Praxis
Hands-on!
Der 7000er misst 458 x 144,6 x 354 Millimeter (B/H/T – Technics: 451 x 352 x 155) und nimmt somit annähernd die gleiche Stellfläche wie ein MK2 ein. Da der Plattenteller aus massivem Aluminium besteht, ist er angenehm robust und ordentlich schwer. Die Gummimatte auf der Unterseite des Tellers erhöht die Masse noch (höheres Gewicht = besserer Gleichlauf), wodurch sich eventuell auftretende Probleme durch Körperschall spürbar verringern können. Dank seines leistungsstarken Antriebes und eines sehr hohen maximalen Drehmoments von 4500 g/cm reagiert der Plattenteller trotz seines stattlichen Gewichts umgehend auf Veränderungen der Geschwindigkeit und Laufrichtung, wie sie beispielsweise durch den Pitch-Regler oder den Reverse-Button hervorgerufen werden können. Der Plattenteller sitzt zudem bombenfest im Chassis. Für Scratching- und Turntablism-Nerds, die bei ihren Manövern oft relativ stark auf die Vinyl-Oberfläche drücken, ist das wirklich ein absoluter Traum. Da gibt es nichts zu meckern.
Auch Club-DJs dürften sich beim RP-7000 sehr „zuhause“ fühlen. Praktischerweise hat der Power-Drehschalter zum Plattenteller hin eine Umrandung, die vor versehentlichem Ausschalten des Geräts im laufenden Betrieb schützt. Der griffige Stroboskoprand des Plattentellers eignet sich, abgesehen von seinen visuellen Eigenschaften, hervorragend zum manuellen Feinjustieren beim Beatmatching. Dank des stufenlos veränderbaren Drehmoments lässt sich der Antrieb optimal auf die individuellen Bedürfnisse abstimmen, unabhängig davon, ob man zuvor einen Plattenspieler mit schwachem Motor oder ein Gerät mit kräftigem Antrieb verwendet hat, wie etwa einen Vestax Direct Drive Turntable. Die ebenfalls stufenlos veränderbare Anlauf- und Bremszeit ist ideal für Turntable-Artisten, die genaue Start- und Stoppzeiten für ihre Performance benötigen.
Layout & DVS-Eigenschaften
Allgemein betrachtet verfügt der Reloop RP-7000 über ein wirklich ein gelungenes und intuitiv zugängliches Layout, denn die durchdachte Anordnung der Bedienelemente unterstützt die Arbeitsweise von Turntablism-Nerds und Club-DJs gleichermaßen. Besonders den Scratch-Freaks unter den Plattenreitern dürften die beiden großen Start-/Stopptasten gefallen, denn sie ermöglichen ein optimales Handling, ganz egal ob man den Turntable nun regulär aufbaut oder um 90 Grad gedreht, also im Battle-Aufbau. Die Tatsache, dass unser Testobjekt über einen internen Phono-Vorverstärker verfügt, ist nicht nur für Anwender günstig, die keinen externen Preamp besitzen, denn so ließe sich der Turntable direkt an einen Line-fähigen AD-Wandler anschließen und auch im DVS-Verbund einsetzen, wenn das Audiointerface keinen „Entzerrer“ besitzt, vorausgesetzt die Software erlaubt die Verwendung dieser Soundkarte. Ein wohl eher seltenes Szenario, aber ich möchte es nicht unerwähnt lassen.
Klang Phono-Vorverstärker
Nun möchte ich zu einem weiteren interessanten Punkt kommen, nämlich der Frage, wie der interne Phono-Preamp des RP-7000 klingt. Nun, er liefert ein durchaus druckvolles Signal mit einer sauberen Reproduktion der Mitten und Höhen, für meinen Geschmack könnte die Transparenz in den tiefen Frequenzen aber etwas größer sein. Die im Gerät verbaute Einheit ist sicher kein audiophiler Hi-End-Phono-Preamp, dennoch liefert der Vorverstärker einen sehr soliden Sound, welchem ich auch unter Berücksichtigung der Preisklasse die Schulnote 3+ gebe. Für den Hi-Fi- und DJ/Club-Bereich geht die Klangqualität somit völlig in Ordnung.
Sascha sagt:
#1 - 20.07.2014 um 16:45 Uhr
Kann der RP-7000 bzgl. Pitch und Gleichlaufschwankungen mit dem 1210er mithalten?
Detlef Rick (Autor) sagt:
#2 - 21.07.2014 um 19:57 Uhr
@ Sascha: Laut der Herstellerangaben von Reloop verfügt der RP-7000 über bessere Gleichlaufwerte +/- 0,01 %, als die SL-1200/ 1210 Modelle von Technics (+/- 0,03%): Dabei handelt es sich natürlich um Herstellernagaben, die sich nur mit entsprechenden Messgeräten überprüfen lassen. Bedenkt man aber, das der RP-7000 über einen beinnahne identischen Antrieb wie die Technics-Modell verfügt, könnte das durchaus zutreffen. Auch der eigentlich Plattenteller gleicht sehr dem von Technics. Mich würde es nicht wundern, wenn der Antrieb des Reloop im gleichen Werk gefertigt wird.
Matze sagt:
#3 - 10.10.2015 um 21:00 Uhr
Hallo!
hoffe mir kann einer fix helfen.
laut der Beschreibung vom Tonarm soll ein recht schwaches Signal sein aber wenn man es auf Line Eingang umstellt soll es verstärkt werden, aber das ist beim mir nicht der fall das Signal ist immer noch sehr schwach so das ich den Gain regler auf Maximum machen muss so das er im 1. gelben Feld ist bei der Pegel anzeige. benutze ein Reloop RMX 60 Digital Mixer.
Wie bekomme ich ein gutes signal im mixer?Danke schon mal
mrmarbury sagt:
#4 - 07.06.2016 um 13:52 Uhr
@matze: phonosignale müssen über den Phono-Eingang am Mixer gehen, da diese unverstärkt sind. Das Linesignal wird im RP7000 integrierten Verstärker verstärkt und muss dann am Mixer am Line-Eingang angeschlossen werden. Der Nachteil am Line ist aber folgender: sollte der Plattenspieler ausversehen ausgeschaltet werden, ist auch der Line-Verstärker Stromlos und der Sound sofort weg. Bei Phono passiert das nicht. Dafür kann man den RP wegen des Line aber an jeder Stereoanlage anschließen. Als DJ aber lieber am Phono, mMnGenerelles zum 7000er: Ich habe den RP zu hause und finde das Handling deutlich angenehmer als vom 1210. Das Anschieben oder abbremsen auch bei kleinem Drehmoment ist beim RP deutlich präziser möglich. Somit werden die Mixe noch sauberer. Die Gleichlaufschwankungen sind auch weniger. Lt meiner Seratoanzeige: 1210er bis +/- 0.4%, Beim 7000er bis +/-0.2%.
Das einzige was etwas unschön ist, ist das beim 7000er das antiskate komisch einzustellen ist.Ansonsten mein neuer Lieblings-TT, weit vor dem 1210er
Delyan Karaslavov sagt:
#4.1 - 06.03.2021 um 09:51 Uhr
hi mrmarbury,
was meinst du damit, dass das antiskate komisch einstellbar ist? Funktioniert es überhaupt, wie gewollt? Ich überlege mir grad, ob ich mir den rp7000 mk2 gönne und will wissen, ob da alles richtig funktioniert. Danke.
Antwort auf #4 von mrmarbury
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