Die PRS SE Custom 24-08 bietet komfortable Bespielbarkeit und amtlichen Sound
Als langjähriger Nutzer einer 1987er PRS Custom 24 ist es für mich immer eine Umstellung, wenn ich das Wide Thin-Profil der SE-Modelle in die Hände bekomme. Nach etwa einer halben Stunde Eingewöhnung ist das jedoch kein Thema mehr. Was aber sofort positiv auffällt, ist die sehr gute Werkseinstellung, die eine exzellente Bespielbarkeit ermöglicht. Auf dem Griffbrett gibt es bis in die höchsten Lagen weder tote Punkte noch schnarrende Bereiche. Der Primärklang ist insgesamt solide, auch wenn der Ton in den hohen Lagen etwas dünn wird – was jedoch bei Gitarren in dieser Preisklasse keine Seltenheit ist. Bei meinem „alten Hündchen“ und den exzellenten PRS-USA-Modellen, die ich bisher getestet habe, bleibt der Ton auch in den hohen Lagen fetter, voller und lauter.
Am Amp klingt die Gitarre obertonreich und durchsetzungsfähig. Die Pickups sind zwar recht knallig, bieten aber einen insgesamt anständigen Sound. Auch die Splitsounds klingen nicht so glasig, wie ich eigentlich befürchtet hatte. Nur der Halspickup ist mir eine Spur zu fett abgestimmt, denn hier wird es für meinen Geschmack einfach zu mulmig. Die cleanen Sounds habe ich mit meinem Vox AC 30 in Verbindung mit einer Suhr Reactive Load IR und der Faltung einer 4×12″ Greenback Marshall-Box eingespielt.
![Die Rückseite der Gitarre setzt sich durch einen dunkleren Blauton ab.](https://cdn-image.bonedo.de/wp-media-folder-bonedoapp/uploads/2025/02/PRS_SE_Custom24_08_Quilt_Lake_Blue_Ebony_038_FIN-1024x614.jpg)
PRS SE Custom 24-08 mit verzerrten Sounds
Für die verzerrten Sounds habe ich einen alten 100 Watt Marshall JMP im Zusammenspiel mit dem Baldringer Dual Drive verwendet. Hier macht besonders der Steg-Pickup im Humbucker-Modus eine richtig gute Figur. Auch wenn man noch eine Schippe draufgibt und die Verzerrung mit einem Tubescreamer weiter anfeuert, bleibt der Sound transparent.
Das Ganze ändert sich, sobald der Hals-Pickup ins Spiel kommt. Der Halstonabnehmer, der schon im cleanen Bereich sehr fett klingt, schluckt einen Teil der guten Saitentrennung und Transparenz, die der Stegpickup für sich alleine bietet. Deshalb gefällt mir die Zwischenposition mit hoher Verzerrung dann am besten, wenn der Hals-Pickup gesplittet ist und der Bridge-Pickup als Humbucker agiert.
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![Die Unterschrift vom Meister gehört natürlich dazu.](https://cdn-image.bonedo.de/wp-media-folder-bonedoapp/uploads/2025/02/PRS_SE_Custom24_08_Quilt_Lake_Blue_Ebony_036_FIN_DISC-1024x614.jpg)
Mit viel Gain neigt der Halstonabnehmer zum Mulmen, sodass der Sound leicht in Richtung Claptons „Woman Tone“ klingt. Natürlich kann man damit arbeiten, aber etwas mehr Klarheit würde dem Sound insgesamt guttun und ihn transparenter und definierter machen.