Rave The Planet: Loveparade findet 2022 statt

Die Loveparade hätte dieses Jahr ihr Comeback feiern sollen. Die Pandemie machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Jetzt wurde der neue Veranstaltungstermin festgelegt. 

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Im Jahr 2010 fand die letzte Loveparade statt. Nach der Katastrophe in Duisburg machte sich ein Team um Loveparade Gründer Dr. Motte auf einen Restart zu versuchen. Für den 10. Juli 2021 war die riesige Straßenparty in Berlin geplant. Die äußeren Umstände lassen eine sichere Veranstaltung allerdings nicht zu. In einem Statement der Veranstalter wird die Verschiebung in das Jahr 2022 angesprochen. Ein “würdiger Nachfolger” der Loveparade ist unter den gebotenen Corona Schutzmaßnahmen nicht realisierbar. Rave The Planet soll eine “große, freie und bunte Parade” werden, in der man sich “lachend und schwitzend” in den Armen liegen kann. Das ist aktuell ohne Einschränkungen nicht möglich. Daher gibt es jetzt einen neuen Termin: 9. Juli 2022.

Große Fundraising-Kampagne gestartet

Um das Monsterprojekt überhaupt verwirklichen zu können wurde eine große Spendenkampagne gestartet. Bisher wurden 400.000€ von über 24.000 Spendern von den angestrebten 1,5 Millionen € eingesammelt. Um die Aktion weiter zu befeuern gibt es einen wöchentlichen Livestream mit Livemusik. Der “Instant Rave”-Livestream findet immer Freitags von 19-22 Uhr unter dem Motto “3 Stunden, 3 Acts, 1 Livestream” statt.

Loveparade 1989 © Erik-Jan Ouwerkerk
Loveparade 1989 © Erik-Jan Ouwerkerk

Die Loveparade ab 1989

Ursprünglich war die Loveparade ein kleiner Straßenumzug mit 150 Besuchern der Westberliner Technoszene. Anfang der 90er kamen dann Technoszenen aus ganz Deutschland zu dieser Veranstaltung zusammen, um sich auszutauschen, zu feiern und politische Botschaften auszurichten. So wurde die pazifistische Lebenseinstellung befeuert. 1995 wurde dann die Love Parade GmbH gegründet, die das Event zu einer größeren Bewegung machen wollte. Ab 1996 wandelte sich der einst kleine Straßenumzug zu einer Großveranstaltung mit weltweiter Aufmerksamkeit. Die Loveparade zog nun hunderttausende Besucher zwischen Siegessäule, Tiergarten und Brandenburger Tor an. Die Großveranstaltung wurde immer kommerzieller, weshalb sich viele Technoszenen von der Veranstaltung abwandten. Es gab große Fernsehübertragungen, die Umzugswägen wurden an Fernsehanstalten wie RTL 2 verkauft und das Line-Up an der Siegessäule hatte wenig mit Vielfalt zutun. 

Finanzielle Probleme ab 2001

Mit einem großen Problem mussten die Veranstalter ab 2001 kämpfen. Dem Event wurde der Demonstrationsstatus aberkannt, weshalb die Betreiber für die Sicherheit und Reinigung der Teilnehmer aufkommen mussten. Mit der Zeit sprangen auch mehrere Sponsoren ab, weshalb 2004 Insolvenz angemeldet werden musste. 2006 gab es dann den Restart mit einem neuen Veranstalter in Berlin. 2007 siedelte die Loveparade dann ins Ruhrgebiet um. Die Events waren auch dort sehr erfolgreich und die Besucheranzahl kratzte an der Millionenmarke. 

Ende der Loveparade nach Katastrophe 2010

Nach Abstechern in Essen und Dortmund fand dann die bis heute letzte Loveparade in Duisburg statt. Während der Veranstaltung kam es zu einer Massenpanik, die vor allem durch die viel zu kleinen Zu- und Abgänge befeuert wurde. In Folge dessen kamen 21 Personen ums Leben, 652 wurden teilweiße schwer verletzt. Dies war dann auch die vorerst letzte Loveparade. Unter dem neuen Namen “Rave The Planet” soll nun der Restart am Ursprungsort Berlin gelingen.
Alle weiteren Informationen gibt es auf der offiziellen Homepage der Veranstalter. 

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