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Randall NB King100 Test

Praxis

Der NB King100 besitzt laut Hersteller drei Kanäle, wobei sich der Overdrive- und der Solokanal eine gemeinsame Klangregelung teilen. Wie schon erwähnt, hat man es tatsächlich mit einem Zweikanaler zu tun, dessen Overdrivesektion mit dem Solo-Kanal über eine zweite Gain- und Level-Einstellungen verfügt. Daher unterscheidet sich Letzterer auch klanglich nicht vom Overdrivekanal. Bei aller Vielseitigkeit ist der NB King 100 von Randall keine eierlegende Wollmilchsau, sondern ein gewaltiger Rocker. Selbst der cleane Kanal klingt nie wirklich so sauber, wie man es zum Beispiel vom Roland Jazz Chorus her kennt. Der Ton hat immer einen rotzigen Unterton und eine „röhrige“ Färbung. Im ersten Audiobeispiel hört man ihn in einer sehr cleanen Einstellung. Der Drive Regler steht dabei auf 9 Uhr und die Klangregler auf 12 Uhr. Die gewisse Rotzigkeit erhält der Amp wegen der relativ hohen Ausgangslautstärke. Der Amp hat seinen Sweet Spot etwa bei Halbgas Endlautstärke, was sich natürlich nur im Studio oder auf halbwegs großen Bühnen realisieren lässt.  

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Clean Low Gain

Wenn man den Gain-Regler auf 13 Uhr stellt, geht der Amp langsam in die Sättigung und bietet dabei einen leicht bröseligen, relativ dynamischen Sound. Man befindet sich in einer Zwischenwelt von clean und angezerrt, die hier allerdings nicht so elegant daherkommt wie bei einem guten alten AC30. Der Sound klingt eher wie eine Mischform aus Marshall und Fender. 

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Clean Mid Gain
Selbst im Clean-Kanal ist das Topteil nicht ganz brav.

Die Overdrivesektion verfügt über wesentlich mehr Gainreserven als der cleane Bereich und hat dementsprechend weniger Dynamik, was jedoch völlig normal ist – je höher die Verzerrung, umso komprimierter wird der Sound. Die leicht bröselige Anzerrung, die der cleane Kanal in der 13-Uhr-Position bringt, funktioniert auch hier, wenn man den Gainregler weit zurückdreht. Im Playback eingebettet wird man diesen Effekt zwar nicht wahrnehmen, aber ohne den Maskierungseffekt hört man den Unterschied zum AC 30 deutlich. Keinesfalls  soll das jetzt negativ klingen, ganz im Gegenteil gefällt mir diese Art der Anzerrung, die einen sehr authentischen und rauen Vintagesound bietet. 

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Overdrive Low Gain

Dreht man den Gainregler des Overdrivekanals auf 13 Uhr, bringt man den Amp für meinen Geschmack in seinen High Gain-Sweetspot. Der Sound klingt wie eine Mischform aus JCM 800 und einer Rat. Man erhält hier also einen eher fetten und sahnigen Sound mit einem wirklich eigenständigen Charakter. Am Analyzer erkennt man zwar die typische Marshall-Kurve mit dem leichten Loch im Bereich von 1 kHz, aber es klingt weitaus amerikanischer, als man es vermuten würde. Auch der Obertonbereich ist weicher und weniger schneidend. 

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Overdrive Mid Gain

Mit einer Gainregler-Einstellung jenseits der 14-Uhr-Position kommen weitere Obertöne ins Spiel, sodass es für meinen Geschmack ab etwa 16 Uhr einfach zu überbraten klingt. Deshalb habe ich in diesem Audiobeispiel den Gainregler auf 15 Uhr gestellt. Der Sound bietet hier unglaublich viel Distortion, die sich irgendwo zwischen einer klassischen Verzerrung und einem Metal-Sound befindet. Der Klang ist fett und rund, ohne jegliche Gleichmacherei. 

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Overdrive Max Gain

Beim Solieren liefert der NB King100 sogar dann noch einen runden und singenden Leadsound, wenn man in hohen Lagen und dazu noch über den Stegpickup spielt. Der Ton trieft förmlich vor Fett und wirkt weder zu dünn noch überbraten. Im folgenden Soundbeispiel hört ihr meine alte PRS Custom 24, die ich vor ein paar Jahren mit Kloppmann PAFs bestückt habe und die damit einen Medium Output liefert. Mit stärkeren oder aktiven Pickups wird es hier also noch verzerrter. Ich persönlich höre aber gerne noch die Gitarre und den Anschlag heraus, weshalb mir diese Kombination sehr gut gefällt. Mit einer anständigen Les Paul von der Stange sollte man diesen Ton locker hinkriegen. Im Gegensatz zum vorherigen Soundbeispiel habe ich hier den Trebleregler einen Tacken  weiter aufgedreht, die restlichen Einstellungen sind geblieben.

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Lead
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