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Proel LT812A Test

Praxis

Zum Transport ist zu sagen: Das Basssystem besitzt eigene Leichtlaufrollen und die Topteile finden sicher auf dem Basswürfel Platz. So lässt sich die Mini-PA auch von einer Person zum Venue befördern. Prima. Der Aufbau des Systems gestaltet sich ebenfalls kinderleicht und geht dank der mitgelieferten Kabeln in kürzester Zeit von der Hand. Je nach Räumlichkeit benutzt man Lautsprecherstative oder platziert die Satelliten auf der Bassbox und einem leeren Case. Die im Gehäuse eingefügten Griffe machen die Aufstellung zu einer einfachen Aufgabe, die sich auch alleine gut bewältigen lässt.
Steht die Anlage, wird das Verhältnis von Sub zu Satelliten eingestellt. Der Regler arbeitet in einem Bereich von „fast unhörbar“ bis „leicht übertrieben“. In der 1-Uhr-Stellung liegt man für eine grobe Grundeinstellung schon mal richtig. Für die Audioeingänge gibt es keine Regelmöglichkeit. Man sollte also ein Minimischpult oder den Ausgang einer Audioquelle mit den XLR/Klinke-Kombibuchsen verbinden, den Ausgangspegel sehr klein halten und erst dann die PA einschalten. Dafür können die Eingangssignale an zwei XLR-Buchsen abgegriffen werden, um sie in weitere aktive Systeme, etwa Monitore, einzuspeisen.

Beim ersten Soundcheck klingt das System sehr durchsichtig und produziert im Bassbereich erstaunlich viel Dampf. Das Klangbild ist ausgewogen, bei maximaler Verstärkung ohne Clipping ist der Hochtonbereich im Bereich von 4 bis 5 kHz allerdings etwas schwach auf der Brust. Bei der Schlagzeugwiedergabe fehlt daher bei den Becken und in der Hi-Hat etwas. Die Abbildung akustischer Saiteninstrumente gelingt problemlos, auch wenn bei einem Klavier der untere Mittenbereich etwas verjüngt werden musste. Das ist gewiss eine Frage des Geschmacks, doch klanglich ist das System sehr ausgewogen und bildet akustisch alle getesteten Instrumente sehr durchsichtig und sauber ab. Für DJs interessant: Der Bass geht richtig tief runter und produziert ordentlich sauberen Schalldruck.
Der integrierte Limiter setzt erst sehr spät ein und schafft so erheblichen Lautstärke-Headroom. Als Gesangsanlage erfüllt das System somit seine Aufgabe, kann aber nur in kleineren Räumlichkeiten punkten. Die Physik setzt den 200-Watt-Satelliten eben ihre Grenzen. Bands oder Einzelkünstler sind mit diesem Lautsprechersystem in entsprechenden Räumen allerdings bestens bedient. Klein und fein – klingt etwas abgedroschen, trifft aber auf das Proel LT812A voll und ganz zu. Dafür spricht auch die robuste Bauweise der Lautsprecher, die entgegen dem aktuellen Kunststoff-Trend noch immer aus Holz gefertigt werden.
Beim Lüfter auf der Rückseite des Woofers ist permanent ein Geräusch hörbar, das aber nicht vom Ventilator stammt, sondern vom erwärmten Luftstrom, der sich durch die Schlitze im Metallgehäuse nach außen bewegt. Es scheint kein Lüftermanagement zu geben, denn der Ventilator läuft permanent.

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