Praxis
Installation des RCS VLA 120C
Das Anschließen von Mikrofon und Test-Lautsprecher klappt reibungslos. Was mir aber auffällt ist, dass die Klemmleisten des Geräts nicht durch eine Abdeckung geschützt werden, wie es bei manch anderem Mixverstärker der Fall ist. Dass sich die Gain-Regler der Mikrofonvorverstärker für die Eingänge 1-3 auf der Geräterückseite befinden, ist hier kein Problem. Es stört beim Einrichten des RCS VLA 120C nicht. Auch das Festlegen der Prioritäten für die Mikrofone 1-3 geschieht an der Rückseite des Verstärkers. Wer sich für ein Mikrofon-Setup entschieden hat, wird bei seiner Durchsageanlage sehr wahrscheinlich sowieso nach dem Prinzip „Set and Forget“ vorgehen.
Um für die fünf Lautsprecherzonen jeweils eine Spannung und damit eine fixe Lautstärke zuzuordnen, steht für jede der Zonen ein Auswahlregler bereit. In sechs Schritten kann hier die Ausgangsspannung angepasst werden. Die Stufen entsprechen dabei den gängigen Volt-Versorgungen von ELA-Lautsprechern (100 V, 70 V, 50 V, 25 V, 12,5 V und 8,9 V). Dass für jeden der Ausgangskanäle eine gesonderte Clip-LED zur Verfügung steht, ist in der Praxis hilfreich.
Wer den Verstärker in größeren Setups an sein Limit bringen möchte, kann dabei einen Blick auf die Info-LEDs neben dem Master-Regler werfen. Sie zeigen an, ob der Überhitzungsschutz aktiv ist oder die Sicherung ausgelöst wurde.
Wie klingt der RCS VLA 120C?
Ein wichtiges Kriterium bei einem Verstärker ist selbstverständlich sein Klang und seine Audio-Features. Deshalb habe ich für euch einige Aufnahmen gemacht, die euch einen Eindruck vom RCS VLA 120C vermitteln sollen. Eine Überraschung erlebe ich beim Einschalten. Denn obwohl der Hersteller dem Verstärker eine Soft-Start-Funktion gegönnt hat, ist beim Einschalten des Geräts deutlich ein elektrisches Knackgeräusch zu hören. In den Audiobeispielen könnt ihr eine Aufnahme davon hören und selbst entscheiden, inwieweit euch dieser Knackser stört oder nicht stört.
Im zweiten Audiofile hört ihr das Grundrauschen des Amps. Oder soll ich besser sagen, das Grund-Sirren? Denn zusätzlich zum wahrnehmbaren Eigenrauschen ist ein hochfrequenter Ton zu hören, der wie eine Einstreuung klingt.
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Dazu muss ich sagen, dass der RCS VLA 120C beim Recording der Testaudios an einer separaten Steckdose angeschlossen ist und sich kein weiteres elektrisches Gerät in seiner unmittelbaren Nähe befindet. Sein Kontakt zur Außenwelt besteht lediglich über die Audioverkabelung seines Ausgangs mit einer Windows-basierten DAW.
Kommen wir zu den integrierten FX. Der Gong-Sound, den der Verstärker bietet, gehört zu den Bread & Butter-FX eines ELA-Verstärkers. Hier erstaunt mich ein wenig, dass er deutliche klangliche Artefakte enthält, die einen Eindruck von Verzerrung vermitteln. Hier habe ich eigentlich einen lupenreinen Ton erwartet. Ähnliches gilt für die beiden Alarmtöne, wenngleich ihre Wirkung davon profitiert, dass es sich nicht um reine Sinuswellen handelt. Auch den Gong und die Alarme findet ihr in den Audiobeispielen.
Eine Anmerkung noch zum Ventilator im VLA 120C. Er wird zwar praktischerweise automatisch geregelt, ist aber recht laut. Wer sein Durchsagemikrofon aus Platzgründen in unmittelbarer Nähe des Mischverstärkers nutzen muss, sollte deshalb ein Mikrofon mit Nieren- oder besser Supernieren-Charakteristik wählen.
RCS VLA 120C – mögliche Alternativen
Zur besseren Einordnung der technischen Werte des RCS VLA 120C findet ihr hier eine Tabelle, in der wir für euch seine Daten gängigen Konkurrenzmodellen gegenüberstellen:
Produkt RCS VLA 120C | Produkt DAP-Audio ZA-9120TU | Produkt Swissonic SA 125 | |
Frequenzumfang | 50 Hz – 18.000 Hz | unbekannt | 60 Hz – 18.000 Hz |
Ausgangszonen | 5 | 2 | 1 |
getrennt regelbare Zonen | ja | nein | nein |
Eingangskanäle | 5 | 7 | 5 |
Matrix-Mix | nein | nein | nein |
Netz-Remote | ja | nein | nein |
Leistung | 120 W | 120 W | 120 W |
Preis | 789,– € | 489,– € | 179,– € |