Praxis
Sound/ Bespielbarkeit:
Die Vela hängt perfekt ausbalanciert am Gurt und schmiegt sich auch im Sitzen perfekt an. Auch der Pattern Regular-Hals liegt satt in der Hand und ist dabei äußerst komfortabel zu bespielen. Dank ihres geringen Gewichts ist ein stundenlanges Bearbeiten gar kein Problem – es macht einfach Spaß, sie in der Hand zu halten, und man hat das Gefühl, dass die Zeit dabei keine Rolle spielt.
Schon unverstärkt zeigt sie sich als freche und klanglich wendige Wegbegleiterin, sie ist ungemein antrittsschnell und reagiert sehr feinfühlig auf Dynamik. Los geht es mit einigen Cleansounds. Im ersten Beispiel hören wir die drei Pickup-Kombinationen beginnend am Hals, im zweiten dann das Ganze noch einmal, aber gesplittet.
Die PRS S2 Vela klingt ausgesprochen direkt und warm. Hier zeigt sich auch die tolle Ansprache, die sich schon trocken angedeutet hat. Die Split-Funktion gilt naturgemäß nicht für den Hals-Singlecoil, dafür kann man sie aber in der Mittel- und Stegposition hören. Alle fünf Sounds sind eigenständig und liefern eine breite Palette an Klängen.
Und nun gestrummt. Auch hier zuerst die normale, dann die gesplittete Pickup-Reihenfolge.
Hier ist gut zu hören, wie die Töne glockig ausklingen – die Gitarre produziert ein wirklich exzellentes Sustain. Sie reagiert selbst auf feinste Nuancen des Anschlags und liefert ein durchweg warmes, ausgewogenes Klangbild. Im Vergleich zu meiner Custom Shop Strat ist das Frequenzbild der Vela etwas tiefer angelegt, besitzt aber einen ähnlichen Höhencharakter.
Ich schalte jetzt in den nächsthöheren Gang und erzeuge einen leichten Crunch. Im zweiten Beispiel dann wieder gesplittet.
Hier geht unsere Probandin wirklich frech und antrittsschnell zuwerke und erzeugt durchsichtige, stramme Riffs. Alle fünf verschiedenen Sounds sind hier sehr gut einsetzbar. Mich erinnert die Vela an einen Hybriden aus Strat und Les Paul, was vielleicht etwas abgegriffen klingen mag, weil sich daran seit Jahrzehnten diverse Hersteller versuchen. Aber in dieser Disziplin überzeugt mich die Vela bisher am deutlichsten. Sie hat den “Growl” einer Les Paul, kombiniert mit der Spritzigkeit der Strat.
Und nun mit noch mehr Gain, natürlich ebenfalls gesplittet.
Das im vorherigen Beispiel Erwähnte wird hier bestätigt. Sie ist schön stramm in ihrer Ansprache und überzeugt mit Spritzigkeit, ohne auf das wichtige Fundament in den Tiefmitten und im Bassbereich zu verzichten.
Mal hören, wie sie sich am böse zerrenden Amp macht.
Für dich ausgesucht
Sie kann auch richtig rocken und liefert Breitband-Rock wie Metal-Sounds. Kein Wunder, das PRS-Gitarren gerne im härteren Musikgenre eingesetzt werden, denn auch die Vela zeichnet sehr klar und definiert, selbst bei High Gain. Sie pumpt auch beim Achteln ganz wunderbar und erzeugt damit einen wuchtigen Druck.
Es wird Zeit für ein kleines Lead-File. Erst mit dem Steg-PU, diesmal im Humbucker-Modus, dann darf der Kollege am Hals ran.
Es verwundert nach all den Beispielen zuvor nicht, dass sie auch hier überzeugt. Alle Anschläge werden mit einem fetten Schmatzer versehen, wobei die Töne schier unendlich stehen.
Abschließend eine kleine Clean-Jam. Hier kommt der Hals Singlecoil zum Einsatz.