Praxis
Bis auf einige Details ist der Key-Largo weitgehend selbsterklärend: Mit den Potis der oberen Reihe regelt man die Lautstärke, mit denen darunter den Anteil des Signals, der dem Effektweg zugeführt werden soll. Kanal eins bis drei hören auf das analoge Eingangssignal, Kanal vier (farblich grün abgesetzt) nimmt Audio über den USB-Port entgegen. Die Verbindung zum erfolgt bei Apple-Rechnern durch simples Einstecken, da der Key-Largo hier als Core-Audio-Device erkannt wird. Bei Windows ist die Treiberinstallation im Vorfeld nötig. Danach gibt sich der Mixer als Stereo-In/Out-Audioschnittstelle mit umschaltbarer Wandlerrate bis zu 192 kHz/24Bit zu erkennen. Mit dieser hohen Datenrate empfiehlt sich der Key-Largo sogar als Studio-Submixer und Wandler bei der Digitalisierung von hochwertigen Analog-Synthesizern. Das auch vor dem Hintergrund, dass die Wandler eine ausgezeichnete Klangqualität auf die Platte und zurück schaufeln. Digital wie analog klingt der Key-Largo gut.
Nicht wirklich klar wurde mir die Schaltwirkung des Tasters ‘USB-Assign’ zwischen ‘Recording’ und ‘Live’. Laut Anleitung soll die Stellung Recording bewirken, dass Audiomaterial vom Rechner unter Umgehung des Potis und der Effekte direkt auf die Main- und Monitor-Ausgänge adressiert wird. Das war in der Praxis nicht der Fall: Ist der Taster gedrückt, wird das USB-Signal lediglich leiser. Schlimm ist das ohnehin nicht, denn auf der anderen Seite zeigt sich, dass die Soundkarte sehr wohl Vollduplex-fähig ist. Aufnahme und Wiedergabe also gleichzeitig erfolgen können. Hat man also bei den analogen Zuspielern ein Setting gefunden, das man aufnehmen möchte, dreht man einfach den USB-Eingang zu, geht auf Aufnahme und fertig. Sehr schön, um in Hybrid-Setups, schnell und unkompliziert Sequenzen aus den analogen Klangerzeugern einzufangen.
Hier kommt dann auch die Midi-Schnittstelle ins Spiel, die wunderbar in der Lage ist, die Rechnerwelt mit externen Gerätschaften ins Zusammenspiel zu bringen. Der Datenverkehr lief hier ohne Auffälligkeiten: Note-On, CC, Sysex und Clock wurden anstandslos entgegen genommen und wiedergegeben. Ebenfalls ohne besonderen Befund: Der Sustain-Schalter, der wahlweise öffnend oder schließend arbeitet. Ebenso diskret arbeitet der Effekt-Schalter: Ohne hörbares Knacksen oder Schaltgeräusch aktiviert er externe Klangverbieger.
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Eine wichtige Sache vermisse ich am Key-Largo allerdings sehr: Einen simplen, regelbaren Kopfhörer-Ausgang. Denn damit wäre der Mixer wirklich die All-in-one-Lösung für Szenarien, in denen man mit Laptop und einer Handvoll Klangerzeugern auftritt. Da dieser aber fehlt, muss man sich das Summensignal dann mühselig über den DJ- oder Saalmixer auf die Ohren holen. Schade, denn ich kenne keinen Hybrid-Laptop-Musiker, der nicht zur Sicherheit immer noch mal seine Summe direkt mit Kopfhörer kontrollieren möchte (auch für den Fall, dass das Monitoring zu schlecht ist).
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