Der Revv D40 Head im Praxis-Check
Für den Praxistest wird der Revv Dynamis D40 Head direkt über das Audio-Interface ohne weite Effekte oder EQ-Anpassungen aufgezeichnet und alle Reverb-Sounds stammen vom integrierten Digital Reverb.
Der D40 zeigt sich beim ersten Antesten in Kanal 1 mit einem sehr ausgewogenen Klangbild und liefert ultra-cleane Sounds, die auch in den höchsten Gain-Settings nicht in die Übersteuerung kippen wollen und mich stark an den D20 Head erinnern. Natürlich eignet sich ein solcher High-Headroom-Kanal ausgezeichnet für den Einsatz von Pedalen und erfüllt seinen Dienst als „blanke Leinwand“ voll und ganz. Auf der Gegenseite ist es nur schwer möglich, durch das Boosten der Vorstufe Mischungen aus Amp- und Pedal-Verzerrung zu erzeugen und auch für sich alleine genommen wirkt Kanal 1 teilweise etwas undynamisch und steril.
Das kleine Revv D20 Vollröhrentopteil hat sich mit der Two Notes Reactive Load eine Fülle amtlicher Features einverleibt und überzeugt auf ganzer Linie.
Der 2. Kanal des Revv D40 entpuppt sich als Allrounder zwischen Clean und High-Gain
Beim Wechsel in den zweiten Kanal überrascht der D40 dann mit ebenfalls cleanen Sounds vor der 11-Uhr-Stellung des Gain-Potis und einem sehr harmonischen Übergang in die Verzerrung. Für mich fühlt sich dieser Kanal auf Anhieb „spannender“ und dynamischer an als der erste Kanal und versteht sich aufgrund seiner Edge-Of-Breakup-Qualitäten auch besser mit Overdrive-Pedalen. Ab der 13-Uhr-Stellung des Gain-Potis kippt der Sound hier in eine dichte, amerikanisch inspirierte Verzerrung, die im Boost-Modus oder mit vorgeschalteten Pedalen auch in den High-Gain-Bereich vordringen kann. Bei Bedarf sorgt hier der Bright-Schalter für etwas mehr Biss in den hohen Mitten und auch die Presence- und Depth-Potis eignen sich hervorragen zur Anpassung an das jeweilige Setup.
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6 Onboard-Speicherplätze liefern im Handumdrehen hochwertige Boxensimulationen
Die Einbindung der Two Notes Torpedo Software per Computer oder Handy-App gelingt wie erwartet völlig problemlos und bis auf ein oder zwei Ausnahmen klingen auch die 6 On-Board-IRs absolut hochwertig und brauchbar. Etwas zurückhaltend zeigt sich die integrierte Reverb-Sektion, die vor der 12-Uhr-Stellung von Depth- und Level-Poti kaum in Erscheinung tritt, danach aber mit einer gelungenen Mischung aus Hall- und Spring-Reverb punktet. Wir beginnen den Praxisteil mit vier Beispielen aus beiden Kanälen, mit unterschiedlichen On-Board-IRs und verschiedenen Gitarren. Für einen genauen Überblick über die jeweiligen Settings empfiehlt sich wie immer ein Blick in das dazugehörige Video.
Die Gain-Range des D40 steckt ein weites Spektrum an Sounds ab
Weiter geht es mit einem Überblick über die Gain-Range der beiden Kanäle. Da der D40 in dieser Disziplin einiges an Nuancen zu bieten hat, kommen hier sowohl Singlecoils als auch Humbucker zum Einsatz.
Im nächsten Praxisbeispiel hören wir den Regelweg der drei EQ-Bänder (Treble/Middle/Bass) nacheinander in der Minimal-, 12-Uhr- und Maximalstellung und danach den Reverb in drei verschiedenen Intensitäten.
Der Revv Dynamis D40 Head mit Pedalen
Nun kommen wir zur Paradedisziplin des D40, dem Einsatz von (Dirt-)Pedalen. Wir hören zunächst beide Kanäle jeweils nacheinander mit einem Maxon OD9, einem J. Rockett Audio Archer Ikon, einem Boss BD2w und zum Schluss mit einem JHS Series 3 Fuzz in Kombination mit einem Boss DD8 im FX-Loop.