Während sich die meisten Drummer vorrangig um Snaresound und Becken Gedanken machen, vergessen viele, dass zu einem stilsicheren Drumsound auch die Bassdrum unterschiedlichste Klangfacetten bereit hält. Durch den einfachen Wechsel des Schlägels sind oft drastische Veränderungen des Charakters möglich, ohne auch nur einmal den Stimmschlüssel ansetzen zu müssen. Dabei lohnt es sich auch, hin und wieder mal Modelle auszuprobieren, die für andere Zwecke gebaut wurden. Der R-Drums Soft Beater ist beispielsweise für den schonenden Umgang mit Meshheads und Cajons konzipiert, doch was passiert, wenn man mit dem weichen Schlägel eine akustische Bassdrum bespielt? Im folgenden Test erfahrt ihr mehr.
Details & Praxis
Der Schaft des Beaters besteht aus einer 20 Zentimeter langen Stange aus gebürstetem Edelstahl. Eine Aufschlagfläche von vier Zentimetern bietet der Kopf des Schlägels, der aus weichem, blauen Schaumstoff hergestellt wurde. Dieser lässt sich mit den Fingern relativ leicht eindrücken und wird an Ober- und Unterseite von zwei halbrunden Gegenstücken gehalten. Mit einem gewöhnlichen Inbusschlüssel lässt sich der Kopf auf der Oberseite ablösen und bei Beschädigung oder Verschleiß durch ein Ersatzmodell austauschen. Auf der Unterseite des Beaters lässt sich an einer Verdickung das mitgelieferte, 20 Gramm schwere Ausgleichsgewicht montieren, welches dem mit 115 Gramm an sich schon recht massiven Beater noch weitere Wucht verleihen soll.
Für möglichst realistische Hörbeispiele habe ich den Beater sowohl mit einer 20“x14“ Bassdrum mit geschlossenen Fellen als auch mit einer 22“x14“ Bassdrum mit Dämpfung und Loch im Frontfell getestet. Beide Bassdrums stammen von Slingerland und sind in den Sechziger- bzw. Siebzigerjahren gefertigt worden. Als Referenz habe ich die Bassdrums zusätzlich mit einem gewöhnlichen Filz-Beater von Millenium angespielt.
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Im Vergleich zu einem gewöhnlichen Filz-Beater ist die klangliche Änderung durch den R-Drums Beater an den beiden unterschiedlichen Bassdrums vom ersten Schlag an sehr deutlich hörbar. Die weiche, nachgiebige Oberfläche minimiert den Attack, jedoch besteht durch das kopflastige Spielgefühl des insgesamt recht schweren Beaters kein Verlust der Lautstärke. An der 20 Zoll Bassdrum entsteht ein runder, dumpfer und eher dunkler Ton, der ideal für akustische Musikrichtungen ist. Dieser Klangcharakter bleibt auch bei der zwei Zoll größeren Bassdrum erhalten, die jedoch naturgemäß durch Dämpfung und Loch im Resonanzfell trockener klingt. Durch die weiche Oberfläche entwickelt die Bassdrum einen Klang, der in Richtung eines klassischen Vintage-Sounds geht, bekommt aber durch das hohe Gewicht einen satten Punch, ohne zu aufdringlich zu wirken. Das Spielgefühl ist bei beiden Bassdrums im Vergleich zum gewöhnlichen Filz-Beater etwas träger und wird durch das Zusatzgewicht regelrecht schwerfällig.