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Radial Tonebone Plexitube Test

KONZEPT UND AUFBAU
Ähnlich dem Baldringer Dual Drive wird auch der Radial Tonebone Plexitube vor den cleanen Kanal des Gitarrenverstärkers geschaltet und arbeitet dort wie ein Preamp. Eine zusätzliche Anzerrung des Amps engt die Dynamik des Sounds zu sehr ein und sollte tunlichst vermieden werden. Im Gegensatz zum Dual Drive stehen hier keine vollständig voneinander getrennten Kanäle zu Verfügung, bei denen alle Parameter doppelt vorhanden sind. Dafür findet sich aber ein zusätzlicher Einschleifweg für den zweiten Kanal, der es ermöglicht, zum Beispiel ein Delay oder einen Chorus einzuschleifen und so den Solosound zusätzlich aufzumotzen. Die Namensgebung verrät auch unmissverständlich, dass es beim Plexitube um nichts anderes als britische High-Gain Sounds geht. Wieder eine Parallele zum Dual Drive aus Deutschland, der genau in dieser Disziplin die Latte sehr hoch platziert hat. Im Plexitube kommt eine 12 AX7 Vorstufenröhre zum Einsatz, weshalb das Gerät nach dem Einschalten, ähnlich einem Röhrenverstärker, eine gewisse Warmlaufzeit benötigt. Die Röhrenschaltung zieht massiv Strom, entsprechend hat man ein Pfund draufgelegt und versorgt die Elektronik mit strammen 15 statt der sonst üblichen 9 Volt Gleichstrom. Allerdings wird der große Netzadapter auf üppig bevölkerten Pedalboards, wo eigentlich Platzsparen angesagt ist, unter Umständen recht schnell zum Problem.

Schwer wie ein Pflasterstein liegt das Pedal in der Hand. Kein Wunder, denn das Gehäuse ist aus stabilem Stahlblech gefertigt und somit fast unzerstörbar. Auf der Oberseite gibt es neben den Potis noch zusätzliche Schalterchen, mit denen der Klang  nach Belieben modelliert werden kann.
Aber kommen wir zunächst zu den Reglern des Plexitube. Beide Kanäle teilen sich sowohl den Drive-als auch den High- und den Lowregler. Jeder der beiden Kanäle besitzt sein eigenes Levelpoti sowie je einen Contour-Regler, der in Kooperation mit einem Voicingschalter arbeitet. Diese Schaltung ist sehr gut durchdacht, denn besonders im sensiblen Mittenbereich kann man den Leadsound noch zusätzlich hervorheben. Die allgemeine Klangregelung, bestehend aus High und Low, dient dem Anpassen an das individuelle Amp-Setup und muss meiner Meinung nach auch nicht doppelt vorhanden sein. Kommen wir zu den Schiebereglern, die unterhalb der Potireihe platziert sind. Der Mid Boost Schieberegler ermöglicht das Anheben des Eingangssignals mittig um 7 oder 12 dB. Mit dem Top End-Schalter werden die Höhen ausgangsseitig angehoben, abgesenkt oder neutral eingestellt. Die beiden Voicingschalter stehen in zwei unterschiedlichen Ausführungen für die beiden Kanäle zur Verfügung. Hier werden Mittenfrequenzen angewählt, die mit den dazugehörigen Contour Potis feingetunt werden. Die Elektronik beinhaltet eine Vorstufenröhre, die auf den ersten Blick für die Verzerrung zuständig ist, obwohl es sich hier nicht um eine normale Röhrenschaltung handeln kann, da hierfür weitaus höhere Spannungen benötigt würden. Aber wenden wir uns dem Sound zu, denn nur darum geht es ja im Prinzip.

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