Arthur Joly aka Recosynth zeigt uns „Politoque“, einen pultförmigen Synthesizer mit abgeschrägtem Panel im klassischen Spätsiebziger-Design.
Arthur Joly hat schon einige Synthesizer gebaut und ist so eine Art Self-Made-Hersteller. Er gibt an, dass er bei Yusynth, dem Erschaffer des ersten Arturia-Hardware-Synthesizers und Music from outer Space gelernt hat, wie man Platinen ätzt und wie man generell Synthesizer herstellt und baut inzwischen meist großzügig gebaute Synthesizer in verschiedenen Darreichungsformen.
Zwei-Panel-Recosynth
Der letzte hat zwei Bedienpanels und bietet nicht weniger als drei Oszillatoren an, die jeweils vier Schwingungsformen anbieten. Sie laufen über eine Mischstufe in das Filter und werden über eine ADSR-Hüllkurve versorgt. Angeschlossen ist eine Echo-Abteilung mit sechs Knöpfen und natürlich ist alles analog ausgelegt. Die Oszillatoren haben jeweils eine Pulsbreiteneinstellungsmöglichkeit und Feinstimmung. Auch Sinus ist als Schwingungsform möglich. Es gibt einen Spiral–Halltank an Bord, sodass Anschlagen und Wackeln auch Einfluss auf den Effekt hat. Zu ihm gehören die Echo-Einstellungen. Aber Vorsicht: Auch wenn das „wenig“ klingt, haben wir den Clou dieses Resosynths erst erfasst, wenn wir genauer nachschauen!
Oh my god – it’s organic
Anders als bei anderen Synthesizern gibt es statt eines Rauschgenerators oder eines externen Eingangs den Regler „Organic„. Die Quellen für diese beiden Elemente sind zwei auf dem Gerät angebrachte Gemüse-artigen Anordnungen, die man durch Anregung und berühren „stimulieren“ kann. Das ist aber nicht alles, denn auf der rechten Seite befindet sich dazu noch eine Art Kalimba-Instrumentarium, das ebenfalls als Eingangsquelle dient.
Das untere Panel ist das „Spielfeld“ und auf der rechten Seite befinden sich eine Reihe Sensoren (sieben an der Zahl) und zwei große Knöpfe für die wichtigsten Ausdrucksformen – der „Steuerstern“ der Steuerzentrale. Man merkt, wir haben es mit einem Künstler zu tun, der übrigens portugiesisch spricht. Die untere Reihe besteht aus jeweils drei Knöpfen die die jeweils drei Oszillatoren als eine Art analoges Preset speichern. Damit sind sechs „Speicher“ über einen Taster direkt zu aktivieren und zu spielen.
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Das alles spricht eher die Sprache eines Performers, der möglichst einfach einen Song per Rot-Knopf-Performance umstellen kann. Damit lassen sich Drones und unterlegte Akkorde sehr einfach umsetzen und mittels der „stubbeligen“ organischen Anbauten würzen. Spannend kann auch sein, die Akkorde während der Performance zu justieren und umzuschalten. Das ist die Stärke des Gerätes.
Mit dem Kassetten-Tatoo wirkt alles noch einmal noch besser.
Weitere Information
Es gibt zwar keinen Preis zu diesem speziellen Synthesizer, aber es gibt eine Website und Kontaktmöglichkeit zum Hersteller, der möglicherweise auch Einzelanfertigungen anbietet. Es gibt dort auch Kurse in der Gegend, die aber sicher nicht die Gegend ist, wo wir hausen. Aber es lohnt sich die anderen Synths anzuschauen und bei Interesse sich mal zu melden, denn es gibt ein Kontaktfeld, wenn man die Pages besucht.