Praxis
Für die Soundbeispiele parke ich den Revv G4 zunächst vor einem cleanen Mesa Boogie MkV. Die Gitarren werden jeweils angegeben.
Zunächst hört ihr eine Les Paul und das Pedal in einem weitestgehend mittigen Setting. Wirft man das Pedal im mittleren, neutralen Aggression-Mode an, hört man bereits ganz deutlich, wohin die Reise geht, nämlich in Richtung eines High-Gain-Distortionpedals, das keine Gefangenen macht. Die Zerrstruktur ist ampartig, dicht, fett und erinnert an klassische Metalsounds, die man sowohl in den 80ern, aber auch heutzutage in bestimmten Genres erwarten würde.
Auch wenn sich der G4 sehr gut mit meinem MkV verträgt, ist es möglich, dass die Höhen und Hochmitten des Pedals unter Umständen eine Anpassung an die verwendete Gitarre und den Amp verlangen, denn im Test kam nicht jeder Verstärker gleich gut mit seinem Soundcharakter klar. Amps, die von sich aus schon nicht allzu scharf klingen, kann der G4 allerdings mit saftigen Sounds beglücken. Im Blue Mode wird der Ton etwas kompakter und definierter in den Tiefmitten, wohingegen der Red Mode etwas mehr Sättigung und auch Gain mit sich bringt.
Bass | Middle | Treble | Volume | Gain | Aggression |
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11:00 | 12:00 | 13:00 | 12:00 | 11:00 | Off-Blue Red |
Wirklich warme, bluesige Lowgain-Sounds sind nicht die Baustelle des G4, aber auch in niedrigen Gainsettings kann das Pedal durch grungige Rhythmusbretter oder Indiesounds punkten. Der EQ wirkt unglaublich effektiv und deckt eine sinnvolle Range und ordentliche Bandbreite an Frequenzen ab.
Bass | Middle | Treble | Volume | Gain | Aggression |
---|---|---|---|---|---|
13:00 | 15:00 | 10:00 | 12:00 | 9:00 | Off-Blue Red |
Metallige Midscoop-Sounds klingen sehr ausbalanciert und differenziert in allen Frequenzen. Die Bässe liefern das gewünschte “chuggah”, aber die Auflösung der Akkorde bleibt sehr klar über das komplette Saitenbild.
Bass | Middle | Treble | Volume | Gain | Aggression |
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14:00 | 9:00 | 11:00 | 12:00 | 14:00 | Off-Blue Red |
Das Rauschverhalten des G4 ist wirklich exzellent. Auch bei höheren Gainsettings halten sich die Nebengeräusche in Grenzen, wobei der Off-Mode am ruhigsten ist und der Red-Mode sich noch am deutlichsten bemerkbar macht. Ihr hört immer noch eine Les Paul, diesmal jedoch am Halspickup.
Bass | Middle | Treble | Volume | Gain | Aggression |
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14:00 | 13:00 | 12:00 | 12:00 | 15:00 | Off-Blue Red |
Der Zerrcharakter wird in erster Linie User von Humbuckergitarren ansprechen und gefällt mir persönlich dort auch am besten, doch der G4 kann mit auch Singlecoil-Modellen umgehen, auch wenn es hier gilt, etwas Schärfe aus dem Frequenzspektrum zu nehmen. Ihr hört eine Telecaster in der Stegposition.
Für dich ausgesucht
Bass | Middle | Treble | Volume | Gain | Aggression |
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14:00 | 14:00 | 10:00 | 12:00 | 9:00 | Off-Blue Red |
Der ampartige Charakter lässt das Pedal in einer Reihe von Anwendungsbereichen trumpfen. So kann es direkt in eine Endstufe gespielt werden, oder aber, wie im Folgebeispiel, direkt in die DAW, wo eine Speaker-Impulsantwort auf das Pedal gelegt wird. Hier gilt es, etwas in den Höhen nachzuregeln und evtl. in der DAW einen EQ zu Rate zu ziehen, aber grundsätzlich führt auch dieser Einsatz zu guten Ergebnissen.
Bass | Middle | Treble | Volume | Gain | Aggression |
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12:00 | 15:00 | 15:00 | 12:00 | 14:00 | Red |
High-Gain-Distortionpedale bieten meist weniger Dynamik als ihre Overdrive-Zeitgenossen, und da macht der G4 auch keine Ausnahme. Dennoch lässt das Pedal sehr gut das Arbeiten mit dem Volume-Regler der Gitarre zu, der den Zerrgrad sehr effektiv beeinflusst. Die Leadsounds sind schön singend und Gainreserven sind ohne Ende vorhanden.
Bass | Middle | Treble | Volume | Gain | Aggression |
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12:00 | 14:00 | 12:00 | 12:00 | 13:00 | Blue |