PRAXIS
Im Vergleich zum Taiwan-Teppich erfahren beide Testsnares durch das Puresound-Modell eine deutliche Aufwertung. Der Equalizer-Teppich kann seine Qualitäten besonders effektiv im mikrofonierten Zustand ausspielen, vor allem in Studiosituationen. Besonders bei der flacheren Snare entsteht der Eindruck, als ob der Sound in einigen Frequenzbereichen verändert wird, ohne dass für den Sound wichtige Anteile dabei verloren gehen. Dass ein normaler Teppich “breitbandiger” ist, kann durchaus wörtlich genommen werden, denn die Tatsache, dass die Spiralen nur einen verhältnismäßig geringen Bereich des Resonanzfells berühren, sorgt für ein eingeschränktes Spektrum des Raschel-Sounds. Die Bezeichnung „Equalizer“ macht also durchaus Sinn, die Veränderungen sind aber von der Stimmung des Resonanzfells und der Spannung des Teppichs abhängig.
Auch bezüglich der Ansprache ist eine deutliche Verbesserung zu hören. Die Anschläge klingen bei dichten Wirbeln präziser und etwas trockener als beim Vergleichsmodell. Erwähnenswert ist weiterhin, dass man die gegenüber dem Taiwan-Teppich fehlenden sechs Spiralen im Hörtest kaum wahrnimmt. Dies erklärt sich durch die engeren Windungen der Drähte, die beim Equalizer-Teppich die Zahl der Kontaktpunkte zum Fell erhöhen und somit den Effekt der fehlenden Spiralen wieder ausgleichen. Alle Vorteile, die bei der 5“ tiefen Snare zu beobachten sind, treffen auch auf das 6,5“-Modell zu. Darüber hinaus produziert der Teppich hier sogar in einer sehr strammen Spannung noch eine interessante Soundalternative. In dieser Konstellation klingt die Trommel extrem kurz und dennoch voluminös. Was das durch andere Instrumente angeregte „Mitrascheln“ anbetrifft, konnte ich übrigens keinen nennenswerten Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Teppich feststellen. Gerät das Snare-Resonanzfell einmal in Schwingung, scheint es keine Rolle zu spielen, ob der Teppich durchgehend mit Spiralen bestückt ist oder in der Mitte eine Lücke hat. Meines Erachtens gehört das Mitrascheln auch zum Sound eines Drumsets dazu und wird häufig zu Unrecht als „Störfaktor“ verteufelt. Spielt man einmal auf einem elektronischen Drumset mit Standard-Samples, wird dieses Phänomen sehr schnell deutlich. Ohne das obligatorische Rascheln klingt das Ganze einfach nicht nach echtem Drumset.
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