Hall des Synths ganz passend, und habe ihn deshalb angelassen. Normalerweise würde ich eher auf ein externes Hall-PlugIn zurückgreifen.

AURA_Bells
Bells
Audio Samples
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Bells

Den Synth unterstützen wir mit einem simplen Rhodes-Sound, um ihm noch etwas Körper zu verleihen. Dafür kommt ein Preset aus dem Kontakt-Instrument „Scarbee Mark I“ zum Einsatz. 

AURA_Rhodes
Rhodes
Audio Samples
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Rhodes

Miteinander kombiniert klingen die beiden Sounds so:

Audio Samples
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Bells komplett

Im letzten Takt der Strophe, wo die Gitarre vollständig auf Sechzehntel zusammengeschnitten ist, muss diese Figur abrupt aussetzen. Auch dabei kommt uns zugute, dass wir den internen Hall der Instrumente verwenden, denn so können wir das mit einer simplen Mute-Automation bewerkstelligen. Verwendete man einen Hall auf einem Aux-Weg, müsste man ihn separat muten.

Die zweite Strophe ist mit der ersten weitestgehend identisch. Der Rhodes-Sound spielt jedoch noch einige leise Akkorde dazu, die den Klang etwas voller machen.

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Profilbild von Kaepten Hero

Kaepten Hero sagt:

#1 - 28.12.2011 um 13:04 Uhr

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Gut gemacht wie ich finde!
Ich persönlich finde es nur immer wieder erschreckend, wie einfach Popmusik doch ist. Ich meine, natürlich ist es eine Kunst, Musik so zu schreiben, dass die Menschen darauf abfahren. Aber genau hier sehe ich auch irgendwie die Problematik: Warum sind die Menschen so "anspruchslos" was Musik angeht?Nochmals: Gut gemacht! Das soll beim besten Willen keine Kritik an deiner Arbeit sein!

Profilbild von Das Thomas

Das Thomas sagt:

#2 - 07.01.2012 um 20:39 Uhr

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Sehr guter Workshop! Meiner Meinung nach sind gerade simpel gestrickte Songs die Besten. Sie sind viel leichter zu merken und eben auch nachzuspielen, oder eben nachzuproduzieren. Mit einem Freund hab ichs ausprobiert und die Einfachheit vermittelte Spaß.
Auch von mir: Sehr gut gemacht! Weiter so! Ich warte immer wieder gespannt auf den neuesten Workshop :)

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