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Produce-Alike #13 – Rihanna

REFRAIN

Am Groove ändert sich im Refrain – genau: gar nichts. Die Drums laufen genauso weiter, wie wir sie aus der Strophe kennen, wenn man von einem fast nicht hörbaren Schellenkranz absieht, der ab der Hälfte hinzu kommt. Auch die Akkordfolge bleibt uns erhalten. Allerdings brauchen wir einen etwas dickeren Sound, um den Refrain-Anspruch des Teils zu untermauern. Dazu nehmen wir einige kleine Veränderungen vor.

Beim Bass drehen wir im Refrain den zweiten Oszillator des Synths etwas lauter. Außerdem machen wir das Filter etwas weiter auf und drehen etwas Filter-Overdrive hinein, so dass der Bass mehr Obertöne bekommt. Am wichtigsten ist jedoch, dass der Sound jetzt nicht mehr mono sein darf, sondern breiter werden soll. Als einfach ausgestatteter Analogsynth liefert der Little Phatty aber nur ein Mono-Signal. Was tun?Wenn wir schon mit Analog-Equipment arbeiten, dann richtig. Deshalb habe ich auf PlugIns verzichtet und stattdessen ein Bodeneffektgerät aus dem Gitarrenbereich benutzt, das auch mir als Keyboarder seit Jahren gute Dienste leistet. Der Electroharmonix Stereo Polychorus eignet sich hervorragend dafür, ein Mono-Signal aus einem Synth elegant in die Breite zu ziehen. Das Ergebnis klingt so:

YDO_08_Polychorus
Audio Samples
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Bass Refrain

Die Gitarre bleibt bei ihrem Viertel-Pattern. Auch sie soll aber etwas voller und breiter werden. Aus diesem Grund sind die Noten im Refrain etwas länger (wenig Aufwand, große Wirkung!) und es kommt ein Delay hinzu, welches auf die gegenüberliegende Seite gepannt ist.

Audio Samples
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Gitarre Refrain

Unterstützung bei ihrer Akkordarbeit bekommt die Gitarre von einem Synth, der auf 2 und 4 spielt und damit gleichzeitig das Reggae-Feeling des Songs hervorhebt. Aus dem TAL U-NO-62 bekommen wir einen perkussiven Synth-Sound mit kurzer Decay-Zeit.

YDO_09_Chordsynth_Step1
Audio Samples
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Chordsynth Step 1

Da der Freeware-Synth hier im Attack etwas verwaschen und nicht wirklich definiert klingt, habe ich die Spur als Audio gebounct und die Akkorde vorn ein ganz kleines bisschen abgeschnitten. Außerdem nehmen wir noch eine weitere Spur und legen alle 2 Takte eine Kopie des jeweiligen Akkords darauf, die einen etwas anderen EQ bekommt und auf einer anderen Stereoposition liegt. So werden die Akkordwechsel zusätzlich unterstützt. Jetzt noch ein kleines Stereo-Delay, und fertig.

YDO_10_Chordsynth_Step2
Audio Samples
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Chordsynth Step 2

Zum Schluss fehlt noch ein Synth, der zwar nicht besonders auffällt, aber für ein volleres Klangbild sorgt. Ich habe einen Arpeggiator-Sound aus dem Native Instruments FM8 verwendet. Das Preset heißt „Dudi Dudi“ – das trifft es lautmalerisch ganz gut! Auch dieser Synth bekommt ein Delay, aber nicht zuviel, damit es nicht matscht.

Audio Samples
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Dudi-Synth

Damit ist der Refrain fertig. Hören wir mal rein:

Audio Samples
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Refrain

Mit diesen Elementen können wir jetzt schon 90% des Songs zusammensetzen. Das Arrangement entpuppt sich also wieder einmal als ausgesprochen simpel. Kompensiert wird das durch die aufwändige Gesangsproduktion, die in einem volleren Arrangement auch kaum Platz fände. Dennoch wird es spätestens im 2. Refrain sehr langweilig. Deshalb schließt sich eine Bridge an, in der wir uns noch etwas austoben können.

Kommentieren
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Nexus sagt:

#1 - 13.03.2012 um 22:54 Uhr

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Wieder ein toll beschriebener Workshop. Vielen Dank!

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KArlo sagt:

#2 - 21.03.2012 um 13:17 Uhr

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Ich möchte mich meinem Vorredner anschliessen: Super wie immer! Man muss das ja nicht voll nachbauen, aber da stecken einfach viele gute Tipsund Tricks drin!

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Psycho-Pat-Rick sagt:

#3 - 11.04.2012 um 02:05 Uhr

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Sehr gut beschrieben! Ich kann wirklich viel bei euch lernen ;-)

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Muriel sagt:

#4 - 05.12.2012 um 18:19 Uhr

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Wow, ich bin beeindruckt! Tolle Leistung!
Mal 'ne Frage: Wo könnte ich denn so eine detaillierte Version dieser aufwändigen Gesangsproduktion finden? Also so wie hier, nur mit Gesang statt mit der Musik?

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