DRUMS
Erst im Refrain kommen bei „Stay“ auch die Drums ins Spiel. Auffallend ist die mächtige Bassdrum, die ähnlich körperreich wie eine Pauke daherkommt und viel Raum im Mix einnimmt. Wir verwenden zwei verschiedene Sounds als Rohmaterial. Davon ist einer eher für den Tiefbassbereich zuständig, während sich der zweite in den tiefen Mitten breitmachen darf. Diese Charakteristika arbeiten wir mit EQs heraus – wie üblich gilt dabei „Probieren über Studieren“! Die beiden Kicks durchlaufen dann einen Bus, auf dem sie gemeinsam noch etwas komprimiert werden. Hören wir uns die beiden Bassdrums aber zunächst einzeln an (jeweils zuerst das Rohmaterial, dann die mit EQ bearbeitete Version):
Dank der beiden Sounds können wir außerdem etwas mit der Kickdrum spielen. Die höhere, weniger massive der beiden Bassdrums ergänzt das Pattern durch einige zusätzliche Schläge und macht es dadurch lebendiger. Die Doppelschläge erinnern nebenbei fast an eine Art Herzschlag. Hier hört ihr die zusammengesetzte Kickdrum-Spur:
Als Ergänzung kommen schließlich noch ein paar Trommeln aus der East-West-Library „Stormdrum II“ hinzu. Diese geben der Kick noch etwas Räumlichkeit und zusätzlichen Biss. In Verbindung mit den Bassdrums klingt das so:
Ging es bei der Bassdrum noch um viel Volumen, verhält sich die Snare genau umgekehrt: Sie ist hoch, dünn und recht leise. Ich habe eine einfache 808-artige Snare genommen, wie sie in jeder Sample-Sammlung zu finden ist, und sie mit einem EQ noch höhenlastiger gemacht. Hier ist der Vorher-Nachher-Vergleich:
In den Refrains bekommt die Snare zusätzlich Unterstützung von einem Clap.
Die Hi-Hat ist sehr unspektakulär – auch sie hat einen elektronischen Charakter und erinnert an die Drumcomputer der 80er-Jahre. Ansonsten spielt sie sich aber nicht weiter in den Vordergrund.
Für dich ausgesucht
Zur Ergänzung der Schlagzeugabteilung brauchen wir zum Schluss noch einen metallischen Sound, der direkt aus einer Schmiedewerkstatt stammen könnte. Ich war faul und habe ein paar Samples aus einem alten Battery-Kit genommen – wer etwas auf sich hält, schnappt sich ein Backblech und nimmt das selber auf!
Damit sind die Drums vollständig. Hören wir uns den Refrain-Groove einmal im Ganzen an:
Defil sagt:
#1 - 23.08.2011 um 23:48 Uhr
Vielen vielen Dank für einen weiteren Teil dieser Serie, immer wenn ich Bonedo besuche hoffe ich, dass es ein neues Produce Alike gibt. Bis jetzt waren alle Teile klasse, weiter so!
SAE Kadett sagt:
#2 - 28.08.2011 um 14:07 Uhr
Gut gemacht. Vor allem Match EQ hat mich beeindruckt.
Hat Protools nicht oder?