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Reverb Effekt kreativ einsetzen – Hallfläche

In dieser Folge liegt der Fokus auf dem Recording-Sektor, denn es geht um die Erzeugung von Klangflächen für eine Aufnahme, die mit Effekt-Plug-Ins umgesetzt wird. Flächensounds gehören in der Regel zur Kernaufgabe von Tasteninstrumenten und werden per Keyboard-Pads oder Streicher erzeugt, aber hat man die richtigen Zutaten, dann funktioniert das auch sehr gut mit der Gitarre.

Teaser_Effektpedale_kreativ_einsetzen_Reverb

Effekte im Einsatz

Delay, Reverb

Gitarrenpart ohne Reverb Effekt

Der Part stammt aus einem Popsong, zugrunde liegt ein entspannter Achtelgroove von Drums und Bass und folgende Harmonien werden gespielt: | C | Am | Em | D |
Die Gitarre sollte die Harmonien skizzieren, aber bitte dezent, kein Akkordgeschrammel im Lagerfeuerstil. Da wären natürlich Akkord-Arpeggios eine mögliche Variante, aber es geht auch noch etwas dezenter. Ich habe mich für eine simple Melodie entschieden und die Harmonien, oder besser gesagt, eine harmonisch klingende Fläche per Effekte erzeugt. Die Melodie liegt im Frequenzbereich noch über einer (männlichen) Gesangsstimme und nimmt dem Gesang deshalb nicht die Butter vom Brot, was bei einem späteren Mix des kompletten Tracks dann auch noch die Arbeit erleichtert.
Hier ist erst einmal der Backing-Track und die Gitarrenmelodie:

Audio Samples
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Drum & Bass Groove Gitarrenpart
(Zum Vergrößern bitte ins Bild klicken)
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Gitarrenpart mit Reverb Effekt

Es gibt mehrere Möglichkeiten, aus meiner Singlenote-Line Harmonien zu zaubern. Ein Harmonizer wäre zwar eine naheliegende Sache, aber das würde dann doch etwas zu künstlich und wahrscheinlich zu voll klingen. Delay und Reverb sind die Werkzeuge meiner Wahl. Ich habe das Gitarrensignal auf zwei separate Effektbusse geschickt und dort jeweils ein Delay und ein Reverb Plug-In positioniert. Der Send wird bereits vor dem Fader abgegriffen, dadurch könnte ich den Effekt im Verhältnis zum Gitarrensignal sogar noch etwas lauter einstellen, bzw. gegebenenfalls sogar nur den Effektsound benutzen. In unserem Beispiel habe ich das Direktsignal aber beibehalten. Die Verzögerungszeit des Delays ist auf Viertel und Halbe Noten eingestellt, was sehr gut zu meiner Melodie in halben Noten passt, denn dadurch erzeugt das Delay eine gewisse Mehrstimmigkeit und somit auch Harmonietöne. Für etwas Klangmodulation ist ein chorusähnlicher Effekt (Ensemble) aus der Logic-Palette zuständig, der direkt hinter das Delay geschaltet ist und somit nur auf die Echowiederholungen wirkt. Der Reverb ist mit einer sehr langen Nachhallzeit bestückt und sorgt so für eine recht diffuse Klangwolke, die hinter der Melodie entsteht und eine unauffällige und angenehme Fläche erzeugt. Hierzu habe ich ein leicht modifiziertes Preset (Atmosphere) aus dem Lexicon 224 Reverb der Universal Audios UAD Plattform genommen. Die Nachhallzeit ist mit 35 Sekunden extrem lang. Ihr könnt das natürlich auch mit anderen Reverb Plug-Ins nachbauen, wichtig ist auf jeden Fall eine lange Nachhallzeit. Hier hört ihr die Effektsounds erst einmal einzeln.

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Gitarrenpart mit Delay Gitarrenpart mit Reverb

Finetuning – weitere Effekte

Heute wird nicht gespart, alles kommt in den Topf. Der Gitarrenpart wird mit Delay und Reverb gewürzt, allerdings gut aufeinander abgestimmt. Das Gute bei dieser Aktion ist, dass der Akkord-Teppich in Stereo den späteren Gesang von links und rechts umhüllt und somit keinen Platz im mittleren Bereich des Panoramas wegnimmt. Die direkte Gitarre könnte man auch noch weiter nach außen positionieren. Durch die Verschaltung des Effekt-Sends vor dem Fader haben Lautstärke und Panorama-Einstellung des Direktsignals keinen Einfluss auf die Effektsounds, was sehr sinnvoll ist, denn dadurch können Gitarre und Hallfläche komplett isoliert geregelt werden. Für den Live-Einsatz wird es etwas aufwendiger, wenn man diese Verschaltung nachbasteln möchte, aber man kann für eine solche Linie natürlich auch Hall- und Delay-Pedale (Modulation-Delay) mit entsprechenden Einstellungen benutzen.

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Gitarrenpart mit Delay und Reverb
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