Sowohl die britische Musikzeitschrift Kerrang als auch das Rolling Stone Magazin kürten die im Juni 2000 veröffentlichte Single “Californication” der Red Hot Chili Peppers zum besten Song der Band. Zu finden ist der Track auf dem ein Jahr zuvor erschienenen gleichnamigen Album, das auch die Rückkehr des Gitarristen und Kreativkopfs John Frusciante markierte. Dieser hatte wegen des wachsenden Bekanntheitsgrades und seines Drogenkonsums nach „Blood Sugar Sex Magik“ die Truppe verlassen und war von Dave Navarro ersetzt worden. Einigen RHCP-Songs wie z. B. „Suck my Kiss“ oder „Under the Bridge“ haben wir bereits Workshops gewidmet, heute wollen wir uns diesen Evergreen zu Gemüte führen!
John Frusciante bedient die Gitarren – der Gear Check
John Frusciante setzt sowohl für diesen Song als auch für „Otherside“ auf seine 1958 Gretsch White Falcon, bei der es sich um eine Hollowbody mit zwei Filtertron Humbuckern handelt. Auch wenn John seit dem Album “Californication” häufig eine Kombination aus einem Marshall Major 200W und einem Marshall Silver Jubilee verwendete, kam für die Gretsch meist ein Fender Showman und ein Marshall 4×12“ Cabinet zum Einsatz.
Die harmonischen Grundlagen von Californication
Der Song steht in der Tonart A-Moll und beginnt mit einem gepickten Akkordpendel aus Amadd9 und Fadd9. Dieses bleibt auch in der Strophe identisch, wobei der Pre Chorus 1 durch die Akkorde C-G-F-Dm in weiter Lage markiert wird. Im Pre Chorus 2 kommt wieder Am und Fmaj7 zum Einsatz, diesmal jedoch in einer gestrummten Version, bevor im Refrain dann die Akkorde C-G-Dm-Am und dann C-G-Dm zu hören sind. Das Stück lebt von den einzelnen gepickten Gitarren- und Bassnoten im Hauptriff, die extrem viel Platz lassen, sich elegant verweben und sehr offen klingen. Für Frusciante diente übrigens die Instrumentalnummer “Carnage Visors” von The Cure als Vorbild, die ein paar kleine Parallelen hinsichtlich der Gitarren- und Bassaufteilung aufweist.
Mit diesen Tipps gelingt der Californication-Gitarrensound
Den Sound erhaltet ihr am besten mit einer Gitarre, die einen Humbucker in der Stegposition aufweist. Alternativ könnt ihr auch ein Singlecoil-Modell nehmen und den Tonregler minimal zurückdrehen. Eine Semi- oder Vollakustikgitarre ist sicherlich hilfreich, aber wenn ihr mit einem EQ den 400-Hz-Bereich breitbandig herauszieht, funktionieren auch Solidbodys. Beim Amp würde ich auf einen amerikanischen Cleanton setzen, den ihr mit etwas Reverb anreichern dürft. Vor den Amp solltet ihr einen Kompressor hängen, um das Signal kompakter zu gestalten. Hier findet ihr ein Beispiel mit dem Neural DSP Imperial MKII Plugin und einem Standardkompressor meiner DAW Presonus Studio One 6.
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Damit wünsche ich euch viel Vergnügen mit Californication!
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