Heute haben wir den RCF Art 745-A MK V PA-Lautsprecher zu Gast. Laut Wikipedia wurde die RCF Art-Serie erstmals im Jahre 1996 vorgestellt. Ein veritabler Klassiker also mit großer Fanbase. Mit der aktuellen fünften Version geht die Erfolgsgeschichte weiter. Geblieben ist das klassische Design der Kunststoffbox ohne vollflächiges Lautsprechergitter. Der Rest wurde im Vergleich zur ersten Version komplett überarbeitet. Ausschließlich Neodymtreiber kommen zum Einsatz, angetrieben von einer kraftvollen Class-D Endstufe (1.400 Watt Peak) und einem DSP, der mit Features wie XBOOST und FiRPHASE aufwarten kann.
Die Box will Maßstäbe setzten und mit einem angegeben Maximalpegel von satten 133 dB zeigt sich, dass es die Italiener durchaus ernst meinen. Ich bin gespannt, was die Neuauflage des Klassikers zu bieten hat.
RCF Art 745-A MK V – das Wichtigste in Kürze
- aktiver Fullrange-Lautsprecher mit DSP
- 15″ RCF High-Power Neo Woofer mit 2,5″ VC und 1,4″ RCF Neo Hochtontreiber mit 4″ VC
- 700 Watt RMS, 1400 Watt Peak, 133 dB max SPL
- FiRPHASE, Limiter und XBOOST
Die RCF Art 745-A MK V erreicht mich in einem RCF gelabelten Versandkarton, auf dem alle Kernkompetenzen der Box aufgedruckt sind. Neben der Box befinden sich ein Kaltgerätekabel und die üblichen Papiere (Garantiehinweise, Quick-Start-Guide usw.) im Karton.
Der Lautsprecher verfügt über gleich drei Griffe links, rechts und an der Oberseite des Gehäuses, deshalb ist die Box schnell aus dem Karton geborgen. Mit einem Gewicht von schlanken 18,8 kg ist das ohne große Mühe machbar.
Gehäuse des RCF Art 745-A MK V
Stichwort „Gehäuse“. In puncto Design mag es etwas angestaubt wirken, ist aber ein Verweis auf die klassische ART-Serie und erinnert daher ein wenig an Oldtimer fahren. Allerdings mit modernem Antrieb. Dazu später mehr.
Das kratzfestes Polypropylen-Gehäuse ist gut verarbeitet und mit reichlich Reflex-Ports versehen. Ein guter Ansatz für eine Fullrange-Box. Neben einem Hochständerflansch und einer Monitorschräge sind auch M10-Montagepunkte am Chassis zu finden. Somit lässt sich der Kandidat multifunktional einsetzten, nach dem Motto „stellen, setzten, fliegen“.
On top bietet RCF optional für die Box noch einen U-Bügel an, mit dem sich die Art 745-A MK V mit wenigen Handgriffen installieren oder an einer Truss mit Hilfe einer Multi-Clamp befestigen lässt. Das Hochtonhorn ist in die Schallwand integriert und bietet einen breiten Abstrahlwinkel von 90° x 70° Grad. Somit ist die Box eher ein tontechnischer Einzelkämpfer anstatt skalierbare Rudelbox.
Aktivmodul
Verbaut ist eines der bewährten RCF Aktivmodule mit Class-D Amping. Eine Besonderheit der RCF Amp-Module ist ihre Konvektionskühlung, die zur Hitzeabfuhr lediglich Aluminiumkühlrippen benötigen. Kein nerviger Lüfter oder große Luftschlitze, in die Regen oder andere Flüssigkeiten eindringen könnten.
Die Bedienelemente sind auf das Notwendigste beschränkt, was gleichzeitig einer intuitiven Bedienbarkeit zugutekommt. Eingangsseitig wartet eine XLR-Buchse auf Signal. Ein versenkter Schalter erlaubt die Umschaltung zwischen Mikrofon- und Line-Signalen. Somit lässt sich für eine kurze Durchsage ein dynamisches Mikrofon auch direkt anschließen. Das Eingangssignal lässt sich bei Bedarf über eine XLR- oder Klinkenbuchse weiterreichen. Ein Volume-Poti bestimmt den Ausgangspegel der Box, während ein LED-Trio (Limiter, Signal, Power) Rückschlüsse über den aktuellen Betriebsstatus zulässt.
Die einzige Klangoption ist ein Taster, der die Wahl zwischen den Presets „Flat“ und „XBOOST“ ermöglicht. Während „Flat“ eine möglichst lineare Wiedergabe erlauben soll, verbirgt sich hinter XBOOST eine Bass-Enhancer-Funktion. Diese soll den Bassbereich betonen und eignet sich laut RCF für Background-Musikwiedergabe oder wenn die Art 745-A MK V ohne zusätzlichen Subwoofer im Fullrange-Modus operieren soll.
Stromversorgung
Mit Strom versorgt wird die Art 745-A MK V über eine Kaltgerätebuchse. Ich gestehe, ein verriegelbares Netzkabel, wie beispielsweise PowerCON, hätte ich bei einem Hochleistungs-Topteil oberhalb der 1.000,- Euro Schallmauer bevorzugt. Die Kaltgerätebuchse wird von einem Netzschalter und einem äußerlich zugänglichen Sicherungshalter begleitet. Im Ernstfall lässt sich die Sicherung ohne großen Werkzeugeinsatz von außen realisieren.