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RGBlink Mini MX Production Mixer Test

Da ich bereits in der Vergangenheit Kontakt zu den Video-Mixern aus dem Hause RGBlink hatte, war ich gespannt auf den Mini MX Production Mixer. Der erste Eindruck bei der Entnahme des Geräts war erstmal positiv: Der Mini MX wirkt generell wertig verarbeitet, lediglich die Fader der Audio-Kanäle haben etwas Spiel. Außerdem finde ich den Mini MX übersichtlich und klar strukturiert. 

Damit ich den Mini MX ein wenig genauer unter die Lupe nehmen kann, muss ich erst einmal mein vorhandenes Video-/Audio-Equipment an den Mixer anschließen. Neben einer Blackmagic-6K-Kamera kommen ein Atomos Ninja V+ für die Programmaufzeichnung und ein weiterer Monitor für die Multi-View-Anzeige zum Einsatz. Für den Ton schließe ich ein Shure SM7b direkt an den XLR-Mikrofoneingang des RGBlink Mini MX an.

Nach dem Einschalten des Mini MX startet der Video-Mixer zunächst mit einer Startgrafik und der Lüfter legt auf vollen Touren los. Darüber hinaus strahlen sämtliche hintergrundbeleuchteten Buttons. Nach kurzer Zeit wird mir im Touchscreen die Multiview-Ansicht angezeigt. Da das Testmodel nicht mit der aktuellen Firmware ausgeliefert wurde, lade ich die neuste Version von der RGBlink-Website: Dies erfolgt ganz easy vom ersten USB-Port des Mini MX.

Fotostrecke: 2 Bilder Neben den vier Video-Eingängen bietet der Mini MX zusätzlich PGM- und Multiview-Out

Auf Sendung

Insgesamt dauert das Update auf die neueste Firmware ca. 10 Minuten. Nach dem Update erkennt der Mini MX sofort das eingehende Video-Signal am ersten HDMI-Eingang. Die Darstellung erfolgt ohne Störungen und bleibt auch während meines gesamten Tests stabil. Der Atomos zeigt mir ebenfalls ohne Probleme den Programm-Ausgang an. 

Die vier HDMI-Eingangsquellen wähle ich mit den nummerierten Buttons aus. Hier sind die ersten vier chronologisch den vier HDMI-Eingängen zugeordnet. Sobald ich den entsprechenden Eingang angewählt habe, erscheint das Bild in der Preview/Vorschau und der Nummernbutton leuchtet grün. Mit dem T-Bar-Regler kann ich im Anschluss das Signal der Programmausgabe zumischen. Ist der T-Bar komplett auf der entgegengesetzten Seite, wird nur das gewählte Bild gezeigt und der nummerierte Button leuchtet rot. Mein nächstgewählter Video-Eingang leuchtet grün und wird im Preview-Fenster angezeigt. So kann ich die einzelnen Video-Signale spielend einfach überblenden. Von Haus aus ist dem T-Bar ein Überblendungseffekt zugewiesen. Insgesamt stehen mir aber sogar 15 Transit-Effekte zur Verfügung.

Über die Menü-Buttons wechsle ich beim Mini MX in die Menü-Ansicht des Video-Mischers. Hier bietet der Mini MX weiterhin ein Preview- und Program-Fenster, was dafür sorgt, dass ich auch während des Streamings/Recordings jederzeit im Menüscreen weiß, was gerade gesendet bzw. aufgenommen wird. 

Die Auswahl der einzelnen Menüpunkte erfolgt entweder direkt über das Touch-Display oder mit Hilfe der acht Nummern-Buttons. Neben verschiedenen Video-Übergangseffekten bietet der Mini MX an dieser Stelle zahlreiche weitere Features wie Layout, Chroma Key und diverse Audio- und Videoeinstellungen. Mit Hilfe des Menü-Buttons gelange ich auch wieder in die Multiview-Ansicht. 

Fotostrecke: 2 Bilder Das Touchscreen Display des Mini MX erleichtert die Bedienung

Touchscreen-Navigation erleichtert das Leben

Wirklich praktisch ist die Navigation mit Hilfe des Touchscreens in der Multiview-Ansicht. Es reicht ein kurzer Doppelklick mit meinem Finger auf die einzelnen Fenster der Video-/Audio- bzw. Medien-Vorschau und schon gelange ich in das jeweilige Auswahlmenü. Wähle ich beispielweise das Media-Fenster aus, gelange ich von dort aus direkt in das Auswahlmenü, und mir werden sofort alle kompatiblen Dateien angezeigt, die am USB-C Port des Mini MX anliegen. Mit den beiden Navigationspfeilen im Display kann ich zwischen VideoAudioOverlayLogo und Background wählen. Über den Menü-Button gelange ich immer wieder in die Multiview-Ansicht.

Fotostrecke: 4 Bilder Kompatible PTZ-Kameras lassen sich direkt am Mini MX steuern

Damit ich die verschiedenen Video-Features ein wenig genauer unter die Lupe nehmen kann, füttere ich den Mini MX mit weiteren Video-Quellen. Neben einer Sony A6400 Kamera, die an den zweiten HDMI-Port angeschlossen ist, kommt noch eine X-Box One zum Einsatz. Auch hier werden beide Video-Signale direkt erkannt und absolut fehlerfrei dargestellt.

Im Menü bietet der Mini MX unter dem Punkt Transit Effects neben dem bereits bekannten Blend und einem harten Cut-Übergang noch weitere verschiedene Übergangseffekte. Die Effekte sehen durch die Bank absolut brauchbar aus, allerdings wird in der Praxis wohl hauptsächlich der Blend- und Cut-Effekt genutzt. In Verbindung mit dem T-Bar-Hebel ergeben sich vor allem bei den spezielleren Transit-Effekten meiner Meinung nach durchaus interessante Video-Effekte. 

Logo und Overlay

Zwei weitere praktische Features finden sich im Media-Menü: Unter dem Menüpunkt Logo habe ich die Möglichkeit, meine eigens erstellten Logos den verschiedenen Videoquellen zufügen, und im Menüpunkt Overlay kann ich das Videobild mit Rahmen und Umrandungen verfeinern. Die Logos bzw. Rahmen müssen im PNG/JPG-Format auf einem kompatiblen USB-Datenträger vorliegen. Hier ist es wichtig, dass alle Grafiken mit transparenter Ebene gespeichert werden. Insgesamt kann ich acht Logos und acht Overlays den Nummernbuttons zuweisen. Die einzelnen Einblendungen kann ich ebenfalls mit Hilfe der Auswahlbuttons oberhalb der Fader aktivieren. Welcher Button für welche Einblendung verantwortlich ist, erkenne ich anhand der grafischen Symbole auf dem Button. Zusätzlich blinkt der verantwortliche Button zweimal kurz blau, wenn ich im Media-Menü in den verschiedenen Menüpunkten navigiere.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Multiviewansicht des Mini MX

Umfangreiche Audio-Sektion

Neben einer guten Video-Übertragung ist ein guter Ton das A und O eines gelungenen Video-Streams – und auch beim Thema Ton hat die Firma RGBlink einen guten Job erledigt. Durch die vorhandenen XLR-Eingänge sowie zusätzlichem Line-In in Form einer 6,3-mm-Klinke gehören wilde Adapterorgien wie bei einigen Konkurrenzherstellern beim Mini MX der Vergangenheit an. 

Um in das Audio-Menü des Mini MX zu gelangen, tippe ich lediglich das Audio-Fenster in der Multiview-Ansicht an, und schon öffnet sich ein umfangreicher Audio-Mixer. Tippe ich im Anschluss auf eines der Symbole oberhalb des Kanalfaders, gelange ich in die Kanal-Einstellungen. 

In den Einstellungen kann ich die Audio-Kanäle des Mini MX zwischen MikrofonInstrument und Line umschalten. Der erste Mikrofon-Kanal ist außerdem mit 48-V-Phantom-Power ausgestattet. Da das SM7, das ich anschließe, bekannterweise wenig Output liefert und der Preamp des Mini MX ordentlich aufgedreht werden muss, habe ich mit enormem Rauschen zu kämpfen. Also schließe ich ein Kleinmembran-Kondensatormikrofon an den Mini MX an. Ohne Cloud-Filter fürs SM7 ist das Kleinmembran-Mikrofon eindeutig die bessere Wahl, und der Preamp des Mini MX klingt klar und transparent.

Darüber hinaus bietet der Mini MX im erweiterten Audio-Mixer die Möglichkeit, wahlweise zwei HDMI-Eingängen oder dem BT-Kanal Verzögerungszeiten zuzuweisen, um Bild und Ton aufeinander abzugleichen und zu synchronisieren. Leider bietet der Mini MX hier nur 10-ms-Schritte und die maximale Verzögerungszeit beträgt 300 ms. 

Fotostrecke: 3 Bilder Der Audio-Mixer öffnet sich durch Doppelklicken auf den Audiobereich des Multiview-Screens


Sound Effects auf Knopfdruck

Im Audio-Mixer des Mini MX kann ich zusätzlich kurze Audio-Clips abfeuern. Insgesamt können 16 Audio-Dateien den acht nummerierten Buttons zugewiesen werden. Die beiden Pfeiltasten unterhalb der Nummern-Buttons dienen zum Wechsel von Clip 1 – 8 und 9 – 16. Die Audio-Ausgabe der Clips erfolgt automatisch auf der Summe und lässt sich leider nicht in der Lautstärke regulieren. Hier sollte man vorab die einzubindenden Audio-Clips in einer DAW in der Lautstärke angleichen.

Einen Eindruck der Audio-Qualität könnt ihr euch durch ein paar erstellte Audio-Clips machen.

Bluetooth-Audio-Wiedergabe

Eine Besonderheit des RGBlink Mini MX ist die verbaute Bluetooth-Schnittstelle. Um die Bluetooth-Schnittstelle ein- bzw. auszuschalten, muss ich im Menü des Mini MX den Menüpunkt Settings wählen. Hier habe ich unter dem Punkt Bluetooth die Möglichkeit, die Schnittstelle ein- und auszuschalten sowie den im Netzwerk angezeigten Namen zu ändern. Um den Mini MX mit meinem Smartphone zu koppeln, vollziehe ich das übliche Prozedere: Im Bluetooth-Menü den Mixer auswählen, verbinden und fertig. Jetzt lässt sich mit dem Fader des Bluetooth-Kanals die Lautstärke regulieren.

Damit ihr euch einmal ein genaues Bild von der generellen Bedienung machen könnt, habe ich euch einen kleinen Videoclip erstellt.

Akustik Trio Live-Recording

Da krankheitsbedingt der anstehende Gig, der von mir als FOH-Techniker betreuten Band ausgefallen ist, haben wir uns mit den verbleibenden Mitgliedern für ein spontanes Videostreaming entschlossen. Also schnell drei Kameras an den RGBlink Mini MX angeschlossen und in Position gebracht. Da das Audio-Signal mit mehr als zwei Mikrofonen aufgezeichnet wurde, kam ein zusätzlicher Mixer als Submixer zum Einsatz. Dessen Stereo-Out ging direkt in den Mini MX. Aufgezeichnet wurde direkt am Mini MX auf einen USB-Stick.

Um mir die Übersicht ein wenig zu erleichtern, habe ich mir einen zusätzlichen Monitor an den Multiview-Out des RGBlink Mini MX angeschlossen. Auch in diesem Setup verlief die Einrichtung des Audio- und des Video-Signals absolut problemlos, und die Bedienung ging vollkommen intuitiv. Beim Anschauen des aufgezeichneten Video-Signals hätte ich mir allerdings ein weniger komprimiertes Endergebnis gewünscht. In diesem Fall wäre eine zusätzliche Aufzeichnung die bessere Lösung gewesen. 

Einen kleinen Eindruck der Aufzeichnungsqualitäten könnt ihr euch in unserem kurzen Videofile machen.

Fotostrecke: 3 Bilder Praktischerweise verfügt der Mini MX über eine Bluetooth-Schnittstelle

Abgesehen von der Video-Aufzeichnung ist es möglich, direkt mit dem Mini MX auf bis zu zwei Plattformen zu streamen. Hierzu bietet mir der Mini MX zwei Möglichkeiten: Zum einen kann ich mit Hilfe eines optionalen Routers bzw. Netzwerkswitches und der Verbindung mittels Cat-6-Kabel ein kabelgebundenes Netzwerk einrichten. Zum anderen kann ich die Einbindung mit Hilfe eines Smartphones realisieren, was meiner Meinung nach auch praktischer ist. Dabei erfolgt die Verbindung am ersten USB-Port des Mixers. 

Doch ohne einen Blick ins Manual hätte ich wahrscheinlich eine halbe Ewigkeit benötigt, um den Stream ans Laufen zu bringen. Das online erhältliche Manual enthält aber eine genaue Anleitung zur Einrichtung auf den gängigen Streamingplattformen.

Fotostrecke: 2 Bilder Mit Hilfe eines Smartphones kann der Mini MX auf bis zu zwei Plattformen streamen

Zielgruppe

Mit dem Mini MX Production Mixer wendet sich die Firma RGBlink in erster Linie an Multicam-Video-Podcaster, Live-Streamer und Content Creator, die auf der Suche nach einer kompakten und bezahlbaren All-in-one-Lösung sind. 

Auch für Bands, Solomusiker, DJs oder elektronische Live-Acts stellt der Mini MX ein interessantes Tool dar, um schnell und einfach Video-Content zu generieren und gegebenenfalls direkt in den Äther zu streamen. Der Mini MX ist platzsparend, schnell aufgebaut und lässt sich perfekt mit vorhandener Video- und Audio-Peripherie kombinieren. 

Trotz der einfachen Bedienung bietet der Mini MX zahlreiche Features wie Video-Übergangseffekte, Bild-in-Bild-Funktion oder Chromakey, mit denen sich euer Video-Content optisch auf ein professionelles Level heben lässt. 

Live-Übertragungen von Sport oder Firmenevents, Gottesdiensten oder Produktpräsentationen lassen sich mit dem Mini MX Production Mixer ebenfalls problemlos umsetzen. Außerdem ist eine Festinstallation in Event-Locations oder Theatern ein vorstellbares Einsatzgebiet. Weiterhin wäre der Mini MX das ideale Video-Production-Center für Jugendeinrichtungen oder Schulen, um ihren Video-Content zu erstellen bzw. festzuhalten.

RGBlink Mini MX Production Mixer Test
 RGBlink Mini MXRoland V-8HD Video SwitcherBlackmagic Design Atem Mini Extreme
HDMI Inputs488
Audio Ins342 x Stereo-In
Multi-View Outjajaja
Touchscreenjajanein
USB-RecordingjaneinJa
Direkt Streamingjaneinja
Preis (UVP)1399 €1549 €1029 €
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