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PRS SE Custom 24 30th Anniversary Flame Top OR Test

Praxis

Wenn man die Gitarre zum ersten Mal aus dem mitgelieferten Gigbag nimmt, fällt ihr angenehm leichtes und perfekt ausgewogenes Gewicht sofort auf. Die Saitenlage ist ab Werk sehr gut eingestellt, lediglich die Bundreinheit musste ich nachstellen. Ein Nachjustieren ist aber bei jeder neuen Gitarre angesagt und nicht als Minuspunkt zu werten. Der Primärklang besitzt einen ausgewogen, knackigen Obertonanteil mit einem wohldosierten Unterbau, das Ganze ohne irgendwelche tonalen Ausreißer. Dass man es hier mit einer “billig” PRS zu tun hat, merkt man erst dann, wenn man einen Blick auf die Rückseite der Kopfplatte wirft. Dort findet man einen Hinweis auf den Hersteller in Korea. Die Gitarre macht einen rundum wertigen Eindruck. Am Gitarrenamp setzt sich dieser Eindruck fort. Dank der Möglichkeit, die Pickups zu splitten, bietet die Gitarre sehr viele Klangnuancen, wobei ich die Singlecoil-Sounds eher im cleanen und leicht angezerrten Bereich sehe und den Humbuckermodus im Medium- und Highgain-Terrain. Deshalb habe ich alle Audiobeispiele immer zuerst im Singlecoil- und dann im Humbuckermodus eingespielt.
Hier die Gitarre mit dem Bridgepickup am cleanen Gitarrenamp.

Audio Samples
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Clean – Bridge-PU, Singlecoil Clean – Bridge-PU, Humbucker

Der Halstonabnehmer klingt am cleanen Kanal sehr ausgewogen. Die Humbuckereinstellung ist zwar lauter und fetter als der Singlecoilmodus, was aber in der Natur der Sache liegt. Dafür klingt die Gitarre selbst im Singlecoilmodus weder harsch noch glasig.

Audio Samples
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Clean – Neck-PU, Singlecoil Clean – Neck-PU, Humbucker

In der Zwischenposition beider Tonabnehmer tendiert der Sound im Singlecoilmodus in Richtung Telecaster. Dabei ist der Klang jedoch insgesamt fetter als der des Fender-Klassikers. Dieser fendrige Eindruck verschwindet, wenn man den Toneregler herunterdrückt und die beiden Tonabnehmer auf Doppelspulmodus stellt. Hier kommt man dem Ton einer Les Paul erstaunlich nahe.

Audio Samples
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Clean – Beide PU, Singlecoil-Modus Clean – Beide PU, Humbucker-Modus

Mit zunehmender Verzerrung verschwimmen die Unterschiede zwischen Singlecoil- und Humbuckermodus allmählich. Der Singlecoilsound bietet jedoch weitaus mehr Twäng und ist besonders im Anschlag deutlich griffiger.

Audio Samples
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Medium Gain – Bridge-PU, Singlecoil Medium Gain – Bridge-PU, Humbucker

Auch am Halspickup klingt es mit Mediumgain in beiden Einstellung sehr ausgewogen und authentisch. Überhaupt gefallen mir die beiden Pickups sehr gut, auch wenn es sich hier nicht um amerikanische Modelle handelt.

Audio Samples
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Medium Gain – Neck-PU, Singlecoil Medium Gain – Neck-PU, Humbucker
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Selbst im Highgainbereich gibt es keine klangliche Gleichmacherei. Der Ton erscheint mir im Gegensatz zum klassischen PRS-Sound weniger nasal und mittenlastig, was mir besonders gut gefällt. Nicht ohne Grund habe ich mich schon vor langem von den originalen PRS-Pickups meiner uralten PRS getrennt und gegen Modelle des deutschen Pickup-Gurus Andreas Kloppmann getauscht. Der Stegtonabnehmer bringt einen runden, schmatzigen Rocksound mit viel Durchsetzungsvermögen, ideal für fette Rocktöne.

Audio Samples
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High Gain – Bridge-PU, Singlecoil High Gain – Bridge-PU, Humbucker

Der Humbucker klingt etwas fetter als sein Kollege am Steg, wodurch der Ton mit viel Gain leicht zum Mulmen tendiert. Hier sind wir in einem Grenzgebiet, das für meinen Geschmack gerade noch in Ordnung ist. Im Singlecoilmodus gefällt mir der Sound deshalb auch wesentlich besser.

Audio Samples
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High Gain – Neck-PU, Singlecoil High Gain – Neck-PU, Humbucker

Zum Schluss habe ich noch einen Tacken Gain dazugegeben und mit dem Stegpickup im Humbuckermodus ein solistisches Audiofile aufgenommen. Der Sound ist jetzt sehr fett und rund, aber er bietet immer noch einen gewissen Twäng und lässt sich sehr gut mit den Fingern formen.

Audio Samples
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High Gain – Bridge-PU, Humbucker – Solo-Beispiel
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