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PRS Floyd Custom 24 Ten Top Test

Praxis

Spielt man die PRS Floyd Custom 24 unverstärkt an, gibt sie einen runden Klang von sich, sehr ausgewogen im Frequenzbild und überaus warm. Die Bespielbarkeit ist exzellent und die Gitarre insgesamt hervorragend eingestellt. Aber jetzt geht es an den zuerst einmal unverzerrten Amp, mit dessen Hilfe wir uns einen kleinen Überblick über die verschiedenen Grundsounds verschaffen wollen.

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Clean 1 – Steg-Humbucker Clean 2 – Steg-Humbucker mit Hals-Singlecoil, parallel Clean 3 – Steg-Humbucker und Hals-Humbucker Clean 4 – Steg-Singlecoil und Hals-Singlecoil, parallel Clean 5 – Hals-Humbucker

Das Instrument hat einen strammen Ausgangspegel, der einen Amp schon früh dazu bewegen kann, sich in übersteuerte Gefilde zu bewegen. Die Sache mit dem definierten Ton kann ich unterschreiben, die Custom 24 kommt sehr klar aus den Speakern, die Anschläge sind gut zu hören und das nicht nur bei Cleansounds. Der Halspickup bringt ordentlich Höhen mit, klingt auf den tiefen Saiten trotzdem recht warm, aber nicht mulmig. Beim Steg-Pickup kommt die geballte Kraft ans Tageslicht, denn der hat ein schönes Pfund in den oberen Mitten, ist dadurch nicht so schrill und auf jeden Fall auch für Cleansounds geeignet. Die Zwischenpositionen mit den gesplitteten Sounds sind, wie zu erwarten, etwas dünner, fallen aber im Pegel nicht sonderlich ab.
Das Floyd Rose System zeigt sich in puncto Stimmstabilität von seiner gewohnten (guten) Seite. Wer exzessiven Umgang mit seinem Hebel pflegt, der ist hier richtig. Dive Bombs nach unten oder auch größere Bewegungen nach oben sind ohne Verlust der Saitenspannung möglich. Ihr hört es im nächsten Beispiel.

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Tuning

Es muss nicht immer Metal sein, auch wenn die Pickups so heißen und für solche Einsätze besonders konzipiert wurden. Mit der Klarheit im Anschlag und beiden Pickups im Singlecoil-Modus sind auch Funk- oder Reggae-Grooves mit unverzerrtem Sound durchaus machbar.

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Clean Reggae – Steg-Singlecoil und Hals-Singlecoil, parallel
Die PRS Floyd Custom 24 macht nicht nur optisch was her
Die PRS Floyd Custom 24 macht nicht nur optisch was her

Beide Tonabnehmer harmonieren im Humbucker-Mode recht gut mit leicht angezerrten Sounds, hier vom AC30. Der etwas mittigere Ton der Pickups kommt ganz gut über Amps mit einem eher crispen Sound, es klingt auch dort noch satt und recht warm, wo es mit einer Tele oder Strat in den Höhen schon recht knallig wird.

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Crunch – Steg-Humbucker und Hals-Humbucker

Trotz der Metal-Konzeption lassen sich die Tonabnehmer auch zu dynamischen Spielereien überreden, denn wir haben es bei ihnen nicht mit knallharten Plattmachern zu tun, die einfach nur Pegel liefern. Mit dem entsprechenden Amp (hier Marshall Plexi) und bei mittlerer Zerrstufe kann auch der Verzerrungsgrad per Anschlag entsprechend gesteuert werden. Es gibt natürlich Tonabnehmer, die in dieser Disziplin noch besser ansprechen, aber den beiden Metal-Pickups muss man durchaus eine gute Übertragung der Anschlagsdynamik bescheinigen.

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Anschlags-Dynamik – Steg-Humbucker

Das Volume-Poti dient durchaus auch als “Entzerrer”, seine Werte sind gut gewählt und geeignet, die Zerrstufe eines High Gain Amps zu zähmen, ohne dass dabei die Lautstärke drastisch sinkt. Beim nächsten Beispiel habe ich zuerst den Volume-Regler auf 7, dann 10 und zum Schluss zurück auf 5 geregelt. Mit dem Marshall Amp ist bei 7 noch leichter Crunch angesagt, bei 5 ist dann schon fast unverzerrtes, definiertes Akkordstrumming möglich. Diesmal wurde alles mit dem Hals-Pickup eingespielt.

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Dynamik – Volume-Poti – Hals-Pickup

Bei den High Gain Sounds gibt es absolut nichts zu bemängeln, der Ton kommt auch bei hoher Verzerrung definiert aus dem Speaker, Akkorde sind klar erkennbar. Generell hat die Gitarre auch in diesem Bereich einen sehr kraftvollen Ton mit fetten Bässen, aber keinerlei Mulm. Allerdings sollte man mit dem Bassregler am Amp nicht zu weit nach oben gehen, wenn man den Bassisten in der Band als Freund behalten möchte – und den Tontechniker.

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HiGain – Steg-Humbucker
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