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Reloop RMP-3 Alpha Test

Reloop RMP-3 Alpha im bondo.de-Test. Reloop lassen mit dem RMP-3 Alpha ein Multiformat-Schlachtschiff vom Stapel, das so ziemlich alle Features an Bord hat, die man sich als zeitgemäßer Digital-DJ wünscht. Das beginnt bei der umfassenden Übermittlung von MIDI-Steuerdaten an angeschlossene Rechner, geht weiter mit einer integrierten Loop-/Effektsektion, gefolgt von der Möglichkeit, den Player über jedes erdenkliche USB-Medium mit Audiodateien zu versorgen und ja: CDs abspielen kann er natürlich auch. Wie gut oder schlecht sich mit der Kommandoeinheit digitale Audiodaten wiedergeben lassen und wie es bei so viel Funktionen gelingt, den Überblick zu behalten, hat bonedo.de ausprobiert.

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Reloop RMP-3 Alpha: Professioneller MIDI-fähiger Cross Media Player.

Details

Konzept

Den RMP-3 Alpha darf man ausnahmsweise mit einem berechtigten Ü-Ei-Vergleich vorstellen, denn er ist tatsächlich drei Geräte in einem. Und zwar DJ-CD-Player, USB-Mediaplayer und MIDI-Controller (über Shift parallel zu den normalen Player-Funktionen erreichbar). Die Ähnlichkeit zu seinem kleineren Bruder RMP-2.5 ist dabei unübersehbar, denn beiden wurde ein hübsches Single-Deck Tabletop-Design mit einem großen, berührungsempfindlichen 21,5-Zentimeter-Jogwheel spendiert. Der Player ist wahlweise in tiefem Nachtschwarz oder balearischem Weiß erhältlich und kostet in beiden Versionen rund 400 Euro. Seine Betriebsinformationen teilt das Laufwerk dem DJ über ein aktiv leuchtendes Dot-Matrix-Display mit und für die Kommunikation mit dem Rechner sorgen das mitgelieferte Traktor-Mapping sowie eine optionale Musikdatenbank-Software, die auf den Namen „Database-Builder“ hört. Neben den basalen Funktionen als Audioplayer bedient der RMP-3 Alpha selbstverständlich auch die typischen DJ-Anforderungen wie Pitch in unterschiedlichen Bereichen, Keylock und Pitch-Bend. Darüber hinaus warten vier Cue-/Sample-Startpunkte, eine synchronisierbare Effektsektion mit acht Klangverbiegern, BPM-Counter, der Reverse-Modus und eine ausgeklügelte Loop-Sektion auf den Einsatz im DJ-Set. Weitergehende Finessen, wie etwa die Möglichkeit, dass zwei via USB verbundene Player auf dasselbe Medium zugreifen und dabei auch das Tempo untereinander synchronisieren können, werten das Laufwerk zusätzlich auf.

Auspacken

Unser reguläres Seriengerät (es handelt sich also um eine Maschine aus einer aktuell im Verkauf befindlichen Charge und kein Testmuster) erreicht uns eingekuschelt in Styropor-Formteilen und komplett fertig montiert. Dem Karton entnehme ich den Player selbst, ein Strom-, ein USB-, ein Faderstart- und ein Stereo-Cinch-Kabel sowie zwei CDs mit Software (Traktor Pro 2 Demo/Mappings, Database Builder). Ferner finde ich darin einen kleinen Bogen mit Aufklebern, die Traktor-Beschriftungen enthalten und eine ausführliche, mehrsprachige Bedienungsanleitung (DE, FR, UK).

Äußerlichkeiten Nach dem Herauswuchten der 3,8 Kilo aus der Verpackung setze ich das Laufwerk auf seinen vier schwingungsabsorbierenden Füßen ab. Dabei handelt es sich hier auch tatsächlich um Absorber und nicht um Dekoration (wie es nicht selten bei DJ-Geräten der Fall ist). Denn in ihrem Kern sitzt eine Gummihalbschale, die in der Lage ist, Vibrationen wirkungsvoll abzufedern. Gefallen kann auch das Konstruktionsdetail, dass die Füße angeschraubt und nicht fest verbunden sind. Ein erfreulicher Nebeneffekt: Perfektionistische DJs können so eventuelle Gefälle ausgleichen und ihre Laufwerke damit absolut lotrecht positionieren. Den nächsten Pluspunkt liefert das Gehäuse selbst, denn die leicht angeraute Kunststoffbeschichtung erweist sich als extrem handschmeichelnd. Dabei erscheint die Oberfläche optisch so stark mattiert, dass der RMP-3 Alpha aussieht, als würde er des Umgebungslicht förmlich in sich aufsaugen, was die nachtschwarze Lackierung eindrucksvoll unterstützt. Umso kontrastreicher sticht darauf die aufgedruckte (nicht geprägte), weiße Beschriftung hervor. Die Taster selbst sind aus griffigem, weichem Kunststoff gefertigt und quittieren Betätigung mit einem eindeutig fühlbaren Schaltpunkt. Ein Nachteil des weichen Kunststoffs ist natürlich die Schmutzanfälligkeit, denn schon nach kurzer Zeit beginnen erste Kleinkolonien von Fusseln auf ihnen zu siedeln. 

Fotostrecke: 5 Bilder Der RMP-3 Alpha aus der Vogelperspektive.

Zentraler Blickfang ist natürlich das große, leichtgängige Jogwheel, das über eine sehr gute Haptik verfügt und sich sauber austariert in seiner Achse dreht. Die obere Kontaktfläche ist kapazitiv und wechselt bei Berührung auf Wunsch in den Scratch-Modus. Dem äußeren Rand ist fest die Pitch-Bending-Funktion zugewiesen. Links vom Jogwheel sitzen die Navigations- und Abspielfunktionen, rechts die Tempo- und Pitch-Bedienelemente. Nördlich der Drehscheibe haben die Aktionsgruppen Cue, Effekte und Loop/Sample ihr Zuhause gefunden. Darüber residiert das auskunftsfreudige, gut ablesbare Display. Optisch etwas unaufgeräumt wirkt das obere linke Viertel des Laufwerks, denn hier drängeln sich neben vielen Tastern mit Doppelfunktion auch die sieben Buttons für die Effekt-Quantisierung (4/1, 2/1, 1/1, 3/4, 1/2, 1/4, 1/8 Takte). Auf der Rückseite haben es sich die üblichen Verdächtigen gemütlich gemacht: ein Cinch-Stereoausgang nebst Digital-Out, Strombuchse, Power-Taster und USB-Port.   Software Die Installation der mitgelieferte Software Database Builder (PC/Mac), die dazu dienen soll, MP3-Tags wie Titel, Genre oder auch M3U-Playlisten auszulesen und in eine für den RMP-3 Alpha verständliche Form zu bringen, gestaltet sich als unproblematisch. Allerdings weigert sich das Programm auf unserem Testsystem (Windows 7), angeschlossene USB-Medien zu erkennen. Überhaupt wirkt das Progrämmchen im Vergleich mit dem, was hier manche Mitbewerber wie etwa Pioneer (Rekordbox) oder Denon (Engine) an prächtigen und machtvollen Software-Beigaben liefern, eher bescheiden. Für den praktischen Einsatz ist dieses „Manko“ am Ende nicht weiter schlimm, denn die Standard-MP3-Tags liest das Laufwerk auch direkt vom USB-Medium. Dabei dürfen Datenhierarchien auf USB-Medium bis zu 999, auf CD 255 Ordner umfassen und insgesamt 999 Tracks enthalten. Leider schweigen sich die Spezifikationen über die akzeptierten Dateisysteme aus – wie so oft dürfte man hier aber mit FAT/FAT32 auf der sicheren Seite sein. Unsere Testmedien (USB-Stick/16 GB/FAT32, USB-Festplatte/40 GB/FAT32) verarbeitete er jedenfalls anstandslos.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Installation der Database-Builder-Software ist schnell erledigt.

Durch längeres Drücken der Source-Select-Taste wechselt der RMP-3 Alpha in den MIDI-Modus, wo er als Steuereinheit für jede MIDI-fähige DJ-Applikation dienen kann. Lobenswert hierbei ist die vollständige Dokumentation der CC-Werte in der Bedienungsanleitung. Ebenfalls positiv: Am Player eingesteckte Medien erscheinen in diesem Modus auch im Dateisystem des angeschlossenen Rechners und durch den Wechsel in den MIDI-Betrieb wird die laufende CD/USB-Widergabe nicht unterbrochen, sondern geht im Hintergrund weiter. „Treibertechnisch“ gibt sich der RMP-3 Alpha dem gastgebenden Betriebssystem als klassenkompatibles USB-Gerät zu erkennen, sodass keine Notwendigkeit besteht, einen weiteren Code zu installieren. Zum MIDI-Verbund mit Traktor liefern Reloop ein fertiges Mapping auf der beigelegten CD mit. Dieses gilt es, auf dem bekannten Weg in den Controller-Manager zu verfrachten und dort über die Auswahl des richtigen MIDI-In-Ports (RMP-3) zu aktivieren. Da der Reverse-Taster im MIDI-Modus dazu dient, den RMP-3 Alpha auf alle vier möglichen Traktor-Decks zu adressieren, muss dieser Schritt für alle vier Decks plus Master-Funktionen vollzogen werden. Zum Verständnis: Das Betätigen des Reverse-Tasters bewirkt tatsächlich eine komplette Neu-Adressierung aller CC-Werte, sodass sich der Player dem Rechner gegenüber wie vier verschiedene Laufwerke präsentiert. Reloop haben sich hier ganz offenkundig redlich Mühe gegeben, so viele Steuerbefehle wie möglich aus den angebotenen Bedienelementen des RMP-3 Alpha nach Traktor zu überführen. Denn neben den normalen Deck-Funktionen (Play/Pause, Pitch, Jogwheel), können auch die Navigation, Effekte, Cue- und Loop-Punkte vom Player aus befehligt werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Traktor-Mapping installiert man natürlich im Controller-Manager von Traktor.
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