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Rane Empath Test

PRAXIS

Der Mixer ist hervorragend verarbeitet. Hier wackelt nichts, es gibt keine losen Bauteile oder Sonstiges. Wirklich vorbildlich! Mit Maßen von 25,4 cm x 35,5 cm x 10 cm ist der Empath nur unwesentlich größer als ein vergleichbarer 2-Kanal-Battle-Mixer. Trotz seiner zahlreichen Features wirkt das Layout sehr aufgeräumt und sorgt für einen intuitiven Workflow. Wie üblich bei Rane hat man sich bezüglich der Beschriftung der Oberseite an das Motto „weniger ist mehr gehalten“. Und das ist gut so. Ohne sich ins Manual vertiefen zu müssen, kann man mit dem Empath einfach loslegen. Dank seiner überstehenden Seitenteile lässt sich der Kandidat entweder als Desktop- oder als Einbaumixer nutzen.
Besonders erfreulich finde ich, das Rane Pan-Regler für die Hauptkanäle spendiert hat. Hier kann ein eventuelles Ungleichgewicht im Stereo-Panorama ausgeglichen oder auch eine Panorama-Fahrt als Mix-Effekt genutzt werden. Ein Feature, welches man bei den meisten Konkurrenz-Modellen leider vermisst. Daumen hoch dafür!
Die Cue-Sektion ist wirklich sehr flexibel und wird daher den verschiedensten Anforderungen gerecht. Für Turntablists, denen es beim Mixing-Mode auf das Tempo ankommt, bietet der Mixer einen einfachen Kippschalter zur Auswahl der Quellen. Alternativ können sie aber auch über entsprechende Tasten angewählt werden. Ein Split-Cue-Modus und die Möglichkeit per Mini-Crossfader zu blenden, tragen ebenfalls zum guten Eindruck bei.
Das Sahnehäubchen ist jedoch der Kopfhörer-EQ, mit dem man den Klang an den jeweils benutzten Kopfhörer angleichen kann. Das möchte ich öfter sehen. Die Zuordnung der drei Hauptkanäle zu den beiden Crossfader-Seiten über drei entsprechende Umschalter ist sehr elegant gelöst. Was ich allerdings vermisse, ist ein Crossfader-Reverse Schalter, der die Arbeitsrichtung umkehrt. Für echte Turntablists ist dies mittlerweile ein oft verwendetes Standard-Tool.
Wie beim Rane TTM 56 & 57 wurden beim Empath die bewährten, hochwertigen Penny&Giles Fader verbaut. Sie sind sehr leichtgängig und gelten als nahezu verschleißfrei. Die Einstellungsmöglichkeiten der Fader-Kurven reichen von butterweichen Überblend-Kurven bis hin zu schalterartigen Einstellungen für spezielle Scratch-Techniken. Hier ist alles möglich. Daumen hoch!

Die „FlexFx“ Effekt Send/Return Sektion des Empath wurde sehr durchdacht und praxisorientiert gestaltet. Beide Signalwege liegen in Stereo vor und sind separat regelbar. Die Tatsache, dass auch der Mikrofonkanal mit einem Send ausgestattet wurde, erhöht die kreativen Möglichkeiten immens. Zum Test habe ich ein Alesis Nanoverb 2 an den Mixer angeschlossen. Dank praktischer Send-Fader mit Mittenrastung gestaltet sich das Arbeiten intuitiv und kinderleicht. Da steigt der Spaßfaktor gleich mit – idealer Nährboden für experimentierfreudigere DJs.
Was den Empath außerdem sehr sympathisch macht, sind seine zahlreichen Ein- und Ausgänge. Denn neben den drei Hauptkanälen und dem Mikrofonkanal gibt es noch den Aux-Input, an den zum Beispiel Sampler oder Soundkarte angeschlossen werden können.
Bezüglich seiner Ausgänge ist der Rane ebenso üppig ausgestattet, was leider selbst bei professionellen Club-Mixern nicht immer zum Standard gehört. Dabei macht genau diese Konstruktion extrem Sinn – egal, ob man nun aktive Monitore oder eine Kombination aus Endstufe und passiven Lautsprecher verwendet. Beide haben in der Regel symmetrische Eingänge. Wer möchte sich da noch mit DI-Boxen oder selbst gebastelten Adaptern beschäftigen? Ich nicht! Hier also beide Daumen hoch!
Neben der manuellen Aufholverstärkung verfügt der Kandidat über eine Auto-Gain-Funktion für die drei Hauptkanäle. Diese ist nicht für jeden Kanal einzeln, sondern für alle drei gleichzeitig aktiv oder inaktiv. Obwohl diese Funktion vom Ansatz her sehr interessant ist, kann ich sie nur mit Einschränkungen empfehlen. Mehr dazu unter „Klang“. Bis hierhin kann ich jedoch schon einmal feststellen: Was Ranes Ingenieure hier aus dem Hut zaubern, ist ein DJ-Mixer mit einer überdurchschnittlich guten Qualität und einem sehr durchdachten Layout!

KLANG

Phono Preamps
Der Empath verfügt über sehr hochwertige Phono-Vorverstärker. Der Klang ist druckvoll, hat klare Höhen und zeichnet sich besonders durch große Transparenz im Bassbereich aus. Auch hier gehen die Daumen also definitiv nach oben.
Master Out
Der Master ist druckvoll und transparent aber leider ein wenig leise. Hier hätten ein paar dBchen mehr sicher nicht geschadet. Dennoch ist der Sound als sehr gut einzuordnen.
Kopfhöreranschluss
Der Kopfhörerausgang liefert einen hohen Pegel. Außerdem verfügt er über genügend Leistungsreserven, um auch leisere Kopfhörer ausreichend versorgen zu können. Allerdings ist mir der Klang etwas zu mittenlastig. Der untere Bassbereich (Sub) könnte etwas mehr Druck vertragen. Fairerweise muss man aber sagen, dass der Kopfhörer-EQ doch sehr dafür entschädigt. Nicht bei vielen DJ-Mixern kann man schließlich seinen Kopfhörer anpassen.
Auto-Gain
Der Auto-Gain Funktion werden im englischsprachigen Manual gleich mehrere Seiten gewidmet. Dort wird beschrieben, wie man das Signal am Anfang optimal in den Arbeitspunkt dieses Limiters hinein „fährt“. Grundsätzlich verrichtet er zwar seinen Dienst ganz gut, doch das Signal neigt leider oftmals dazu minimal zu „pumpen“. Ungeübte Ohren wird das vielleicht nicht weiter stören, aber ich persönlich würde auf diese Funktion eher verzichten. Aber das ist sicherlich auch eine Geschmacksfrage.
Mikrofonkanal
Der Mikrofonkanal liefert einen leicht dumpfen, aber unterm Strich dennoch zufriedenstellenden Sound – was nicht zuletzt am British-EQ liegt. Dieser greift effektiv und wirksam ins Klangbild ein und sorgt für eine deutliche Aufwertung des Sounds.
EQs
Die Frequenzbereiche des Dreifach-EQs sind passend aufeinander abgestimmt. Dennoch greifen sie für meinen Geschmack etwas zu brav in das Geschehen ein und eignen sich in meinen Augen zwar gut zur klanglichen Feinabstimmung, aber weniger dafür effektartige Manipulationen hervorzurufen. Die Kill-Funktion ermöglicht eine vollständige Absenkung der einzelnen Frequenzbereiche und funktioniert hervorragend. Nur hätte ich in der Preisklasse um die 1000 Euro zusätzliche Kill-Swichtes erwartet.

Audio Samples
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EQ Hi EQ Mid EQ Low Auto-Gain-Funkt Gainregl0d B Mikrofon Rane Empath Phono Preamp Pioneer DJM909 Phono Preamp
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