Reloop Tape Test

Reloop Tape im Bonedo.de-Test: Die Company Reloop, ansässig im schönen Münster, hat uns einen mobilen MP3-Rekorder für DJs zugeschickt, der in Form und Look täuschend echt an eine Kompaktkassette erinnert. Da lacht das Herz des DJs, Retro-Fans und all derjenigen, die aktuell nach einem kleinen und preisgünstigen Aufzeichnungs-Tool Ausschau halten.

Reloop Tape
Reloop Tape: Mobiler USB-Rekorder mit Phono/Line-Preamp.


Die älteren Semester von uns schwelgen beim bloßen Anblick von Tape in Erinnerungen an Zeiten, in denen nahezu jeder einen Kassettenrekorder besaß, der gerne die Fensterbank in der Küche zierte. Jeden Mittwoch saß man abends dann mit dem Kopf 10 Zentimeter entfernt vor den Lautsprechern und bannte den heißesten Stoff auf Tape, den Mal Sondock in der gleichnamigen Radioshow des WDR über den Äther schickte. Jaja, früher war eh alles besser …  
Nein, Spaß beiseite! Reloop bietet mit dem Tape ein mobiles Aufzeichnungsgerät mit einem USB-Slot zum Anschluss von Flash-Speichern und Festplatten, einem analogen Eingang und einem Thru-Abgriff sowie zwei Vorverstärkerstufen für die Aufnahme von Line- oder Phono-Signalen. Für das gesamte Paket inklusive Zubehör (Aufkleber, Kabel) sind 99 Euro UVP hinzublättern. Der Speicher muss jedoch zusätzlich erworben werden, was aber aktuell kein allzu großes Loch mehr ins Portemonnaie reißt, denn adäquate Flash-Sticks kosten aktuell bei 16 Gigabyte Größe nicht einmal mehr 10 Euro. Aber schauen wir erst einmal, wie praktikabel sich das „Tape“ bei uns schlägt …

Details

Das Produkt wird in einer stylischen transparenten Kunststoffverpackung ausgeliefert, die Tape vor einem retrobraunen Hintergrund mit echtholzartigen Texturen und über einer virtuellen Transporttastenreihe liegend präsentiert. Das sieht ja schon mal ganz schön schick aus. Beim Auspacken fällt einem neben der ziemlich echt wirkenden Kompaktkassette allerhand Zubehör in die Hände. Ich befördere ein Netzteil, Adapter-Stecker für die heimische Schuko Steckdose sowie die USA und Großbritannien zutage. Dazu gesellen sich eine Strippe Stereo-Cinch auf Miniklinkenstecker samt Masseleitung, verschiedenfarbige Tape-Etiketten und eine ausgedruckte zweisprachige Bedienungsanleitung auf Deutsch und Englisch. Netzteil, Adapter und Kabel machen einen guten Eindruck und auch die Kassette selbst habe ich schon in schlechterer Ausführung gesehen. Für den Weltenbummler-DJ ist sozusagen alles am Start, um überall auf dem Globus in Aktion zu treten und dabei immer vorbereitet zu sein, jedwedes Set auf den USB-Stick oder die externe Festplatte zu verewigen.

Fotostrecke: 2 Bilder Achtung: Stylische Verpackung!

Designs

Ausgepackt hatte ich ja neben Hardware und Kabeln noch die Etiketten, die es dem DJ ermöglichen, sich mit seinem Künstlernamen auf Tape zu verewigen. Wechselnde Beschriftungen sind wohl nicht angedacht, denn es würde wohl wenig Sinn machen, immer auf den Aufklebern zu dokumentieren, was man wann und wo aufgezeichnet hat. Das Etikett ist wohl eher dazu gedacht, an Veranstaltungsorten Verwechselungen zu vermeiden, falls einer der DJ-Kollegen auf die gleiche Idee gekommen ist, sein Reloop Tape zum Gig mitzubringen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Objekt der Begierde …

Anschlüsse und Bedienelemente

Oben auf dem Tape finden wir den Taster vor, der sich zum Starten und Stoppen der Aufnahme verantwortlich zeigt. Um diesen Taster herum sind vier farbige LEDs drapiert, die zum einen den Anschluss an die Spannungsquelle (links oben) oder an das Speichermedium (links unten) dauerhaft grün leuchtend quittieren oder die laufende Aufnahme blinkend rot signalisieren. Die letzte Leuchte im Bunde ist zweifarbig gehalten, wobei Grün wie so oft die Farbe für „Alles in Ordnung, Chef!“ bedeutet und Rot impliziert, dass man die Aufnahme am besten gleich nach Betätigung des Stopp-Tasters in den virtuellen Papierkorb zieht, da es sich dabei direkt um ein digitales Clipping handelt. Hop oder top! Da wäre meiner Meinung nach mehr drin gewesen, denn drei Farben sind in meinen Augen hilfreicher, aber gut, es ist so, wie es ist. Womöglich gibt es ja in nicht allzu weit entfernter Zukunft Tape in Version 2.0 und vielleicht nehmen sich Reloops Entwickler meine Worte zu Herzen und bauen noch die Zwischenfarbe Gelb ein, die anzeigt, dass es nun nur noch 6 dB bis zum Clipping sind oder so ähnlich. Mich würde es jedenfalls freuen.   Ein Schwenk auf die Seite gibt den Blick frei auf diverse Auswahlschalter und Anschlüsse, als da wären: 

  • die „GND“-Schraube zum Arretieren der Masseleitung, wenn man denn ein Phonosignal aufzeichnen möchte
  • ein Switch namens „PHN/LINE“, der zwischen den beiden Vorverstärkerstufen hin- und herwechselt
  • der Schalter „kbps“, was die Abkürzung für die Datenrate „Kilobit pro Sekunde“ ist und über 320 oder 192 entscheidet
  • die Anschlussbuchse für das mitgelieferte Netzteil.

Ein Blick unter die vermeintliche Kassette ist noch nötig, um auch den Rest der Ein- und Ausgänge für sich zu erschließen. Hier sind der USB-Slot und die Thru- und Input-Buchse untergebracht, die beide als 3,5-Millimeter-Klinken ausgeführt sind.

Fotostrecke: 3 Bilder Aufnahme Start und Stopp for Dummies …
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