Reason Studios Reason 13 Test

PRAXIS

Polytone morpht und mixt zwei Synth-Sounds

An neue Instrumente und Effekte in Reason gehe ich mit hoher Erwartungshaltung heran. Denn was die Schweden hier über die Jahre an Innovation und Sound – vom epischen Thor über die ungewöhnlichen Sounds von Europa zum extrem organischen Klang von Physical-Modelling-Wunder Objekt – aus dem Hut gezaubert haben, macht Reason zur DAW mit dem besten Sound. Und PolyTone? Treffer, versenkt. 

Software-Synthesizer Polytone in der DAW Reason 13
Im neuen Browser lassen sich die Sounds von Polytone sehr einfach sortieren und durchsuchen.

Ich habe lange nicht mehr so viele Presets beim Durchspielen markiert. Freunde von EDM, Synthwave und LoFi-Sounds brauchen in weiten Teilen eigentlich keinen anderen Synthesizer mehr. Und zugänglich ist das Instrument auch. 

Audio Samples
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05. PolyTone „Chicago 86“ und Ripley „AutoGate” 06. PolyTone „Calimero Bounce“ und Ripley “Stereo Step Delay” 07. PolyTone „Dirty Sync“ und Ripley “Stereo Step Delay” 08. PolyTone “Digi Holy Pad” und Ripley “PitchStepper”

Zwar bringt Polytone mit sieben Parametern ungewöhnlicherweise kaum Möglichkeiten mit, auf der Rückseite Modulationen anzulegen, die braucht es aber auch kaum, denn man hat sich beim Layering der zwei Synth-Sounds etwas einfallen lassen. In Polytone werden  zwei Sounds in zwei separaten Bereichen geladen. Entweder man wechselt zwischen beiden, vermischt sie oder morpht zwischen ihnen. 

Polytone-Synthesizer mit Morph-Funktion in Reason
Stellt man in Polytone oben auf Morph und daneben auf G. LFO, morpht der Synth rhythmisch zwischen beiden Presets.

Das Mischen und Morphen zwischen beiden Sounds wiederum passiert auf vier verschiedene Arten. Entweder händisch mit einem großen Fader, mit dem ModWheel am MIDI-Controller, per Velocity oder automatisch mit dem Global LFO. Und vor allem die Modulation per Velocity macht Polytone zu einem derart ausdrucksstarken Instrument, dass ich mich oft minutenlang im Spielen und Ausprobieren verloren habe.  

Ripley Delay ist der Traum jedes LoFi-Tracks

Ripley Delay ist ein sehr, sehr mächtiger Echo-Effekt, fast schon ein Multi-Effekt. In diesem Fall steckt noch ein Reverb im Effekt, das sich sowohl parallel als auch hinter den Echoeffekt schalten lässt. Außerdem gibt es ein Noise-Modul, einen Verzerrer, einen Bitcrusher, einen Fünf-Band-EQ und einen Ducker. 

Audioeffekt Ripley Delay in der DAW Reason 13
Jeder der fünf Effekte in Ripley kann an einem anderen Punkt der Signalkette zugeschaltet werden.

Der Clou: Bei jedem der fünf Effekte kann man separat bestimmen, ob das Eingangssignal, das Delay-Signal, die Feedback-Schleife, das Reverb-Signal oder das Ausgangssignal verändert wird. Dazu erlaubt das Feedback-Filter im besonderen Band-Modus, das Delay-Signal über acht Bänder zu filtern. In der Praxis beherrscht Ripley analog gefärbte Standardeffekte wie Viertel-Delays genauso aus dem Effeff wie verstörende LoFi-Ambient-Effekte oder fast schon an Trance-Gating-Effekte erinnernde Tremolo-Sounds. 

Workflow-Unterschiede Reason 12 vs. Reason 13

Mir fehlt beim Beurteilen der Workflow-Veränderungen beider Versionen leider eine wichtige Perspektive: Die des Reason-Nutzers, der die DAW tagtäglich nutzt. Denn hier fallen Workflow-Veränderungen ganz anders ins Gewicht, als bei einem Gelegenheitsnutzer, wie ich es bin. Gerade den Browser so zu verändern, von der links klebenden Leiste hin zum schwebenden Fenster, das je nach Instrument immer andere Ergebnisse anzeigt, ist mutig. Meiner Meinung nach haben diese Veränderung, wie auch die neue Platzierung der Bearbeitungswerkzeuge und das an Ableton angelehnte Zooming, die DAW ein ganzes Stück zugänglicher gemacht.

Menü im Browser von Reason 13 zum Markieren von Favoriten
Presets zu markieren ist nur über dieses Menü im Browser möglich – etwas umständlich. 

Zwar fehlt im Browser eine einfache Möglichkeit Sounds oder Presets zu „favorisieren“, also per Stern oder Herz zu markieren (das geht nur per Rechtsklick und Ablage in eine Favoriten-Playlist), aber ich habe Sounds schneller gefunden und mich nicht mehr so schnell in den endlosen Ordnerstrukturen verloren. Auch der MIDI-Workflow ist aufgeräumter, die Werkzeuge jetzt genau da, wo man sie zum Bearbeiten braucht.

Sequencer mit Automationsclips in Reason
Automationsclips ähnlich wie in FL Studio

Bei all dem Lob ist Reason aber immer noch eine ziemlich verschachtelte DAW. Die FL Studio ähnlichen Automationsclips sorgen bei mir regelmäßig für Verwirrung. Bei den fünf Ansichten (Sequencer, Rack und Rack-Rückseite, Mixer, Browser) komme ich immer wieder durcheinander. Und dass eine DAW im Jahr 2024  weder Möglichkeiten zum Gruppieren von Spuren im Sequencer bietet noch ARA, MPE oder den Import von Video-Dateien unterstützt, ist schon – wie war das? – mutig. 

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Daniel F. sagt:

#1 - 23.06.2024 um 00:23 Uhr

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Es ist schmerzlich traurig das Reason 12 kein gratis UPGRADE für Reason 13 zur verfügung stellt! Traurig! Traurig! Traurig! Bei FL Studio bekommt man das was man erwartet und auch mit Lebenslanger UPGRADE Garantie! Mehr brauche ich wohl nicht zu sagen ausser das euch die Kunden weglaufen werden! Dieser Text richtet sich an den Reason Shop und an die Hersteller der Reason DAW Serie! PS Hört bitte auf mit den ABOS weil früher oder später werdet ihr an Massen Kunden verlieren und ob sich dann die ABO abzocke für euch noch rentiert ist dann die frage! Alles BUSINESS! Behandelt eure Kunden Fair dann bekommt ihr auch etwas zurück! Es wird sich zeigen welchen weg Ihr in Zukunft einschlagen werdet! Ich hoffe euch in Zukunft wieder mit einem lächeln begegnen zu dürfen! Bis dahin CIAO! Danke!

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