Das Musikhaus Thomann feiert bereits das ganze Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass gibt es ständig tolle Angebote und Specials. Ein Highlight darunter sind die in Kooperation mit mehreren Bassbauern ins Leben gerufenen Sondereditionen. Mit der Firma Sandberg entstanden sogar ganze drei davon. Um diese den Kunden zu präsentieren und die Geschichte dahinter zu erzählen, kam „Mister Sandberg“ Holger Stonjek persönlich am 15.07.2024 ins Thomann-Hauptquartier nach Treppendorf. Und er war nicht alleine, denn als musikalische Begleiter brachte er die Bassistin/Gitarristin und Sängerin Sophie Chassée sowie den spanischen Flamenco-Bassisten Victor Tugores mit.
Nach einem Meet & Greet im Laden gab es ab 18:00 Uhr einen über zweistündigen Workshop, welcher prall gefüllt war mit Informationen über Sandberg, Bassbau im Allgemeinen und die Sondereditionen. Umrahmt wurde das Ganze durch die fantastische Musik des Trios. Als besonderes Highlight gab es bei einer Verlosung einen Sandberg Electra zu gewinnen. Wer nicht persönlich vor Ort sein konnte, bekommt hier noch mal einen Eindruck über dieses tolle Event.
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Sandberg Meet & Greet
Ab ca. 15:00 Uhr stand Holger Stonjek in der Bassabteilung von Thomann den Sandberg-Fans Rede und Antwort. Naturgemäß gab es viele Fragen zum Thema Bassbau inklusive Hölzer, Pickups, Elektronik und der allgemeinen Philosophie von Sandberg. In seiner unvergleichlich entspannten und humorvollen Art antwortete Holger enorm kompetent und ausführlich zu jeder Frage. Einige Besucher brachten ihre eigenen Sandberg-Instrumente mit. Darunter befand sich auch ein ganz besonderes Exemplar, welches man bereits als Vintage Sandberg bezeichnen kann. Die Besitzer der mitgebrachten Bässe ließen es sich natürlich nicht nehmen, diese von Holger signieren zu lassen.
Sandberg Workshop Auditorium
Trotz über 30 Grad im Schatten an diesem Montag kamen doch ca. 50 Teilnehmer in das Auditorium des Musikhauses Thomann. Zur Freude aller Beteiligten war eine Auswahl an kostenlosen und gekühlten Getränken bereitgestellt. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Thomann Bass-Spezialisten Jonas Dorsch ging es dann los.
Zunächst gab Holger einen kleinen Abriss über die fast 30-jährige Geschichte von Sandberg. Diese begann Mitte der Achtzigerjahre mit Reparaturarbeiten an Instrumenten. Irgendwann war die logische Folge, eigene Bässe zu bauen. Holger verschwieg auch nicht die harten Zeiten zu Beginn der Neunzigerjahre, als er zum Beispiel Holzschmuck anstatt Bässe kreierte, um die Firma finanziell über Wasser zu halten. Seit über 20 Jahren ist Sandberg aber glücklicherweise wieder obenauf und steht wirtschaftlich auf sehr gesunden Beinen. Dies erlaubt die Freiheit, nicht immer auf die sichere Bank setzen zu müssen, sondern auch gewisse Risiken mit neuen Modellen, Farben oder Ähnlichem eingehen zu können.
Schraubhals, durchgehender Hals, eingeleimter Hals … Wir räumen auf mit dem Vorturteil, dass bestimmte Halskonstruktionen bei E-Bässen „besser“ oder „schlecher“ seien als andere!
Für Bassleute mit knappem Budget hat die deutsche Firma Sandberg u. a. den Electra TT4 im Programm. Neben einer sehr guten Verarbeitung erwarten die User hier coole Vintage-Sounds mit moderner Note!
Der nächste Punkt war das Thema Bassbau im Allgemeinen. Holger erzählte vom unterschiedlichen Klangverhalten von weichen und harten Hölzern. Zudem erläuterte er ausführlich die aufwändige Methode, Hölzer zu backen (Roasted). Dies geschieht in einem langsamen und sorgfältigen Prozess, welcher sich über 36 Stunden mit allmählichem Erhitzen und Wiederabkühlen hinzieht. Ebenfalls sehr aufwändig ist das enorm authentische Aging, für das Sandberg bekannt ist. So kann dieser Prozess für ein Masterpiece-Modell drei bis fünf Tage in Anspruch nehmen. Für jeden Bass wird sich dabei eine eigene Geschichte ausgedacht. Holger hatte auch einige Holz-Samples dabei, um die Maserung und Eigenschaften verschiedener Arten zu zeigen.
Die Sandberg Thomann-Sondereditionen wird es nur in einer Auflage von 14 Stück geben
Dann waren die drei Sondereditionen an der Reihe. Die erste ist das bereits seit drei Jahren bekannte SL Modell. SL steht für Super Light und die Bässe dieser Serie wiegen teilweise unter drei Kilogramm. Dies liegt vor allem an dem enorm leichten, aber trotzdem hervorragend klingenden Body aus Paulowina. In der Thomann-Sonderedition haben die SL Tonabnehmer der deutschen Edelschmiede Häussel an Bord. Nummer Zwei ist das Sandberg 70th Classic Walnut Modell. Die wichtigsten Specs lauten: dreiteiliger Korpus aus Mahagoni, Decke aus selektiertem Walnussholz, fünfteiliger Hals aus Ahorn und Walnuss, Ebenholz-Griffbrett, Matching Headstock passend zur Decke, 24 Bünde, 2 Sandberg Soapbars etc.. Von diesen edlen und tollen Instrumenten wird es leider nur eine Auflage von 14 Stück geben. Wer Interesse hat, sollte also nicht allzu lange zögern. Letzte im Bunde der Sondereditionen ist der Sandberg Electra. Die Holzarbeiten dieses Modells werden in Asien vorgefertigt, die Endmontage und Qualitätskontrolle findet dann in Deutschland statt. So ist es möglich, auch Kunden mit kleinerem Budget einen echten Sandberg zu bieten. Das Sondermodell kommt in Mattschwarz mit Matching Headstock. Eine Besonderheit ist der Humbucker in Bridge- und der Single Coil in Neck-Position. Diese Konfiguration ist bei den regulären Electra-Modellen nicht erhältlich.
Sandberg 70th Classic Walnut: Zu Ehren des 70. Thomann-Jubiläums bringt die Braunschweiger Bassmanufaktur Sandberg ein besonders edles und streng limitiertes Sondermodell in verschiedenen Ausführungen heraus!
Letztes großes Thema war das Einstellen der Saitenlage bzw. Bespielbarkeit von Instrumenten. Dazu hatte Holger einen Halsspannstab dabei, um dessen Arbeitsweise zu erläutern. Zudem zeigte er einen aufgeschnittenen Hals, um zu demonstrieren, wo sich der Halsspannstab befindet und wie er den Hals bezüglich der Krümmung beeinflussen kann. Holger verriet ebenfalls die genauen Maße, die Sandberg bezüglich der Saitenlage und der Höhe der Pickups ab Werk bei ihren Instrumenten einstellt. So kann dies jeder zu Hause mit seinem eigenen Instrument nachvollziehen.
Sandberg Band
Zwischen den einzelnen Themenblöcken gab es als Abwechslung Musik vom Trio, bestehend aus der Gitarristin, Bassistin und Sängerin Sophie Chassée, dem spanischen Flamenco-Bassisten Victor Tugores und Holger selbst am Cajon. Die drei spielten sowohl Eigenkompositionen von Sophie als auch äußerst geschmackvolle Covers von Sting und Michael Jackson. Erfreulicherweise stand hier zu jeder Zeit die Musik und nicht die beeindruckenden technischen Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder im Vordergrund. Nach dem letzten Song lud Holger das Publikum zur Open Stage ein. Jeder, der wollte, konnte mit dem Trio spielen. Diese Chance ließen sich natürlich einige nicht entgehen.
Sandberg Electra
Bereits den ganzen Tag stand im Laden eine Box, in die man eine Karte zur Teilnahme an der Verlosung des Sandberg Electras einwerfen konnte. Am Ende der Veranstaltung kam es nun zur lang erwarteten Verlosung. Der glückliche Gewinner bekam den Bass dann persönlich von Holger überreicht. Nachdem vom Publikum lautstark gefordert wurde, dass er ihn auch vorspielen muss, kam es noch einmal zu einer spontanen Session mit dem Sandberg Trio und dem Gewinner. Um circa 20:15 Uhr war dann nach einem langen und heißen Tag Schluss. Jeder Teilnehmer konnte sich am Ausgang noch über ein Thomann Goodie Bag freuen.
Website von Sandberg: https://www.sandberg-guitars.de/basses
Ulf sagt:
#1 - 17.07.2024 um 12:34 Uhr
Wie wäre das Wort „Bericht“ statt „Report“ in der Überschrift? Das Wort ist so im Deutschen nicht gebräuchlich …