ANZEIGE

Propellerhead Record 1.5 Test

Details:

Bereits in unserem Test der Version 1.0 wurde klar, dass Propellerhead nicht das Ziel anstrebt, die nächste überbordende DAW zu kreieren, sondern sich vielmehr als Anbieter kreativer Werkzeuge versteht. In Verbindung mit Reason stehen dem User nun zwei umfangreiche Softwarepakete zur Verfügung, die sich gegenseitig sehr gut ergänzen.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Mixer: Kanäle satt.

Record bieten alle Funktionen, die man für seine Audioaufnahmen braucht, um sie mit Effekten zu versehen, zu mischen und anschließend mit zusätzlichen Instrumenten zu garnieren. Dabei orientiert sich der Workflow vorrangig an den Bedürfnissen von Musikern und präsentiert an vielen Stellen kleine, aber feine Details. Und genau die machen es möglich, unkompliziert selber aufzunehmen und Ideen festzuhalten. In vielen Musikrichtungen hat sich dieser Ansatz auch im professionellen Musikgeschäft durchgesetzt, sodass immer öfter Spuren der ersten Demosessions auch im fertigen Mix zu finden sind. “Produce while you write” sozusagen. Aber auch Reason-Nutzer können von Record profitieren, da es ihnen nun ebenfalls möglich ist, Recordings in die eigenen Produktionen einzubinden.

rcd_blocks

Am Konzept von Record hat sich also auch in Version 1.5 nicht sonderlich viel geändert. Wohl aber so einiges am Inhalt. Vor allem in Sachen Audioorganisation gibt es diverse Neuerungen. Mit „Blocks“ ist dabei ein Feature an Bord, das es nicht nur Record-Usern, sondern auch Reason-Jüngern erlaubt, Songabschnitte in einzelne Blöcke zu unterteilen, um sie dann unkompliziert neu arrangieren zu können. Das macht vorrangig bei Record eine Menge Sinn, da nun ein Song gleich beim Komponieren in Verse, Bridge, Chorus etc. aufgeteilt und organisiert werden kann. Den Inhalt der entstandenen Blöcke kann man natürlich auch weiterhin unabhängig voneinander bearbeiten.

Viele weitere, kleine Helferlein, die man bisher vermisste, wurden nun endlich auch in die Software integriert: Eine Tap-Taste im Transportfeld zum Beispiel, mit der das Tempo des Songs durch mehrmaliges Klicken bestimmt werden kann, um sich auch mit “echte” Musikern synchronisieren zu können. Mit dem neuen Mute-Tool hingegen lässt sich durch simples Klicken ein ganzer Clip sofort stummschalten. So können natürlich auch Variationen im Arrangement oder innerhalb eines Blockes sehr einfach vorgehört werden.

Eine weitere nützliche Funktion ist das Time-Stretching: Durch Drücken der (rechten) Alt-Taste wird der ausgewählte Clip entweder gestreckt oder gestaucht. Eine hilfreiche Einrichtung, will man ihn zum Beispiel an ein gewünschtes Tempo anpassen, oder aber auch, um, mit einer gewissen Übertreibung natürlich, nette Effekte zu erzielen. Zusätzlich wurde eine Normalisierungsfunktion in Record integriert, mit der Pegel auf einfache Weise aufgeholt werden können. Ob das eine “Musiker” -Funktion ist, sei dahingestellt, denn wird ein schlecht eingepegeltes Signal so auf Nutzlautstärke gebracht, steigt auch das Grundrauschen enorm. Sauber Pegeln beim Aufnehmen ist nach wie vor die Devise!

bounceToSample2

Einige der neuen Funktionen in Record 1.5 funktionieren nur im Zusammenschluss mit Reason 5. So die neue Bounce-To-Sample-Funktion, mit der bestimmte Parts des Audiomaterials in Record direkt gerendert werden können, um sie anschließend in Reasons Sample-Instrumenten weiter zu verwenden. Außerdem werden jetzt auch mehrere Eingabegeräte auf einmal unterstützt, sodass zum Beispiel mit einem Drumpad der Kong Drum Designer aus Reason gespielt werden kann, während das Midi-Keyboard ein anderes Instrument ansteuert.

Die interessanteste Neuerung allerdings ist Neptune, ein umfassendes Tool zur Bearbeitung von Stimmen. Es ermöglicht nicht nur die automatische Korrektur der Tonhöhe eines aufgenommenen Signals, sondern ist gleichzeitig auch noch ein extrem flexibler Voice-Synthesizer. Zwar wurde in erster Linie darauf geachtet, die Korrekturen des Originalsignals so natürlich wie möglich klingen zu lassen, dennoch kann man auch effektvolle Bearbeitungen der Vocals realisieren. Die Propellerheads haben dazu ein umfangreichess Tutorialvideo auf youtube veröffentlicht, was wir auch nicht besser hätten machen könnnen. Ihr findet es hier.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.