Praxis
Nachdem Software und Treiber auf dem MacBook aktualisiert wurden, macht es sich der Reloop auf dem Desktop gemütlich und bestätigt die USB-Verbindung zum Rechner mit einem Funktionscheck bzw. einem Durchlauf der beleuchteten Tasten.
Der Ready soll ja bündig mit einem 13-Zoll Notebook abschließen, dabei kann allerdings der unterste Teil der Software (Playlist/ Musikbibliothek) teils verdeckt werden. Gangbar, doch „auf dem 15-Zöller“ gefällt mir das noch besser, obschon man sich die Tastatur zur Sucheingabe verdeckt.
Serato DJ jedenfalls erkennt den Ready automatisch, die Light-Version aus dem Lieferumfang reizt die Fähigkeiten des Controllers allerdings nicht aus.
In Serato DJ Lite bekommt ihr im Wesentlichen folgenden Funktionsumfang:
- 2 Decks
- Library mit Crates/Playlist, Filtern und Streaming-Providern
- 6 Effekte
- 4 Cue-Punkte
- 4 Sample-Slots
- Manual-Loops
- Loop-Rolls
- Auto Loops
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Ready meets Serato
Zwei Musikstücke landen via Navigationsencoder und Ladetasten im Deck, gängiges Prozedere. Ein Hieb auf Play und schon ertönt technoider Sound aus den Boxen und es klingt beachtlich gut. Auch der Kopfhörersound gibt sich transparent, laut und zerrfrei. Das gefällt. Die Klangregelung kommt jedoch nur mit zwei Bändern, ein Full-Kill ist nicht möglich. Ich persönlich hätte ein Mittenband gern gesehen, aber immerhin ist ein griffiger Filter-Knob verbaut, der weitere Klangformung zulässt.
Mit den vergleichsweise kleinen, aber wirklich gut reagierenden, kapazitiven Tellern hat man den Track gut unter Kontrolle. Der Laufwiderstand der angenehm flachen, seitlich mit Fingermulden besetzten Handräder ist gut gewählt, die Auflagefläche mit etwa 85 mm in Anbetracht der Gesamtgröße der Unit gut dimensioniert.
Der 60 mm lange Pitch verfügt über eine einrastende Nullstellung und löst mit etwa 3/100 bei 8 Prozent auf, eine Range-Umschaltung via Controller konnte ich nicht feststellen. Ob man sich grundsätzlich mit der Position der Pitchfader zwischen Jogwheel und Equalizer (fairerweise unter Berücksichtigung der stattlich ausfallenden Pad- und Transportsektion am Controller) anfreunden kann, muss man als potenzieller Besitzer wohl selbst entscheiden. Doch wenn ich mal den Vestax VCI-100 ins Gedächtnis rufen darf, gab es auch hier schon Pitch in der oberen Hälfte und der war ein echter Verkaufsschlager. Für DJs, die nicht auf Autosync setzen bzw. manuelles Beatmatching lernen oder praktizieren wollen, ist jedenfalls gesorgt.
Loops, Pads und FX
Die Pads sind im Verhältnis zur Größe des Controllers ein echtes Plus. 25 mm Kantenlänge weisen sie auf, illuminieren in unterschiedlichen Farben, um die verschiedenen Pad-Modi darzustellen und lassen sich obendrein gut treffen und triggern. Hier können sich Konkurrenten etwas abgucken.
Die Effektsektion ermöglicht das Scharfschalten von bis zu drei Effekten, die Regelung des Dry/Wet-Anteils und der Beats. Ebenso ist es möglich, die FX aus dem Serato Portfolio via Controller zu selektieren. Der Loop-Encoder hingegen sollte eher behutsam betätigt werden, damit er nicht ein Intervall überspringt.
Was die Performance angeht, so habe ich im Test auf meinem MacBook mit 2 ms performant arbeiten können. Keine Aussetzer, kein Knacken. Alles im Lot. Den vollen Funktionsumfang gibt’s allerdings nur mit SDJ Pro und Pitch ’n Time DJ (Pitch Play + besserer Keylock).
Das sind die Pad-Modes, auf die ihr in Serato DJ Pro Zugriff habt. Dazu gibt es einen User-Mode für eigene Mappings
- Hotcue: 1 – 8 Hotcues können gespeichert werden
- Auto loop + Beat Jump: unterschiedliche Loop-Längen pro Pad
- Manuel Loop + Saved Loop: gespeicherte Loops abrufen L/R variieren Loop-Größe
- Sampler-Mode: spielt Samples ab, L/R-Tasten weisen Ausgangskanal zu
- Pitch Play: Track in verschiedene Tonhöhen via Pads pitchen
- Scratch Bank: Zugriff auf bis zu 8 Scratch-Tracks
- Roll-Mode: triggert Loop-Rolls diverser Längen und L/R variieren Loop-Größen
- Beatgrid
- Cue Loop: setzt einen Loop am ausgewählten Cuepoint
- Slicer: als fortlaufende Variante
- Slicer Loop: im Wiederholschleifenmodus
Algoriddim Djay
Der Reloop-Controller kommt mit einer iOS-Buchse für Algoriddim Djay Pro, das es als funktionsreduzierte kostenlose Version im App Store gibt. Der Test hingegen erfolgt mit Djay Pro AI auf Mac und iPad in der aktuellen Fassung und Vollversion. Mittels rückseitigem Schalter wird festgelegt, ob ein Computer oder Tablet angeschlossen wird. Das viel gelobte Neural Mix funktioniert nur auf neueren iOS-Geräten.
Im Grunde ist die Bedienung der DJAY-Software via Reloop Ready auf beiden Plattformen identisch. Auch hier gilt: Wer nicht über lokale Musikbibliothek verfügt, kann via optionalem Zusatzabo Streaming-Services mit einbauen. Eine Besonderheit bezüglich Algoriddim Pro: Für den Looper und Sampler können Abokunden Sounds und Samples auf Tablet oder Mac laden, um der Performance eine besondere persönliche Note zu verleihen. Ebenfalls nicht zu verachten: Einige der zusätzlichen FX stammen von Sugarbytes (dazu ein paar Audios) und sind sehr cool. Hierzu möchte ich auch auf den Djay Pro AI Test von Numinos verweisen.
Performance Pads in Djay Pro AI
- Hotcue: 8 Sprungmarken pro Deck
- Autoloop: Wiederholscheifen in unterschiedlichen Größen und
- Manual Loop mit Cutter/Doppler-Funktion
- Sampler: 8 Sample-Slots mit Farb-Feedback
- Pitch Play
- Touch-FX: unterschiedliche Instant-Effekte
- Bounce Loop: Loop-Rolls diverser Größen
- Slicer: Slicer als fortlaufende Variante