2. Strophe
Die zweite Strophe entspricht vom Aufbau her der ersten. Zu Beginn setzt die Kick zunächst aus und dann mit einem kleinen 16tel-Roll wieder ein. Im zweiten Durchgang setzt zusammen mit dem Bass eine glöckchenhafte Melodie ein. Da ich den Minibrute gerade angeschlossen hatte, habe ich mal ausprobiert, ob er auch einen solchen Klangcharakter liefern kann. Immerhin eignet sich die „Metalizer“-Schaltung der Dreieckswelle auch für allerhand „digitalere“ Sounds.
Was diesem Sound noch fehlt, ist eine hauchige Komponente, die man dem Minibrute nicht entlocken kann. Also habe ich ein Synth-Vox-Sample beigemischt, das ganz schlimm nach den frühen 90ern klingt:
Die beiden Sounds werden mit einem EQ und einem Exciter noch etwas „luftiger“ gemacht. Außerdem bekommen sie einen großen Hall und ein leichtes Delay. So rücken sie im Mix weit nach hinten.
Nach der zweiten Strophe gibt es keinen Prechorus, sondern es folgt direkt der Refrain. Deshalb kommt die gefilterte Snare hier schon während der Strophe zum Einsatz. Diesmal wechselt sie gegen Ende zu Sechzehntelnoten und gipfelt in einem Schlag der fetteren Refrain-Snare.
Der zweite Refrain entspricht weitestgehend dem ersten, ist aber länger. Außerdem kommt eine leise geschlossene Hi-Hat auf den Offbeats hinzu.
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Mittelteil
Danach folgt ein Mittelteil, in dem der Groove aussetzt. Nur eine E-Gitarre und ein Piano bleiben mit liegenden Akkorden stehen, wobei auch hier wieder Rückwärtseffekte im Spiel sind. Die Akkorde werden vorwärts angeschlagen und dann per Crossfade zu einer rückwärts abgespielten Kopie überblendet. Die Pitchbend-808-Kick sorgt für zwei Akzente.
Am Ende des Mittelteils wird ein halber Takt eingeschoben, was die Spannung vor dem letzten Refrain zusätzlich erhöht. Als Fill kommt einfach die Refrain-Snare zum Einsatz, die von der rückwärts abgespielten Hallfahne und von einem weiteren Noise-Effekt „angeschoben“ wird. So klingt der Mittelteil:
Im danach folgenden Schlussrefrain kommt eine weitere E-Gitarre hinzu, die Akkorde in Achtelnoten klopft:
Außerdem wechselt die Hi-Hat nach dem ersten Durchgang zu 32tel-Noten, was in starkem Kontrast zum schweren Halftime-Feeling steht und dem Song zum Ende hin Schub verleiht.
Damit können wir „I Knew You Were Trouble“ zusammensetzen. Ich hoffe, dass euch diese Folge wieder Spaß gemacht hat! Bis zum nächsten Produce-Alike.
Aurel sagt:
#1 - 16.04.2013 um 22:15 Uhr
Hammmer ich war schon am verzweifeln danke für die professionelen tipps :D
micha sagt:
#2 - 18.04.2013 um 00:52 Uhr
Könntest du vielleicht den rückwärts hall besser beschreiben bin ein Anfänger wäre super
Lasse Eilers (bonedo) sagt:
#3 - 18.04.2013 um 20:37 Uhr
Hi micha, danke für deinen Kommentar! Ich schicke die Snare durch einen großen Hall, wobei der Hallanteil recht weit aufgedreht ist (schließlich geht es hauptsächlich um die Hallfahne). Das Ergebnis bounce ich als Audiofile und schneide in einem Sample-Editor den Anfang weg (also den eigentlichen Snare-Sound), so dass nur der Ausklang des Halls übrig bleibt. Dieses Hall-Sample wird dann umgedreht (rückwärts) und auf einer Audiospur an die gewünschten Stellen gesetzt. Mit der Länge kann man dann direkt auf der Audiospur noch experimentieren. Manchmal hilft auch ein Fade-In dabei, den gewünschten Effekt zu erzielen. Viel Spaß beim Basteln! Viele Grüße, Lasse
micha sagt:
#4 - 22.04.2013 um 03:15 Uhr
Danke Lasse super erklärt :D
Fenox sagt:
#5 - 15.05.2013 um 19:16 Uhr
Verdammt gut erklärt!
wahnsinn das du dir die mühe machst das ganze nachzubauen und vorallem so teteiliert zu erklären!
Hilft SEHR wenn man im Pop genre produziert und muss unbedingt verbreitet werden!
lg
eardrop sagt:
#6 - 26.06.2013 um 01:33 Uhr
Hallo Lasse und micha,
ich habe eine andere Vorgehensweise für "heranfliegende" Snares oder Samples: Zuerst kehre ich das Sample um, mische dann einen großen Hall dazu, bounce das Ergebnis und kehre es wieder um.
Ist der Übergang zwischen Hallfahne und Sample zu fließend (Snares sollen ja immer noch perkussiv klingen), kann man hier hinterher den "Heranflug" kürzer schneiden.
Viele Grüße!