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RANE Serato Scratch live 3 Test

DETAILS
Zum Lieferumfang von Scratch Live gehören neben dem neuen SL-3 Audio Interface vier Cinchkabel, eine Installations-CD, zwei Timecode-Vinyls, zwei Timecode-CDs, ein USB -Kabel und ein Netzteil zur externen Stromversorgung. Außerdem eine praktische Transporttasche für das SL-3 mit diversen Fächern für die Anschlusskabel.

Der gesamte Lieferumfang von RANE SL3

Leider spricht das Manual nur englisch, aber es ist sehr verständlich geschrieben und mit genügend Abbildungen versehen, sodass man sich auch ohne Fremdsprachendiplom zurechtfinden sollte.

Das neue Interface kommt im gleichen Look wie die alte SL-1-Variante, ist allerdings etwas schmaler und vor allem flacher. Genau wie sein Vorgänger ist es solide verarbeitet und verfügt über vergoldete Anschlussbuchsen, wobei allerdings der Mikrofoneingang fehlt. Stattdessen bietet das SL-3 einen zusätzlichen Aux-Eingang, der eine simultane Aufzeichnung des DJ-Mixes in Serato ermöglicht. Mit dieser sehr nützlichen Einrichtung spart man sich die Mitnahme eines zusätzlichen Aufzeichnungsgerätes.

Der Aux-Ausgang kann sinnvollerweise für den neuen SP-6 Sample-Player der aktuellen Softwareversion genutzt werden und erspart einen externen Sampler im Reisegepäck. Positive Erwähnung soll zudem die neue Aufteilung der Audioschnittstellen finden: Die Eingänge befinden sich nun alle auf der einen Seite, die Ausgänge, USB-Buchse sowie der Anschluss für die externe Stromversorgung auf der anderen. Eine Maßnahme, die eine sinnvolle Anordnung der Geräte am fast immer zu eng bemessenen DJ-Arbeitsplatz ungemein erleichtert.

Das mitgelieferte Netzteil kommt mit diversen Adapterstücken zum Anschluss an die unterschiedlich genormten Steckdosen dieser Welt: ein absolutes Muss für DJs, die international unterwegs sind!

Das SL-3 hat außerdem zwei Phono-Preamps an Bord, sodass das Interface nur noch mit zwei statt bisher vier Cinch-Kabeln mit dem Mischpult verbunden werden muss. Die dazugehörigen Ausgänge sind mit „Left Deck“ und „Right Deck“ unmissverständlich gekennzeichnet. Vorbildlich auch die Anschlüsse der Massekabel: Sie sind groß, griffig und bieten auch ausgefransten Kabelenden noch genügend Halt – besonders in typischen DJ-Alltagssituationen wie dem schnellen Umbauen bei schlechter Beleuchtung eine merkliche Verbesserung. An beiden Seiten des SL-3 verfügt das Gehäuse über eine Befestigungsmöglichkeit für ein Kensington-Schloss. Mit dieser Diebstahlsicherung kann man sein DJ-Set nach dem Soundcheck ruhigen Gewissens auch einmal für einen Moment aus den Augen lassen.

Die Eingangsempfindlichkeit für Phono oder Line bei den drei Stereo-Eingängen kann man über einen DIP-Schalter einstellen. Leider lässt sich das nicht ohne entsprechende Hilfsmittel wie zum Beispiel einen Kugelschreiber bewerkstelligen. Die vier gummierten, rechteckigen Füße verleihen dem SL-3 einen rutschfesten Stand.

Die Phono-Eingänge und der der DIP-Switch von SL3

INSTALLATION
Die Installation der Software auf einem Apple Computer ist denkbar einfach. Da die Version auf der beiliegenden Installations-CD nicht mehr aktuell war, habe ich mir auf der Website von Scratch Live (www.scratchlive.net) die aktuelle Version 1.9.0 heruntergeladen. Nach einem Doppelklick auf das Installations-Icon öffnet sich der Installer und nach Abhaken der Lizenzvereinbarung wird man nach dem gewünschten Ziellaufwerk gefragt. Der eigentliche Installationsvorgang vollzieht sich dann in wenigen Sekunden und nach einem Neustart lässt sich die Software problemlos öffnen. Auch das SL-3 Interface wird an allen USB-Anschlüssen des Computers sofort erkannt. Eine weitere Konfiguration der Audio-Hardware ist nicht notwendig, da auch Scratch Live das Interface automatisch erkennt und initialisiert. Der Test lief auf einem Intel-MacBook mit 2,4 GHz Dualprozessor und OS X Version 10.5.6. Die Installation auf einem Windows-PC läuft erfahrungsgemäß ähnlich problemlos ab.

Der Installer-Dialog unter Mac OS X

ERSTER START
Nach dem ersten Start öffnet sich die Oberfläche von Serato mit der noch leeren Playlist unten rechts und der Liste der „Crates“, der virtuelle Plattenkisten, unten links. Ist der Computer noch nicht mit der Hardware verbunden, erscheint im oberen Bereich des Fensters ein „Preview-Player“, mit dem man auch ohne Interface Audiofiles über die integrierte Soundkarte anhören und bearbeiten kann.
Bevor man mit den beiliegenden Timecode-Vinyls loslegen kann, muss das System zunächst kalibriert werden. Schließt man die Hardware per USB an den Computer an, erscheinen im oberen Teil des Bildschirms die beiden Decks. Per DIP-Schalter muss nun am Interface der Eingangspegel – in diesem Fall Phono – ausgewählt werden und anschließend geschieht der Import der einzelnen Audiodateien in die aktuelle Playlist ganz einfach entweder mit dem „Files“ Button oder per Drag & Drop.

Der DIP-Switch – nur mit Kugelschreiber o.ä. bedienbar!

Timecode Vinyls/CDs
Die beiden mitgelieferten Timecode-Vinyls bieten bei einer Abspielgeschwindigkeit von 33 RPM auf der A-Seite eine Spielzeit von zehn und auf der B-Seite von 15 Minuten. 45 RPM sind auch möglich, allerdings verringert sich dann naturgemäß die nutzbare Zeit. Auf beide Seiten sind optische Markierungen in Minutenabständen gepresst. In der Innenrille befindet sich auf A-Seite die Scroll-Sektion, mit deren Hilfe durch die Playlist gescrollt werden kann.

Auf den Timecode-CDs befinden sich zwei Tracks. Track Eins ist ein fünfzehnminütiger Timecode und Track Zwei stellt den „Select“-Timecode zur Suche in der Playlist dar. Wie man bei ausgeschalteten Lautsprechern allein durch die Vibration der Nadel hören kann, ist das Timecode-Signal mit sehr hohem Pegel auf die Vinyls geschrieben. Dadurch wird eine hohe Betriebssicherheit erreicht und sogar von starkem Köperschall, zum Beispiel Bassvibrationen, zeigt sich das System völlig unbeeindruckt.

Vinyl-Kalibrierung
Nun starten wir die beiden Timecode-Vinyls, wobei der Pitch auf  0% eingestellt sein sollte. Im Kalibrierungs-Setup finden wir zwei Kalibrierungsanzeigen vor: Der Timecode wird dort kreisförmig dargestellt und umso konkreter die Kreisform, desto besser kann die Software das Timecode-Signal interpretieren. Die Kalibrierung des Systems ist notwendig, da sämtliche Elemente innerhalb des Signalweges von der Nadel bis hin zu den Eingängen des SL-3 unbekannte Variablen hinsichtlich des Pegels und der Phase des Timecode-Signals sind. Mithilfe der beiden Software-Regler Stereo-Balance und Phasenverschiebung kann es den Gegebenheiten angepasst werden. Falls der angezeigte Kreis optisch zu klein dargestellt wird, kann er mithilfe der Zoomfunktion individuell vergrößert werden.

Die Kalibrierung des TC-Signals im Setup

Die verschiedenen Play-Modi
Es gibt grundsätzlich drei unterschiedliche Play-Modes, mit denen Audio-Files abgespielt werden können. Da ist zunächst der „Absolute“ Modus, bei dem die Position der Nadel der Abspielposition des Audio-Files entspricht. Beim „Relative“ Modus muss das nicht unbedingt der Fall sein, sodass sich dieser besonders zum Auflegen mit Loops eignet. Last but not least der „Internal“ Modus, bei dem das Audiofile intern, also unabhängig vom anliegenden Timecode, abgespielt wird.
Zwischen den Play-Modi kann problemlos gewechselt werden. So kann man beispielsweise Probleme mit einer verschmutzten Nadel „on the fly“ beheben. Man wechselt einfach vom absoluten oder relativen Betrieb in den internen Abspielmodus, wobei der aktuelle Pitch-Wert beibehalten wird und hat Zeit, die Nadel zu reinigen. Anschließend setzt man sie wieder auf und wechselt nahtlos zurück in den relativen Modus – fertig!

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