Praxis
Der erste Live-Einsatz des M 18 lässt nicht lange auf sich warten. Als Manövergebiet für neue Testware dieser Art kann ich jederzeit das Café eines Bekannten in Anspruch nehmen. Dort ist einmal in der Woche Live-Musik und heute hat sich Paddy Schmidt angekündigt, kein Unbekannter in der Irish Folk-Szene. Den M 18 auf die kleine Bühne zu stellen und mit der hauseigenen PA zu verbinden ist rasch erledigt.
Bewusst habe ich mich mit dem Studium der Bedienungsanleitung zurückgehalten und im Vorfeld lediglich sichergestellt, dass die WLAN-Verbindung funktioniert. Vor Ort erfahre ich dann, dass der Act des Abends spontan zu einem Trio angewachsen ist. Zwei Gesangsmikrofone, eine akustische Gitarre und ein via DI-Ausgang abgenommener Bassverstärker sind anzuschließen, die Perkussion ist akustisch laut genug für den Raum.
Ich mache Soundcheck: Vorverstärkungen einstellen, dann hinüberwechseln zu den EQ-Menüs, das geht mir nach einigen Malen leicht von der Hand. Die Bedienung der virtuellen Fader und Schalter funktioniert selbst auf meinem mittlerweile nicht mehr ganz neuen iPad2 einwandfrei. Keine Verzögerungen, nichts ruckelt, nichts klemmt, prima! Ein wenig tückisch ist lediglich die Tatsache, dass in den leeren Szenen des Programmspeichers weder Vorverstärker, Effekte noch Equalizer aktiviert sind. Um mit einem „genullten“ Pult zu beginnen, habe ich am Anfang natürlich eine solche geladen und muss nun nachträglich überall noch die „On“-Buttons betätigen, bevor sich beim Drehen an den EQs der Klang ändert. Diesem Umstand kann man aber durch das einmalige Erstellen und Abspeichern einer eigenen Startszene abhelfen.
Ansonsten gibt es an der Performance des M 18 nichts zu beanstanden. Zwei Probleme mit der Akustik – einem leichten Dröhnen bei 250 Hz und etwas Koppelneigung bei 5 kHz zu vorgerückter, lauterer Stunde – rücke ich mit dem grafischen EQ zu Leibe. Etwas Hall auf der Stimme und ein bisschen Kompression auf der Gitarre machen den Sound des Abends perfekt.