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QSC K-Serie K10 Top + K Sub Test

Praxis

Test 1: QSC K10 als Monitorbox

Hier lege ich die K10 auf die Seite und schließe ein Shure SM 58 an Kanal 1 und eine Akustikgitarre mit ihrem DI-Ausgang an Kanal 2 an. Beim ersten Kanal schiebe ich den Eingangswahlschalter auf „Mic“ und stelle danach den LF-Schalter auf die Position „Ext. Sub“ sowie den HF-Switch auf „Flat“ – so lautet die Empfehlung in der Bedienungsanleitung. Nun kann musiziert werden. Die Box leistet genau das, was von ihr gefordert wird. Mikrofon und Gitarre lassen sich zueinander einfach im Pegel anpassen, und es pfeift und koppelt keine Frequenz selbst bei höherer Lautstärke. Der Abstrahlwinkel ist praxisgerecht gewählt und lässt größere Bewegungen vor der Box zu, ohne den angenehmen Sound zu verlieren. Der Klang ist warm, aber nicht zu matt. Ebenfalls wirkt der Sound im Bassbereich nicht zu dünn für ein Monitorwedge. Meiner Meinung nach eine gelungene Abstimmung. Ich muss sagen, dass man es diesem Speaker auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt zutraut, dass er dann doch so laut sein kann, wenn er muss. Aber die 129 dB aus dem Datenblatt sprechen eine eindeutige Sprache.
Weiteres Experimentieren mit den DSP-Einstellungen „LF Norm“ oder „HF Vocal Boost“ lassen ebenfalls Freude aufkommen. Bei Betätigung des Vocal-Boosters wird die Stimmenpräsenz deutlich angehoben und das ganze Klangbild inklusive meiner Akustikgitarre wird sehr viel griffiger. Ein Lob an den DSP! Ebenfalls eine gute Abstimmung. Hier soll der Geschmack entscheiden, was besser gefällt, allerdings ist zu beachten, dass nun nicht mehr eine solch hohe Lautstärke, wie bei den ersteren Settings gefahren werden kann, da sich hier selbstverständlich die Bereitschaft zum Koppeln erhöht.

Test 2 – QSC K10 als Fullrange-Speaker

Für diesen Test schließe ich einen iPod an den Cinch-Eingang der K10 an. Meine Musikauswahl ist recht unterschiedlich und reicht von leichten, transparenten Pop-Produktionen über Disco und elektronische Musik bis zu dichten Rock-Metal-Songs. Ich beginne mit den Einstellungen „LF Norm“ und „HF Flat“. Egal, welche Musikrichtung hier abgespielt wird, die K10 schafft es, einen guten, transparenten Sound zu liefern, ohne im oberen Frequenzbereich scharf zu klingen. Transparente Bässe und ein klares Mitten- und Höhenbild sind hier an der Tagesordnung. Jetzt schalte ich den LF-Schalter auf „Deep“, und der tiefe Frequenzbereich wird deutlich spürbar nach unten erweitert und angehoben, ohne jedoch schwammig und diffus zu wirken. Selbst bei ziemlich hohen Lautstärken bleibt dieser Eindruck erhalten.
Dann fahre ich die Box mit Anhebung der Lautstärke in den Limiter, und die Schutzschaltungen arbeiten vorbildlich. Die Limit-Anzeige fängt langsam an zu leuchten und man spürt, wie die Elektronik die Auslenkung des Basses leicht zurücknimmt. Selbst in diesem Betrieb ist der Sound immer noch absolut vorzeigbar. Anschließend gebe ich noch einen drauf und aktiviere den Vocal Boost des HF-Schalters. Bei leiseren Lautstärken scheint dieses auch ein gangbarer Weg zu sein, und ich habe das Gefühl, in der Kombination von Vocal-Boost und Deep entwickelt sich ein Sound, der an eine gedrückte Loudness-Taste erinnert. Bei höheren Lautstärken empfinde ich dieses Setting allerdings als etwas zu aufdringlich. Dem Anwender sind auch hier je nach Geschmack keine Grenzen gesetzt.

Test 3 – K10 als Top mit K Sub

Jetzt kommen wir zu der „großen Nummer“, auf die ich mich selbst schon die ganze Zeit gefreut habe. K10 wird als Topteil betrieben, wobei „LF Ext.Sub“ und „HF Flat“ geschaltet sind, und bedient sich dabei des K Sub als Triebwerk im Bassbereich. Am Subwoofer ist der Mode erst einmal auf „Flat“ gestellt und das Gain-Poti befindet sich in der 12-Uhr-Position/ Null-Stellung. Schlanke, schlicht instrumentierte Popmusik wird detailreich und ohne störende Überbetonungen im Mitten- und Hochtonbereich wiedergegeben. Der Sub donnert bei Disco und elektronischer Musik so richtig los, ohne dabei weich oder schwammig zu klingen. Auch dichte Signale wie Rock oder Metal mit ihren diversen, gleichzeitig spielenden E-Gitarren und Keyboards meistert das System ausnahmslos. Bei Double-Bass-Attacken kann der doppelte 12-Zöller so richtig seine schnelle Impulsgeschwindigkeit ausspielen.
Jetzt aktiviere ich den Deep-Mode am Sub. Der Frequenzbereich macht noch einmal nach unten auf und wird spürbar angehoben. Das Gesamtbild der Durchsichtigkeit und hohen Impulstreue bleibt erhalten. Danach versuche ich mich am Polarity-Schalter und wähle die Stellung „Reverse“. Das kann doch nicht sein, es gibt tatsächlich „untenrum“ noch einmal einen Schub. Das System hat wirklich enorme Reserven.
Nun ist es an der Zeit, auch hier die Limiter anzufahren, und ich bin mir sicher, dass das unsere Nachbarn im Gebäude ebenfalls gehört haben, denn der Schalldruck ist enorm. Vor den Bassöffnungen des Subs entwickelt sich ein ordentlicher Windsturm, der so manche Hosenbeine zum Flattern bringt. Also nichts davor stellen, was leicht wegwehen kann. Die Limiter springen weich an, und der Sound kann sich absolut noch hören lassen. Das macht wirklich Spaß. Erhöhe ich die Lautstärke weiter, wird langsam abgeriegelt und auch die Auslenkung der Basstreiber sanft zurückgenommen – so soll es sein! Die DSPs leisten im wahrsten Sinne des Wortes „saubere Arbeit“.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Bassaustrittsöffnung erinnert irgendwie an Düsenflugzeuge.
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