SONG
Jetzt haben wir die Bausteine beisammen und können uns daran machen, den Song zusammenzusetzen. Auch was die Songstruktur angeht, folgt „Set Fire To The Rain“ dem bewährten Schema. Selbst der charakteristische Drum-Groove mit der Snare auf der „2-und“ geht im Prinzip ohne Pause durch. Er wird vom Drummer in den verschiedenen Teilen zwar etwas anders interpretiert, bleibt jedoch stets im Kern erhalten. Das hält den Song zusammen und lässt die einzelnen Teile wie eine Einheit wirken. Auf sparsam instrumentierte Strophen folgen mächtige Refrains, in denen die Streicher von Beginn an für Dramatik sorgen. In den letzten Refrains legen die Strings dann noch eine Schippe drauf und beginnen mit einer getragenen, oktavierten Melodie, die zusätzliche Emotionen freisetzt. Unterbrochen wird der Ablauf von einem kurzen „Mid-8“-Teil, der auch genau an der Stelle kommt, an der man ihn erwartet. Hier wird das Akkordfundament zur Abwechslung von der Fläche und der Orgel übernommen, die ansonsten ja eher im Hintergrund tätig sind. Das Piano hat Pause, und die Streicher wechseln zunächst zu gezupften (“pizzicato”) Akkorden. Nach dieser kurzen Einlage springt der Song aber sofort wieder in den Refrain zurück, der zum Schluss mit steigender Intensität einige Male wiederholt wird.
Auch beim Ablauf verzichtet Adele also auf Überraschungen und lässt den Song für sich selbst sprechen. Damit ist der Beweis erbracht, dass ein guter Song auch heute noch funktioniert, ohne dass man ihn mit allerhand Spielereien und Tricks schmücken müsste. Bei „Set Fire To The Rain“ ist das Prinzip verwirklicht, das sich die Band Coldplay einmal auf die Fahnen schrieb: Ein Song muss auch noch wirken, wenn man ihn nur auf der Gitarre oder auf dem Klavier spielt – sonst ist er nicht gut genug.
Machen wir uns also an die Endmontage:
Für dich ausgesucht
Und damit ist dann auch schon wieder das Ende dieser Folge erreicht! Ich hoffe, Euch beim nächsten Mal wieder begrüßen zu dürfen, wenn wir dem nächsten Hit auf den Zahn fühlen!