Der Randall RG1503 Head im bonedo-Test – Sie gelten als Schallübertrager für die härtere Gangart, und viele Gitarristen aus der Hard & Heavy-Fraktion haben die schwarzen Topteile mit dem Randall-Logo auf der Bühne und im Studio im Einsatz. Angeführt wird die Riege der User von vier Herren, denen man jeweils einen Signature-Amp auf den Leib geschneidert hat, und das sind Kirk Hammett, Scott Ian, Nuno Bettencourt und George Lynch. Bei deren Signatur-Modellen handelt es sich um reinrassige Röhrenamps, die speziell nach den Wünschen der Gitarreros gebaut wurden und für die man eine ganze Stange Geld hinlegen muss, will man sich den Trademark-Sound eines der Herren zu eigen machen.
Wer nicht das nötige Kleingeld oder wenigstens eine spendierfreudige Oma hat, aber trotzdem einen Randall-Amp spielen möchte, der muss nicht unbedingt leer ausgehen. Für ihn bietet der amerikanische Hersteller eine Reihe von Amps, die einiges zu leisten vermag, aber trotzdem im wirklich erschwinglichen Rahmen bleibt. Aus dieser RG-Serie haben wir uns mit dem RG1503 Head ein dreikanaliges 150 Watt Topteil gepickt, das für einen Straßenpreis von vergleichsweise günstigen 350 Euro über die Theke geht, und es nach allen Regeln der bonedo-Testkunst in die Mangel genommen.
Details
Gehäuse/Optik
Zumindest beim Auspacken fällte es kaum auf, dass es sich beim Randall RG1503 um einen Solid State Amp handelt, denn die sind in der Regel deutlich leichter als die Kollegen mit Röhrenpower. Aber unser Kandidat kann mit soliden 15 Kilo aufwarten. Von den Abmessungen her ist er etwas schmaler als die Standard Marshall-Tops, dafür dehnt er sich in der Tiefe ein paar Zentimeter weiter aus. Mit seinen vier großen Gummifüßen steht er auf jeden Fall sehr stabil und rutschfest auf Lautsprecherboxen oder anderen glatten Untergründen und zum Tragen dient der übliche Kunststoffgriff auf der Oberseite. Das Gehäuse ist mit schwarzem Vinyl überzogen, an allen Ecken mit Schonern versehen und im unteren Bereich ziert ein üppig mit Reglern bestücktes schwarzes Bedienfeld die Front. Wie üblich findet sich an der Rückseite die Mehrzahl der Anschlüsse.
Bedienfeld
Der RG1503 ist dreikanalig aufgebaut, allerdings nur mit einer Klangregelung bestückt, die von allen Kanälen gemeinsam genutzt wird. In Sachen Zerrgrad und Klangverhalten sind die Kanäle unterschiedlich ausgestattet, entsprechen aber der gewohnten Ausführung eines modernen Topteils. Der erste Kanal ist für Cleansounds zuständig, Channel 2 sorgt für die klassischen Zerrsounds und Kanal Nummer 3 nimmt für sich in Anspruch, mehr für die modernen High Gain Distortion Sounds zur Verfügung zu stehen. Jeder Kanal hat jeweils einen Gain- und einen Volume-Regler zur Einstellung des Zerrgrades und der Lautstärke, zur optischen Kontrolle ist jedem eine LED zugeordnet, die leuchtet, wenn er angewählt ist. Die Klangregelung bietet die vier Regelmöglichkeiten Bass, Middle, Treble und Presence, und in der Master-Sektion kann der Anteil des Halls (Reverb) eingestellt werden, bei dem es sich übrigens um einen waschechten Federhall handelt. Ganz rechts bestimmt der Master-Regler die Endlautstärke des Verstärkers. Der Amp ist mit 150 Watt an 4Ω oder 100 Watt an 8Ω angegeben, und obwohl das eigentlich amtliche Zahlen sind, wissen wir, dass bei gleicher Leistung der Schalldruck bei Transistoramps meist etwas niedriger ist als bei Röhrenamps. Genaueres dazu werdet ihr gleich im Praxisteil erfahren.
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Rückseite
Die Rückseite hält neben den beiden Lautsprecherbuchsen noch weitere Anschlussmöglichkeiten parat. Der mitgelieferte Vierfach-Fußschalter des RG 1503 wird hier über eine siebenpolige-Buchse angeschlossen. Mit ihm kann jeder einzelne Kanal angewählt und der Hall ein- und ausgeschaltet werden. Daneben befinden sich die beiden Anschlüsse für den internen Effektloop (Send, Return) und ein Line Out (XLR symmetrisch) mit Ground Lift Schalter, über den das Ampsignal frequenzkorrigiert direkt zu einem Mixer geschickt werden kann. Die Frequenzkorrektur ist hierbei allerdings nicht so glücklich gewählt, die Zerrsounds sägen ordentlich.
Floyd Hendrix sagt:
#1 - 20.12.2014 um 17:25 Uhr
Ich habe mir diese Model zugelegt. Aber da hatte ich dieses Review noch nicht gelesen.
Ich dazu nur noch sagen, ich habe noch nie bereut diesen Randall gekauft zu haben. Eigentlich möchte ich keinen anderen Amp mehr haben. Denn ich nutze den auch im Liveeinsatz und da macht er mit der richtigen Box und meiner B.C.Rich Warlock so manchen Röhrenamp platt. Wenn ich ihn manch mal nicht etwas zurücknehmen würde, würde man unseren Leadgitarristen gar nicht hören. Aber er will zu zu Weihnachten nun auch dieses Modell zulegen. Da kann ich nur sagen, GUTE WAHL !!!
Bernd sagt:
#1.1 - 24.11.2021 um 21:11 Uhr
Hmm... Ich mag den Randall und spiele ihn Zuhause recht häufig, aber in meinen Ohren kommt er nicht an die Dynamik eines Röhrenverstärkers ran und ich nenne so einige Klassiker (6505, mt15, h&k) mein eigen. Aber für Einsteiger oder Panterasongs is das Teil schon gut geeignet.
Antwort auf #1 von Floyd Hendrix
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenChildrenoftheReaper sagt:
#2 - 12.06.2015 um 22:04 Uhr
Das Teil hat zwar einen schönen Zerrsound, ist von der Optik her aber absoluter Müll. Ein Frontgitter hätte dem Amp ein besseres Aussehen gegeben. Schade, das Randall den Amp so blöde in der Optik gestalltet hat.
Bernd sagt:
#2.1 - 24.11.2021 um 19:48 Uhr
Stimmt! Hab mir Abhilfe geschaffen. Auf der Rückseite befindet sich nämlich ein Gitter, was den Amp deutlich "brutaler" aussehen lässt. Vordere Platte abgeschraubt und das Gitter von hinten auf die Front geschraubt, fertig! Damit von hinten nix passiert, hab ich die ehemalige Frontplatte einfach hinten eingesetzt und festgeschraubt. Passt alles, man braucht nur einen Kreuzschraubendreher. Bissl fummelig war das Randall Logo aufs Gitter zu bekommen, aber mit etwas Geduld ging auch das. Wer jetzt noch mag, der knallt sich rote LEDs rein und schon schaut's n nach der diavolo serie aus. Keep on rockin!
Antwort auf #2 von ChildrenoftheReaper
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