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PRS John Mayer Silver Sky Onyx Test

Praxis

Die Silver Sky präsentiert sich beim ersten Anspielen mit einem sehr moderaten Gewicht von 3,2 kg. Dabei ist die Gitarre nicht nur angenehm leicht, sondern hängt auch optimal ausbalanciert am Gurt, was bei langen Konzertabenden natürlich absolut von Vorteil ist. Auch wenn laut Herstelleraussage die Hälse der beiden Vintage Strats von John Mayer beim Halsprofil als Vorbild dienten, hätte ich diesen Hals im ersten Moment gar nicht unbedingt mit einer klassischen Strat in Verbindung gebracht. Nichtsdestotrotz liegt er angenehm in der Hand und fällt schon nach ein paar Minuten quasi nicht mehr auf, was absolut für seine Beschaffenheit spricht.
Der trockene Sound der Gitarre ist dann relativ laut und sehr direkt, was wohl auch, wie vom Hersteller schon angekündigt, mit dem ab Werk aufliegenden Tremolo zu tun hat. Beim Einsetzen des Tremolo-Hebels wird allerdings klar, dass dieses Setup nicht für geschmeidige Tonhöhen-Änderungen vorgesehen ist, da es einfach viel zu schwergängig agiert.
Macht man sich mit der Arbeit von John Mayer vertraut, fällt auf, dass John zwar passionierter Strat-Spieler ist, das klassische Tremolo-System aber in der Regel nicht nutzt.
An dieser Stelle muss man spätestens erwähnen, dass das Setup der Gitarre wirklich als perfekt bezeichnet werden kann. Möchte man das Tremolo wiederum beispielsweise freischwebend nutzen, müsste die Gitarre noch einmal neu eingestellt werden, worauf ich im Test aber verzichte. Da wir es mit einem Signature-Modell zu tun haben, das sich nach den Wünschen des Künstlers richtet, stellt das “stillgelegte” Tremolo für mich auch keinen Kritikpunkt dar, zumal es sich positiv auf den Sound auswirkt, wie wir gleich noch hören werden.
Am Amp offenbart die Silver Sky dann einen Sound, der als wirklich kultiviert und geschmackvoll bezeichnet werden kann. Der schon angesprochene direkte und wuchtige Ton der Gitarre macht sich hier sofort bemerkbar und wirkt stellenweise schon fast etwas hart und damit gleichzeitig sehr präsent. Da die Pickups rund und detailliert auflösen, entsteht so ein nuancierter und für meine Begriffe sehr charmanter Ton.

Für die Hörbeispiele stehen heute wieder verschiedene Amps parat. Deren Signale laufen über einen 1x 12 Celestion G12 Greenback-Speaker, der mit einem SM57 und einem Beyerdynamic M160 mikrofoniert wird.
Ich schicke das Gitarrensignal zunächst an einen PRS Sonzera 20 Amp, der im Clean-Kanal läuft. Beim Warmspielen haben es mir vor allen Dingen die Zwischenpositionen angetan.
Bevor wir mit einer schlichten Bestandsaufnahme der einzelnen Pickup-Positionen starten, durchbreche ich daher heute mein typisches Prozedere und stelle euch die Gitarre zunächst mit aktiviertem Hals- und mittlerem Pickup vor. Die Vorstufe ist dabei schon hörbar angefahren.

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Praxisbsp. 1 – Dirty Clean mit Spring Reverb & Tremolo (Neck & Middle PU)
Die Silver Sky liefert einen kultivierten Sound, der direkt, wuchtig und damit sehr präsent ist.
Die Silver Sky liefert einen kultivierten Sound, der direkt, wuchtig und damit sehr präsent ist.

Ich schalte nun einen Gang zurück und stelle den Amp völlig clean ein. Mit dem Hals-Pickup startend, gibt es im nächsten Hörbeispiel alle fünf Pickup-Einstellungen zu hören.

Audio Samples
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Clean -> PU Check

Der Hals-Pickup mancher Strat “bellt” etwas mehr bzw. hat etwas mehr Schärfe, was besonders im Clean-Channel charmant sein kann. Im Falle der Silver Sky klingt die Hals-Position einfach nur rund, was natürlich ebenfalls Einfluss auf die Zwischenstellungen hat. Auch der Steg-Pickup offenbart erfreulicherweise eine für seine Position recht milde Abbildung der oberen Frequenzen, weshalb ich ihn entgegen meiner sonstigen Spielgewohnheiten auch für Cleansounds durchaus in Erwägung ziehen würde.
Beim erstmaligen Betätigen der Potis wirken diese zunächst schon fast etwas fragil, da sie wirklich sehr leicht laufen. In der Praxis macht diese Einstellung aber dann wirklich Sinn, da beispielsweise Volume-Swell-Effekte sehr gut von der Hand gehen. Generell reagiert die Strat am Amp angenehm feinfühlig auf Änderungen der Lautstärke.
Ich sattele um auf meinen VOX AC15, der zunächst auch noch relativ clean eingestellt ist. Mit dem Gespann aus mittlerem Pickup und Steg-Pickup kommt auch hier sofort Freude auf.

Audio Samples
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Praxisbsp. 2 – AC15 Clean (Bridge & Middle PU)

Strat-Modelle neigen im Zusammenspiel mit mehr Verzerrung häufiger zu etwas scharfen und klingelnd wirkenden Sounds, was man von der Silver Sky nicht behaupten kann. Ganz im Gegenteil: Hier geht die schon angesprochene klangliche Auslegung des Hals- und Steg-Pickups erneut absolut auf. Wir hören dazu zwei Beispiele vor meinem Vox AC15 und meinem Marshall Mini Silver Jubilee.

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Praxisbsp. 3 – AC15 Crunch (Bridge PU) Praxisbsp. 4 – Marshall Mini Silver Jubilee Overdrive (Neck PU)

Die Zwischenpositionen kommen übrigens, dank des reverse gewickelten mittleren Pickups, ohne Brummen aus. Aber auch in der Hals- und Stegposition hält sich das Nebengeräuschverhalten für Singlecoils in Grenzen.
Rocken kann die Silver Sky auf jeden Fall auch. Im abschließenden Beispiel hören wir dazu die Gitarre noch einmal mit einem Wampler Tumnus Overdrive vor dem Sonzera Amp.

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Praxisbsp. 5 – Wampler Tumnus -> PRS Sonzera (Bridge PU)
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