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Raumoptimierung fürs Studio

Bewährte Praxis

Diese Grafik zeigt die Grundausstattung an akustischen Maßnahmen für ein typisches Heimstudio. Die lilafarbenen Absorber sind die wichtigsten, die zusätzliche Anbringung der orange dargestellten Absorber verbessert die Akustik weiter. In dieser Anwendung ist die gängigste Materialwahl für Absorber Akustikschaum. Falls Bass-Fallen benötigt werden, zeigen diese ihre größte Wirkung in den Raumecken (Ecken zwischen Wänden und Decke inbegriffen). Beachtet bitte auch die Winkel und Positionierung der Monitore in Relation zur Hörposition – die Aufstellung der drei Elemente in einem gleichschenkligen Dreieck trägt positiv zu einem natürlichen Stereobild bei.
Diese Grafik zeigt die Grundausstattung an akustischen Maßnahmen für ein typisches Heimstudio. Die lilafarbenen Absorber sind die wichtigsten, die zusätzliche Anbringung der orange dargestellten Absorber verbessert die Akustik weiter. In dieser Anwendung ist die gängigste Materialwahl für Absorber Akustikschaum. Falls Bass-Fallen benötigt werden, zeigen diese ihre größte Wirkung in den Raumecken (Ecken zwischen Wänden und Decke inbegriffen). Beachtet bitte auch die Winkel und Positionierung der Monitore in Relation zur Hörposition – die Aufstellung der drei Elemente in einem gleichschenkligen Dreieck trägt positiv zu einem natürlichen Stereobild bei.
Sound On Sound hat bereits viele Artikel zum Thema Studio-Akustik veröffentlicht, von denen die meisten kostenlos auf der Homepage des Magazins verfügbar sind (www.soundonsound.com). Außerdem hat die Serie „Studio-SOS“ vielen Lesern im Laufe der Jahre bei der Optimierung ihrer Studios geholfen. Die pragmatischste Herangehensweise ein Heimstudio zu optimieren wäre somit wohl, zunächst unsere Vorgehensweise beim Optimieren dieser Räume zu befolgen:
• Außer bei sehr großen Räumen sollten die Monitore stets in Richtung der längsten Raumachse weisen.
• Die Monitore sollten so symmetrisch wie möglich auf eine Raumseite ausgerichtet sein, aber genügend Abstand zu den dahinterliegenden und seitlichen Wänden aufweisen. Sie sollten nicht in Ecken platziert werden, und der Abstand zwischen dem jeweiligen Lautsprecher und den Seitenwänden sollte sich vom Abstand zwischen Lautsprecher und der Wand hinter ihm unterscheiden. In kleineren Räumen fanden wir es oft hilfreich, die Lautsprecher-Symmetrie durch Drehung eines der Monitore bis zu 300 mm nach innen ein wenig aufzubrechen. Der Grund diese unterschiedlichen Abstände zu erzeugen, ist dass so die Phasenlagen der reflektierten Schallwellen zueinander mehr zufällig sind, und Frequenzspitzen und -beulen gleichmäßiger ausgeglichen werden.
• Die Monitore sollten ein nahezu gleichschenkliges Dreieck mit der Hörposition bilden und so ausgerichtet sein, dass die Hochtöner sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen direkt auf den Kopf des Toningenieurs gerichtet sind. • In den meisten kleinen Räumen ist eine umfassende Optimierung des niedrigen Frequenzbereichs nicht praktikabel, aber ihr könnt durch Experimentieren mit der Lautsprecherposition den Bassbereich begradigen. Selbst eine um nur 100 mm veränderte Position kann viel ausmachen. 
• Reflektierende Oberflächen in Lautsprechernähe sollten vermieden werden – zum Beispiel große Schreibtischflächen direkt vor einem Lautsprecher oder Computer-Bildschirme, die die Lautsprecher teilweise verdecken. Falls eure Lautsprecher unbedingt auf dem Schreibtisch stehen müssen, rückt sie nach vorne und stellt sie auf ein kleines Podest, um sie so über die Höhe der Schreibtischplatte zu erheben.

Schnelle Akustik-Tipps

Wenn ihr Bass-Probleme feststellt, probiert mal die Studio-Tür offen stehen zu lassen. Dies kann in kleinen Räumen dabei helfen, den unteren Frequenzbereich auszubalancieren. Um Schaumstoff-Paneele ohne Verklebung an einer Wand zu befestigen, klebt einfach eine alte CD mit Klebstoff mittig im oberen Bereich der Rückseite an und benutzt die CD-Öffnung als Wandaufhängung!
Wenn ihr Bass-Probleme feststellt, probiert mal die Studio-Tür offen stehen zu lassen. Dies kann in kleinen Räumen dabei helfen, den unteren Frequenzbereich auszubalancieren. Um Schaumstoff-Paneele ohne Verklebung an einer Wand zu befestigen, klebt einfach eine alte CD mit Klebstoff mittig im oberen Bereich der Rückseite an und benutzt die CD-Öffnung als Wandaufhängung!

• In einem rechteckigen Raum verursachen die Raummoden beim Abhören am wenigsten Probleme, wenn man 0,38 der Raumlänge von einer der Stirnwände entfernt sitzt, wobei dies in der Regel die den Lautsprechern am nächsten liegende Wand ist. Dies entspricht der Stelle im Raum, an der der Schalldruck mittig liegt zwischen totaler Auslöschung von Frequenzen in der Raummitte und dem Druckmaximum an den Wänden. 
• Potenziellen Reflektionen von Wänden (und Decke) kann Abhilfe geschaffen werden, indem Absorber an den „Spiegelpunkten“ angebracht werden, sodass der Schall aus den Lautsprechern nicht direkt auf die Mixposition reflektiert wird. Die meisten Absorber funktionieren nur für den oberen und mittleren Frequenzbereich, tragen aber dennoch beträchtlich zur Begradigung des Frequenzgangs bei und verbessern zudem die Stereoabbildung. Potentielle Reflektionspunkte gibt es auf jeder Seiten-wand zwischen Hörposition und Lautsprecher, an der Wand hinter den Lautsprechern sowie an der Decke über und kurz vor der Hörposition. Diese Punkte werden Spiegelpunkte genannt, da man sie dadurch bestimmen kann, dass man einen Spiegel flach an die Wand hält; sieht man das Spiegelbild eines Lautsprechers von der Stelle, an der man normalerweise mischt, muss dort ein Absorber angebracht werden.  
• Der hintere Teil des Raumes muss ebenfalls optimiert werden, auch wenn Regale und Polstermöbel für eine natürliche Absorption und Streuung sorgen können. Falls es große Freiflächen an den Wänden gibt, bestimmt die Spiegelpunkte (Reflektionspunkte) und bringt dort ein paar weitere Absorber an. 
• Bearbeitet nicht zuviel der Wandoberfläche, da sich die Mitten und Höhen andernfalls sehr tot und dumpf anhören werden, während tiefe Frequenzen sich genauso „schlecht benehmen“ wie vorher. In den meisten Räumen reicht es aus, maximal 20 Prozent der Wandoberfläche zu verkleiden. 
• Verwendet bitte keine Teppiche an den Wänden, außer vielleicht für kleine dekorative Flächen, da sie lediglich sehr hohe Frequenzen dämmen. Dadurch bringt man den Klang des Raumes noch stärker ins Ungleichgewicht. 
• Verwendet in kleinen Räumen keine Lautsprecher mit Subwoofer oder sehr basslastige Lautsprecher, sonst erhaltet Ihr einen irreführende Resultate. In kleinen und nicht optimalen Räumen erzielt man die besten Ergebnisse durch den Einsatz hochwertiger, kleiner Lautsprecher. 
• Sitzt nicht direkt in der Mitte eines quadratischen Raums, da dort Bässe fast verschwinden. Selbst wenn man beim Aufnehmen dort sitzen muss, verändert beim Mischen die Sitzposition etwas nach hinten oder vorn, damit die Bassfrequenzen präziser klingen.  

Kommentieren
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Art sagt:

#1 - 22.02.2012 um 16:33 Uhr

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Super Bericht mit tollen Tipps! Danke!!

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Geos sagt:

#2 - 07.03.2012 um 18:37 Uhr

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Sehr guter Artikel. Hätte ich den nur schon früher gefunden! Nun hab ich zuviel des Guten getan und meinen sehr kleinen Studioraum überdämpft. Einfach an allen Wänden und Decke ganzflächig teuren Akustikschaum montiert. Sch...! Ich wusste es nicht besser und dachte so macht man das. Runternehmen? Eine Horroridee. Kann man durch anbringen glatter Holzflächen da wieder was ausbessern? Würd mich über einen Tipp vom Fachman sehr freuen, danke!

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Felix Klostermann sagt:

#3 - 09.03.2012 um 17:34 Uhr

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Hi Geos, das kannst du gern so machen! Und das ist übrigens gar nicht mal unüblich. Versuch eventuell, sich gegenüberliegende Seitenabschnitte NICHT gleich zu behandeln, das homogenisiert den Klang. Du kannst eventuell auch die Dinger hier verwenden, wenn sie dir optisch zusagen: http://www.thomann.de/de/th...

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Geos sagt:

#4 - 12.03.2012 um 15:37 Uhr

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Danke für Deine hoffnungschaffende und schnelle Antwort Felix! Ich hab auch schon am Wochenende die Anordnung der Monitore und Hörposition verändert und so einiges an Sound wiedergewonnen!

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slon sagt:

#5 - 30.03.2012 um 22:57 Uhr

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"Das erklärt, warum es wenig Sinn ergibt, einen EQ zu verwenden, um die Lautsprecher-Resonanz zu begradigen – sie würde lediglich an einer Stelle im Raum begradigt."Man hört aber doch nur an einer Stelle im Raum ab. Warum macht das dann wenig Sinn???

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Stean sagt:

#6 - 17.10.2012 um 15:33 Uhr

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Seit Wochen rücke, schiebe und drehe meinen Subwoofer hin und her und war schon kurz davor, mich einfach mit dem Klangbild abzufinden. Heute Abend nach Feierabend heißt es dann ab auf die Knie und ich bin sehr gespannt, ob mich das der Lösung näher bringt.

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BonedoMalte sagt:

#7 - 17.10.2012 um 17:31 Uhr

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Halt uns auf dem Laufenden Stean! :) Viel Erfolg!

Profilbild von Stean

Stean sagt:

#8 - 25.12.2012 um 21:34 Uhr

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Hey Malte!Sorry für die späte Antwort, aber ich kann dir berichte, dass es tatsächlich funktioniert hat. Der Sub steht jetzt an einer Stelle, an der ich ihn spontan nie aufgestellt hätte, nämlich ziemlich rechts fast auf gleicher Höhe, wie mein rechter Monitor. Simple Methode, sehr gutes Ergebnis! Danke dafür!

Profilbild von BonedoMalte

BonedoMalte sagt:

#9 - 30.12.2012 um 01:31 Uhr

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Hey Stean! Freut uns sehr, dass dir der Artikel weitergeholfen hat! Wünsch dir einen guten Rutsch und noch viel Spaß in der neu angerichteten Abhöre! :)

Profilbild von Octa

Octa sagt:

#10 - 30.03.2015 um 18:23 Uhr

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cooler artikel! Eine Frage: Ihr habt geschrieben es sollen maximal 20% des raumes mit absorbern ausgestattet werden. warum das?
wir haben einen raum der komplett mit ca 3 cm dicken absorbern verkleidet ist. soll ich die "unnötigen" abnehmen?

    Profilbild von Alexander Mueller

    Alexander Mueller sagt:

    #10.1 - 21.04.2017 um 15:35 Uhr

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    Alles mit 3cm nimmt hohe Frequenzen extrem weg wärend sich bei tiefen nix ändert führt also zu zuviel Bass

Profilbild von robotron

robotron sagt:

#11 - 17.04.2015 um 14:44 Uhr

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Stehende Wellen beim Bass???
Ich habe das umgekehrte Problem, dass beim Erstellen der Bass sauber und präzise klingt. Dann im Autoradio allerdings "untenrum" ganz schön wummert, also grummelt, nicht das positive Wummern??? Wie kann ich das beim Erstellen herausfinden (habe schon 8 Zoll Monitore an der Wand, wo der Bass ja schon stark sein sollte...)

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Felix Klostermann sagt:

#12 - 18.04.2015 um 12:48 Uhr

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Hallo Robotron,
stehende Wellen sorgen nicht nur dafür, dass an manchen Stellen im Raum gewisse Frequenzen zu laut sind, sondern auch dafür dass andere Frequenzen nicht hörbar sind (Ausslöschung durch phasengedrehte Überlagerung). Manchmal hilft es deshalb zur Beurteilung des Basses an eine andere Stelle im Studio zu gehen und dort nochmal zu hören.

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