Praxis
Schauen wir mal, wie sich der Trage- oder besser gesagt der Haltekomfort des Reloop RHP-10 darstellt, wenn er nicht im Trockenlauf in der Hand liegt, sondern an der Kopfhörerbuchse meines Mixers angedockt ist. Es bleibt dabei: Sein leichtes Gewicht und der ergonomisch äußerst gelungene Griff ermöglichen mir ein angenehmes Hantieren mit dem Stick. Selbst zwischen Ohr und Schulter geklemmt, liegt er dank seiner Griff- und Muschelpolsterung bequem und fest, ohne dass ich dabei eine unangenehme Körperhaltung einnehmen müsste. Ob es im Dauereinsatz zu Haltungsschäden kommen kann, ist für mich als Nichtmediziner kaum zu beurteilen, doch ganz ausschließen würde ich es nicht. Daher empfehle ich, die Abhörposition regelmäßig zu wechseln. Apropos Abhören:
Die Muschel umschließt das Ohr komplett, wie es sich für ein geschlossenes System gehört. Inwiefern dann Umgebungsgeräusche einstreuen, unterliegt einzig und allein meinem ausgeübten Anpressdruck und den von mir gefahrenen Lautstärken:
Das geschlossene System arbeitet mit einem 50-Millimeter-Neodym-Treiber und schafft damit auf dem Datenblatt einen theoretischen Frequenzgang von 3 bis 30.000 Hertz. Die niedrige Impedanz von 24 Ohm, die Nennbelastung von 300 Milliwatt und der nominale Klirrfaktor von kleiner 0,2 Prozent lassen manchen seiner Mitbewerber zumindest auf dem Papier schon mal erblassen. Hört man dem Reloop RHP-10 dann in der Praxis zu, liefert der Bursche einen satten Sound, der gegenüber einem linearen Kopfhörer die Dominanz tieferer Frequenzen nicht verleugnen kann. Obendrein sorgt der RHP-10 Mono mit satten 109 dB Output für einen ordentlichen akustischen Druck und bleibt selbst bei höherem Pegel klar und verzerrungsfrei. Nur im Punkt „Brillanz in den obersten Frequenzen“ schwächelt er leicht. Ich möchte dabei aber nicht außer Acht lassen, dass es sich um einen Kopfhörer handelt, der mit einer Preisempfehlung von 59 Euro über die Ladentheke wandert. Und dafür liefert er ein erstaunlich gutes Klangbild ab.