Wer mit DJ-Software auflegt, muss sich konstant um die Pflege der Library kümmern. Rekordcloud ist ein neues Online-Tool, das DJs dabei unter die Arme greifen will. Rekordbox und Traktor werden aktuell unterstützt, Serato und Virtual DJ sollen folgen. Im Vergleich zu anderen Angeboten ist hier alles unter einem Dach und läuft nicht nur mit macOS, sondern auch Windows.
Rekordcloud
Welche Version ihr von dem jeweiligen Betriebssystem habt, ist laut Feature-Liste auf der Website völlig unerheblich. Wie gesagt, läuft ja auch alles Cloud-basiert und über ein Interface im Browser.
Die für die meisten DJs interessanteste Funktion ist sicherlich das Konvertieren einer Library. Das ist zwischen Traktor und Rekordbox in beide Richtungen möglich. Auch auszugsweise funktioniert das, also nur mit ausgewählten Playlists. Mit dem Genre Renamer ändert ihr im Handumdrehen – oder besser gesagt mit ein paar Klicks – das Genre von Tracks. Der Camelot Converter kümmert sich um das Kennzeichnen der Keys. Relocate Files hilft beim Verschieben und Aufspüren von Musikfiles.
Cue-Points erstellt das Online-Werkzeug automatisch, dafür müssen die Titel aber vorher innerhalb von Rekordbox oder Traktor analysiert werden. Das dauert ein bisschen länger und nach Abschluss werdet ihr mit einer E-Mail benachrichtigt. Wie das im Detail funktioniert, erklärt euch das zugehörige Wiki.
Sehr nützlich ist der „Gesundheits-Check“ der Playlist. Health Check findet nämlich Duplikate und identifiziert Tracks, die in keiner Playlist auftauchen.
Für dich ausgesucht
Eine ganze Reihe von Funktionen erledigen Aufgaben, die sonst sehr viel Kleinarbeit erfordern. Dazu gehören Sachen wie das Umbenennen, das Entfernen von unerwünschten Zeichen, den Namen von Artists aus Titeln zu extrahieren, das Entfernen von URLs aus Titeln und einiges mehr.
Für den Export bietet Rekordcloud auch gleich einige Formate – CSV, M3U, HTML, PDF sind für Playlists denkbar. Bei Traktor kann eine Playlist aus Titeln erzeugt werden, die innerhalb eines bestimmten Zeitfensters gespielt wurden.
Weitere Funktionen kümmern sich um das Management von Playlists: Sortieren in verschiedene Spalten, Shufflen oder Duplizieren. Außerdem hilft Rekorcloud dabei, ähnliche Stücke zu Titeln in einer Playlist zu finden oder diese sogar mit den Apple Music Charts zu vergleichen.
Abo notwendig
Bis jetzt klingt das ja alles schon ganz vielversprechend, jetzt kommt das, was viele als Haken bezeichnen würden. Denn ein Abo ist notwendig, damit ihr Rekordcloud benutzen könnt. Das kostet jährlich 60 US-Dollar (knapp 55 Euro gerade) oder 20 US-Dollar für einen einzelnen Monat. Der Entwickler verspricht im Gegenzug, Vorschläge der Nutzer in zukünftigen Updates einzubauen. Ich habe ja den Eindruck, dass Abo-Dienste nicht besonders beliebt sind und die Anwender lieber einmalig für Produkte bezahlen. Bei einem Online-Service ist das vielleicht nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen. Mal schauen, wie erfolgreich das wird.