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Produce-Alike #14 – Alex Clare

Für den Refrain brauchen wir zunächst noch ein weiteres Drum-Element. Hier kommt eine aggressive Snare hinzu, die ein Halftime-Feeling betont und klanglich an die Roland TR-909 erinnert. Also schnappen wir uns ein Samplerprogramm mit 909-Snares und geben dem Sound mit einem EQ noch reichlich “Bauch”. Anschließend wird die Snare mit einem Bitcrusher kaputt gemacht, damit sie schön schmutzig klingt. Im Klangbeispiel hört ihr sie zunächst unbearbeitet und dann am Ende der Effektkette.

TooClose_10_Snare-FX
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Snare

Entgegen den üblichen Dubstep-Gepflogenheiten bleibt die Snare bei “Too Close” trocken und wird nicht mit großen Räumen oder Delays belegt.

Auch die Kickdrum bauen wir etwas um. Allerdings haben wir dafür alles schon parat: Es wird lediglich das tiefe Tom durch die etwas höhere und knalligere Marching-Bassdrum ersetzt. Die tiefe Kick spielt davon unbeeindruckt weiter.

Audio Samples
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Refrain Kick

Kommen wir nun zum markantesten Baustein des Refrains: dem Bass. Ein typischer Dubstep-Wobble-Bass ist hier gefragt. Wie man so einen Sound selbst bauen kann, zeigt mein Kollege Thomas Harta in unserem Dubstep-Basics-Workshop. Ich bin seiner Anleitung bis zu einem gewissen Punkt gefolgt und habe für den Bass den Native Instruments Massive verwendet. Alle drei Oszillatoren kommen zum Einsatz – zwei davon mit verschiedenen Einstellungen der Wellenform “Squ-Sw1”, der dritte mit der Spektralwellenform “MathIII”. Zudem darf der Ringmodulator noch sein Unwesen treiben. Das Filter mit der Charakteristik “Daft” wird von einem LFO kräftig moduliert. Damit wir interessante (und etwas chaotische) Glide-Effekte erzeugen können, ist es außerdem sinnvoll, mit der Glide-Zeit, dem Retrigger-Modus und der Pitchbend-Range zu experimentieren.

TooClose_11_Ref_Bass
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Refrain Bass

Die ersten 8 Takte des Refrains bestehen nur aus Kick, Snare, Bass und Vocals. Danach kommt die Percussion wieder hinzu. Außerdem brauchen wir eine dünne, glockenartige Fläche. Hierfür habe ich ein Preset aus dem Reaktor-Synth “Prism” benutzt, dessen unkonventionelle Klangerzeugung auf einem Exciter basiert und sich gut für digital-drahtige Sounds eignet. 

TooClose_12_BellPad
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Bell Pad

Nach weiteren 8 Takten darf dann auch die bereits aus dem Intro bekannte Fläche wieder mitspielen.

Kommentieren
Profilbild von Ledrik

Ledrik sagt:

#1 - 10.06.2012 um 22:46 Uhr

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wow! den song hab ich letztens noch im radio gehört und versucht, die einzelnen bestandteile hörerisch aufzuschlüsseln :) das gelang mir aber mit abstand nicht so gut, wie es mir dieser workshop wieder eindrucksvoll gezeigt hat. echt super gemacht! hab wieder viel gelernt. Vielen Dank! Ich freu mich auf den nächsten Workshop!

Profilbild von Thomas

Thomas sagt:

#2 - 27.02.2013 um 12:12 Uhr

0

Vielen Dank für den tollen Workshop! Eine kleine Anregung von mir noch: Ich würde den Wobble-Bass noch mehrstimmig Unisono spielen lassen - hab selbst schon einen sehr ähnlichen Sound mit dem Arturia Minimoog gebastelt, was noch näher am Orginal war - könnte mir gut vorstellen, dass sogar genau dieser Synth verwendet wurde ;)lg
Thomas

Profilbild von Tyler

Tyler sagt:

#3 - 27.02.2014 um 16:54 Uhr

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HeyIch suche gerade den Synthsound (die Fläche vm Intro) kann ihn aber nicht finden. Ist das ein Preset von Massive oder hast du den selbst gebaut? Wo kann ich den finden?Grüße
Tyler

Profilbild von Lasse (bonedo)

Lasse (bonedo) sagt:

#4 - 27.02.2014 um 18:22 Uhr

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Hallo Tyler,
das ist ein Preset vom Massive namens "Full Loading".
Viele Grüße,
Lasse

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