Praxis
Zum Pre-Fader-Listening (PFL) der Signale auf einem Kopfhörer verfügt unser Testkandidat wie jeder gute DJ-Mischer über eine Cue-Sektion. Mit Hilfe der beleuchteten „Cue-Select“-Buttons kann ich die gewünschte Vorhörquelle anwählen. Mögliche Signale hierfür sind die vier Kanäle, die Mikrofone, die Effektabteilung oder der Masterbus des Pultes. Auf Wunsch lassen sich auch mehrere Tasten gleichzeitig auswählen. Mit dem „Cue-Mix“-Drehregler habe ich die Option, stufenlos zwischen dem Master- und dem Cue-Signal hin und her zu blenden. Die Lautstärke des Kopfhörersignals bestimmt der „Cue-Level“-Regler. Neben dem regulären „Cue“-Modus gibt es noch den „Split-Cue“-Betrieb. Dieser lässt sich mit dem gleichnamigen Schalter (de)aktivieren. Hierbei höre ich auf der rechten Kopfhörerseite das Cue-Signal, während rechts der Master liegt. Zur Klangregelung steht ein Drehregler bereit. Gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird das Signal basslastiger, während in der entgegengesetzten Richtung der Anteil der Höhen zunimmt. Der Kopfhörerverstärker liefert ein lautes und verzerrungsarmes Signal. Klanglich ist es für meinen Geschmack ein wenig zu mittenbetont und der Bassbereich geht ein wenig unter. Aber in der Praxis kann man damit gut arbeiten. Der Beatcounter unseres Testkandidaten besteht aus zwei unabhängigen Sektionen. Der „Cue“-Beatcounter misst automatisch die Songgeschwindigkeit der selektierten Vorhörquelle. Das funktionierte im Test bei verschiedensten Genres ganz gut. „Gebrochene“ Beats wie z.B. bei Drum n Bass konnten das Zählwerk aber schon aus der Ruhe bringen und ziemlich wankelmütige Aussagen über den BPM-Wert erzwingen. Die zweite Abteilung bildet der „FX“-Beatcounter. Dieser misst das Tempo der ausgewählten Effektquelle. Das kann sowohl automatisch als auch manuell durch die Tap-Taste erfolgen. Auch dieser Counter macht eine gute Figur und sorgt für reibungsloses Arbeiten. In dieser Disziplin gibt es von meiner Seite nichts zu beanstanden.
Die FX-Sektion verfügt zurzeit (Firmware Version 0.17) über 13 verschiedene FX-Presets:
- Flanger
- Delay
- Echo
- Reverb
- Transformer
- Pitch Shift
- Loop Roll
- Reverse Loop
- Noise
- Bitcrusher
- Gate
- Tape Delay
- Send & Return
Die FX-Quelle wird durch einen Drehschalter selektiert. Möglich sind die Kanäle 1-4, Mic, Crossfader A und B sowie das Mastersignal. Die Tatsache, dass ich beide Crossfader-Seiten (A & B) als FX-Quelle nutzen kann, ist besonders für rhythmische Echo-Effekte sehr nützlich. Ausgewählt werden die FX-Presets mit dem „Beat-FX“-Push Encoder. Drücke ich die große „FX-On“-Taste, so wird der gewünschte Effekt aktiviert und der Button leuchtet gelb auf. Oberhalb des Tasters befindet sich der „Level/Depth“-Button, mit dem ich den Effektanteil (Dry/Wet) bestimme. Der „Time“-Endlosdrehregler justiert die Effektparameter, wie zum Beispiel Tonhöhe, Timing, LFO, Loops in Millisekunden. Stufenweise kann ich diese Werte mit den sechs „Time/Takt“-Buttons manipulieren. Möglich sind 4, 2, 1, 1/2, 3/4, 1/2 oder 1/4 Taktschläge. Die Effekte unseres Testkandidaten klingen durchgehend hochwertig. Außerdem ist die FX-Abteilung leicht und intuitiv bedienbar, so dass sich der Spaßfaktor ziemlich schnell einstellt!
Unser Testkandidat verfügt über zwei separate Displays. Das obere hintergrundbeleuchtete LC-Display mit den Maßen 18 mm x 38 mm (H x B) zeigt die Namen der FX-Presets sowie die Infos des Setup-Menüs an. Die Anzeige ist hell, kontrastreich und aus allen erdenklichen Betrachtungswinkeln gut lesbar. Nicht ganz so gut schneidet bei mir das untere etwas größer geratene Display ab, das 25 mm x 70 mm (B x H) misst. Die mehrfarbige LCD-Anzeige ist zwar hintergrundbeleuchtet, doch leider verliert sie von der Seite betrachtet schnell an Lesbarkeit. Auf diesem Display werden folgende Werte dargestellt: FX-Channel, Time/Takt-Button, FX-Zeit (in Millisekunden), BPM FX-Channel (eine Nachkommastelle), BPM Cue (eine Nachkommastelle)
Das Setup-Menü des Pultes rufe ich auf, indem ich die beiden Buttons „CH-Start“ und „XF-Start“ beim Einschalten gedrückt halte. Anschließend navigiere ich mit dem „FX-Push“-Encoder durch die Menüpunkte. Im Setup lässt sich der Master vom Stereo- in den Monobetrieb umschalten. Außerdem gibt es einen zuschaltbaren Limiter für den Programmbus. Der Threshold lässt sich dabei in den Stufen 0 dB, -3 dB, – 6 dB sowie -12 dB einstellen. Im Soundbeispiel habe ich das Mastersignal mit etwa 10 dB in den Threshold „gefahren“. Das Signal blieb auch beim Maximalpegel erfreulich verzerrungsarm. Der Software-Limiter eignet sich somit u.a. ziemlich gut für Broadcast- oder Recording-Anwendungen. Für die Cue-Sektion lässt sich im Setup der Solo- oder Mix-Mode auswählen. So kann ich entweder nur eine Cue-Quelle auswählen oder auch mehrere Signale gleichzeitig selektieren. Sehr praktisch! Auch der variable Talkover-Wert (Duck Musiksignal) überzeugt. Die Absenkung lässt sich in den Stufen -6 dB, -12 dB, -18 dB oder -24 dB einstellen. Ebenfalls gut gefällt mir die Option, die beiden Crossover-Frequenzen der Channel-EQs konfigurieren zu können. Der Hi-Bereich lässt sich zwischen 1 – 8 kHz (200 Hz-Schritte) regulieren, während die tiefe Crossover-Frequenz zwischen 100 Hz und 800 Hz (50 Hz Schritte) verändert werden kann. So kann man die EQs optimal auf seine Bedürfnisse abstimmen. Nice! Um z. B. Feedbacks zu verhindern, gibt es die Option, das Mikrofon-Signal im Booth-Output zu deaktivieren. Und die frei konfigurierbare Booth-Signalquelle (Mic/Aux, Input Channel 1-4, Cue oder Master-Output), ermöglicht es mir u.a., über das Pult einen zweiten Raum mit separater Musik zu versorgen. Der LED-Check illuminiert zu Testzwecken temporär alle Leuchtelemente des Pultes. Sollten mir meine Einstellungen nicht mehr gefallen, so kann ich diese mit der Funktion Setup Reset in den Ausgangszustand zurücksetzten. Außerdem gibt mir die Funktion „Firmware Update“ die Möglichkeit, die Betriebssoftware (aktuell Version 0.17) zu aktualisieren. So bleibt das Pult immer offen für Neuerungen bzw. Verbesserungen. Mit der Option „Exit“ verlasse ich das Setup und kehre zum regulären Betriebsmodus zurück.
Genau wie die Channel-Meter verfügt auch die LED-Anzeige des Masters über 12 Segmente (stereo). Der Pegel des Masters wird mit einem großen Drehregler justiert. Sehr gut gefällt mir der „Master Balance“-Regler zur Justierung des Stereo-Gleichgewichts. Der Booth-Out ist mit einem separaten Level-Regler ausgestattet. Auch dieser Kanal lässt sich wahlweise mono oder stereo betreiben. Das ist besonders praktisch, wenn man nur mit einem Monitor arbeiten muss. Der Recording-Ausgang des Mischers arbeitet wie gewohnt unabhängig von den Level-Reglern. Der Masterausgang unseres Testkandidaten liefert einen druckvollen Sound und ist angenehm rauscharm. Die Höhen werden akkurat reproduziert und auch die Mitten präsentieren sich sehr sauber. Einzig der Subbassbereich ist mir nicht transparent genug, dennoch geht klanglich in Anbetracht der Preisklasse die Rechnung auf.
Als praktisches Feature erweist sich der aktive dreifache USB-Hub, denn die steigende Anzahl der MIDI-Controller bei DJs hat die Laptop Hersteller bisher nicht unbedingt dazu bewegt, hinsichtlich der verfügbaren USB-Anschlüsse mitzuziehen.
Jeff Hax sagt:
#1 - 26.07.2022 um 10:04 Uhr
Der RMX-80 war aufsichtlich ein guten mischpult wäre es das den FX sektion ganz schnell aufgehört hat zu funktionieren und Reloop kein bock hatte es zu fixen.