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Prostage XTM Pro-R, XLS-8 und XDS-8 Test

XTM Pro-R, XLS-8 und XDS-8 sind Produkte von Prostage, einem relativ jungen Unternehmen. Die Firma hat sich in erster Linie der Verschaltung, Verkabelung und Fernsteuerung von Gitarrenequipment widmet und seit einiger Zeit seinen Sitz auf Mallorca hat. Lukas Truninger, Firmeninhaber und gebürtiger Schweizer, hat seine Firma in erster Linie wegen der Handelserleichterungen innerhalb der EU und der Vermeidung teurer Zölle ins europäische Ausland verlegt.

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Zwar hat er mit seinen Produkten das Rad nicht neu erfunden, aber bei der Entwicklung seiner Geräte haben sowohl intuitive Bedienung als auch absolute Zuverlässigkeit erste Priorität. Durch seine langjährige Erfahrung „on the road“ weiß er, wo die Schwachstellen bei herkömmlichem Equipment liegen und mit welchen Problemen besonders Gitarristen auf der Bühne zu kämpfen haben. Daher haben seine Geräte den Anspruch, die idealen Begleiter für den täglichen Einsatz auf der Bühne zu sein – eine Philosophie, die wir unter die Lupe nehmen wollen.

DETAILS

Ordnung ist das halbe Leben. Dass dieser Sinnspruch, der uns zu Zeiten von Hotel Mama so gewaltig auf den Geist ging, durchaus seine Berechtigung hat, zeigt sich später in nahezu jeder Lebenslage. Und fristet man sein Dasein als Gitarrist auf der Bühne, ist Organisation und Überblick der Anfang und im ungünstigsten Fall auch das Ende jeder Performance.
Natürlich gibt es Lösungen. Ein Multieffektpedal zum Beispiel sorgt dafür, dass nur noch zwei Kabel gebraucht werden – eines von der Gitarre zum Gerät und eines vom Gerät zum Amp.Was aber, wenn ich mir im Laufe der Zeit in mühsamer Kleinarbeit „mein“ Pedalboard zusammengestellt habe, vielleicht mit einigen raren Boutique-Bodentretern und dem ein oder anderen Wah-, Whammy und Volumenpedal? Und wenn ich für meinen Trademarksound die dafür notwendige Patch-, Netz- und sonstige Kabelorgie immer wieder demütig hinnehme? Genau an diesem Punkt setzt die Philosophie von Pro Stage an: Was, wenn man sämtliche Effektpedale an einem zentralen Platz verstauen könnte – zum Beispiel im Rack – und die gesamte Organisation in Form einer einfachen Schaltleiste vor die Füße des Gitarristen legt? Im besten Fall wie bei unserem Multieffekt-Beispiel mit einer Zwei-Kabel-Verbindung? Tatsächlich lässt sich diese Vision mit den verschiedenen Prostage-Komponenten auf einfachste Art und Weise verwirklichen.


XTM Pro
Als Steuerzentrale und Herzstück der gesamten Organisation dient dabei das Prostage XTM Pro, ein Multitalent in Sachen MIDI-Mapping, Routing, Schalten und Walten, das nahezu alle die Aufgaben übernimmt, für die im normalen Bühnenalltag unterschiedliche Geräte gebraucht werden. Das Gerät sitzt – wie alle Familienmitglieder der neuen PurpleLine Serie – in einem lilafarbenen Stahlblechgehäuse und verfügt für die Rackmontage über zwei Befestigungslaschen auf der Unterseite.

Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Systemen dieser Art ist die Verkabelung. Was die XLR-Buchse an der Vorderseite vermuten lässt, entspricht auch der Realität: Hier dienen ganz normale XLR-Kabel, im Grunde also handelsübliche Mikrofonkabel, als Verbindung zwischen den verschiedenen Komponenten, wobei zum Beispiel die Foot-Controller durch diese auch mit Strom versorgt werden. Übrigens sind alle Geräte der PurpleLine-Serie mit dieser sogenannten StageWire-Technologie ausgestattet.
MIDI-fähiges Equipment findet an der Rückseite Anschluss über einen Eingang und zwei Ausgänge, über die das Gerät in ein beliebiges Setup eingebunden werden kann. So lässt es sich auch an eine bereits vorhandene Midifußleiste anschließen, um die Schaltfunktionen des XTM Pro zu nutzen. Dabei nimmt unser Kandidat sowohl Controllchange- als auch Programmchange-Befehle entgegen. Per USB-Buchse wird Kontakt zum Mac oder Windows-Rechner hergestellt und über diese Verbindung sämtliche Parameter programmiert, wobei die System Manager Software, die von der Website des Herstellers heruntergeladen wird, die nötige Grundlage bietet. Ein weiteres cleveres Ausstattungsmerkmal ist der Tap-Relais-Anschluss, der an Geräte mit entsprechenden Möglichkeiten Impulse für Tap-Delays oder sonstige Tempobefehle ausgibt.
Bei der XTM Pro-R Version übernehmen vier Relais-Klinkenbuchsen zusätzlich die Aufgaben, die sonst üblicherweise Fußschaltern vorbehalten sind, wie zum Beispiel Kanalumschaltung, Effekt Ein/Aus, Boost usw. So lassen sich die analogen Schaltmöglichkeiten vieler Amps endlich in ein MIDI-Setup einbinden. Jede dieser vier Klinkenbuchsen ist mit einer LED und einem ON/OFF-Taster versehen, um das Gerät in bescheidenem Rahmen auch ohne Software programmieren zu können. Ist das jeweilige Relais aktiviert, leuchtet die passende LED. Gespeichert wird die Auswahl in einem der 128 Programmspeicher des XTM Pro durch zweimaliges Drücken des Store-Schalters. Und last, but not least dient das XTM Pro auch als Stromversorgung für die angeschlossenen StageWire Geräte, das heißt, ein angeschlossenes 9 oder 12 Volt Netzteil sorgt bei Bedarf mit bis zu 1000 mA für die entsprechende Energie.

XLS Loop & Switch System
Beim XLS handelt es sich quasi um die 19 Zoll Version des XTM Pro mit allen Funktionen und Eigenschaften, die dieser bietet, aber einigen zusätzlichen Features. Diese sind zum Teil abhängig von der Ausführung des Gerätes, das es wahlweise mit acht oder vier Loops gibt, aber auch mit vier Loops und vier Switches. So können je nach Konfiguration bis zu zwei Gruppen mit je vier Effekt-Send/Returns für den Anschluss von Effektgeräten konfiguriert werden, oder aber vier A/B Schalter für die Aktivierung von Verstärkerkanälen oder anderen schaltbaren Funktionen. Über acht Schalter und einen Store-Taster lassen sich Presets festlegen und abspeichern sowie Loops manuell schalten.

Weil durch die separaten Send/Returns nur die Effektgeräte angesteuert werden, die im entsprechenden Preset auch vorgesehen sind und es sich beim XLS um ein True Bypass Loopsystem handelt, bleiben Verluste und Rauschen durch lange Kabelwege und ungenutzte Pedale außen vor.Und natürlich gilt auch hier die Philosophie, dass für die Verbindung zwischen Rack und Fußleiste ein einziges Kabel ausreicht.

XDS Loop- & Switch-System
Das XDS geht noch einen Schritt weiter und bietet nicht nur 19“ Format, sondern alle Eigenschaften von XTM Pro und XLS und einiges an praktischer Ausstattung darüber hinaus. Auch hier stehen die verschiedenen Loop- und Switch-Konfigurationen wie beim XLS zur Auswahl. Cleverstes Feature des XDS ist eine Schublade, die als Heimat für bis zu acht Pedaleffekten dient, die bisher am Bühnenrand Platz und Ordnung kosteten. Auch an die Stromversorgung der Effekte ist gedacht – sechs Netzteile sollten alles abdecken, was die unterschiedlichen Geräte an Spannungen und Strömen benötigen. So entfällt auch das Hantieren mit diversen Netzadaptern.


Footcontroller X07
Der X07 ist eine kleine, meiner Meinung nach aber völlig ausreichende Fuß-Schaltleiste, die mit ihren sieben Programmen in der Lage sein sollte, 99% aller Gigs professionell abzuwickeln. Zum Anwählen der einzelnen Sounds befinden sich auf der Oberseite des Controllers sieben Fußtaster mit den dazugehörigen LEDs, die im aktiven Modus rot leuchten. Einzelne Bänke können mit dem X07 nicht geschaltet werden, allerdings ist er im Gegensatz zu anderen MIDI-Controllern in der Lage, per StageWire auch MIDI-Befehle zu empfangen.

An seiner Stirnseite befinden sich geschützt untergebracht zwei XLR- und eine Klinkenbuchse. Letztere dient dem Anschluss eines Expressionpedals, die Main XLR-Buchse ist für die Kommunikation mit dem XTM Pro oder seinen beiden Kollegen zuständig, an die zweite XLR-Buchse lässt sich eine weitere Fußleiste anschließen. Fremdgehen gilt allerdings nicht, denn die Controllerboards sind nur mit Steuergeräten der PurpleLine Serie wie dem Prostage XTM Pro und Kollegen kompatibel. Per Software lässt sich das X07 dazu überreden, außer Program Change Daten auch On/Off Switches,  Programs & On/Off Switches oder On/Off Switches & Programs zu senden. Das wird aber erst dann richtig interessant, wenn das Gerät mit dem oben beschriebenen XDS zusammenarbeitet. Die Pedale in der Rackschublade, die in den separaten schaltbaren Loops hängen, lassen sich so via X07 einzeln ein- und ausschalten. Die Nonplusultra Lösung wäre die Kombination mit dem X10 Foot Controller. In diesem Fall wäre der X10 für das Umschalten der Presets zuständig, während der X07 per LED anzeigen würde, welche Effekte in dem jeweiligen Programm gerade aktiv sind. Diese könnte man nun sogar einzeln und spontan innerhalb des Presets wechseln, ohne die vorprogrammierten Settings verlassen zu müssen.

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Profilbild von Tom

Tom sagt:

#1 - 22.05.2012 um 16:48 Uhr

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Hallo,
ein paar Beispielfotos von verschiedenen Verkabelungsmethoden wären sicher hilfreich gewesen.
Ansonsten weiter rocken.
Gruss

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