Praxis
Wie schon in der Detailbeschreibung erwähnt, ist unser Testinstrument mit seinen 2,6 kg wirklich ein absolutes Leichtgewicht. Daran ist der kompakte Korpus natürlich nicht unschuldig, der ansonsten sehr bequem am Oberkörper sitzt. Spielt man die Gitarre am Gurt, neigt sie typischerweise etwas zur Kopflastigkeit, die aber für mein Empfinden absolut im Rahmen bleibt. Der Hals ist zwar eher schlank, liegt aber aufgrund des eher breiten Halsprofils verhältnismäßig griffig in der Hand. Ansonsten wurde die Gitarre ab Werk recht gut eingestellt und liefert akustisch angespielt einen frischen und luftigen Grundklang, wobei sich die gewählte Saitenstärke als passend erweist.
Für einen möglichst breiten Eindruck stehen für den Praxischeck ein PRS Sonzera 20 Combo, ein Vox AC15 Topteil und ein Marshall Mini Silver Jubilee Topteil bereit. Alle Signale gehen an eine Universal Audio OX Box, bei der ich verschiedene Lautsprechertypen angewählt habe.
Wir starten im Clean Channel des Sonzera 20 und hören, beginnend mit dem Hals-Pickup, ein Akkord-Picking. Anschließend wiederhole ich die Prozedur im Split-Coil-Betrieb.
Wie schon bei der Starla offenbaren auch hier die Humbucker etwas Drahtiges im Ton, das unserer Kandidatin gut steht und noch mehr ausgeprägt ist. Im Split-Coil-Betrieb fällt der Output typischerweise etwas ab und erklingt hörbar schlanker. Allerdings wirkt der Sound in diesen Einstellungen stellenweise ein wenig steril, was man auch im ersten der beiden folgenden Beispiele ganz gut hören kann.
In Overdrive-Gefilden macht sich dann die schon angesprochene klangliche Ausprägung der Humbucker erneut positiv bemerkbar und sorgt für einen präsenten und durchsetzungsfähigen Sound. Wenn man es mit der Verzerrung nicht übertreibt, lassen sich außerdem auch mit den gesplitteten Tonabnehmern transparente Klänge aufs Parkett zaubern. Für die ersten beiden der folgenden Beispiele hängt die Gitarre dabei am Vox Amp, mit dem sie sehr gut harmoniert. Im letzten Beispiel hört ihr die Mira über den Marshall.
Ich bleibe weiterhin auf dem Marshall Amp und lege noch eine Schippe Gain obendrauf. Genau wie die Starla hängt auch unsere Mira wirklich gut am Volume-Poti, mit dem sich auch Sounds mit viel Gain ohne Höhenverlust problemlos entzerren lassen. Auch hierzu soll ein Beispiel natürlich nicht fehlen.
Ordentlich rocken kann man mit diesem Modell in jedem Fall. Der Grundcharakter der Humbucker macht auch hier eine tolle Figur. Aber hört selbst.
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Singende Leadsounds lassen sich mit der leicht zu bespielenden Gitarre bestens bewerkstelligen. Für das letzte Hörbeispiel habe ich dafür noch einmal den Vox Amp voll aufgerissen.
Da mit der Starla das kürzlich von mir getestete Schwestermodell aus der SE-Serie ebenfalls noch in meinem Studio steht, bin sich abschließend doch sehr neugierig auf einen kleinen Vergleich. Dabei will ich meine in beiden Tests gewonnenen klanglichen Eindrücke noch einmal überprüfen. Obwohl die Instrumente in ihrer Haptik und auch in ihrer Ansprache unterschiedlich ausfallen – was sich absolut entscheidend auf das Spielgefühl und den Gesamteindruck auswirkt – ist es dann doch interessant, wie nah die Pickups auf einer Aufnahme zunächst beieinander liegen. Bei genauerer Betrachtung ist der Grundsound der Starla allerdings hörbar bedeckter, wohingegen das Mira-Modell eine deutlichere Ausprägung in den Hochmitten aufweist. Die klangliche Auslegung der Starla hat einen positiven Effekt auf die gesplitteten Einstellungen, die einfach etwas runder und gefälliger wirken. Spielt man mit mehr Zerre, erscheinen die Split-Sounds demzufolge bei der Mira auch giftiger. Dafür punkten die Humbucker-Sounds des Mira-Modells im Zerrbetrieb aber mit einem aggressiveren und durchsetzungsfähigeren Klangverhalten, und mit einem etwas höheren Ausgangspegel.