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Richtig und effektiv Üben am E-Bass

Üben am E-Bass: Wir alle verbringen gefühlt zu wenig Zeit an unserem Instrument, möchten uns aber dennoch konstant verbessern und Fortschritte machen. Diese beiden Aspekte können schon mal kollidieren und zu Frustration führen – die Dinge gehen eben nicht so schnell voran, wie wir das gerne möchten! Die Frustration kann sich sogar noch steigern, wenn man sich beim Üben unnötig unter Druck setzt und sich Gedanken wie “Jetzt habe ich schon wieder eine Woche lang nicht geübt!” breit machen. Eine wundersame Vermehrung der zur Verfügung stehenden Zeit ist ja leider nicht zu erwarten, daher lautet das Stichwort “Effizienz” – d. h. möglichst viel aus der uns zur Verfügung stehenden Zeit herauszuholen. Doch wie geht das eigentlich? Gibt es hier allgemeine Regeln? Schließlich ist Üben am E-Bass ja eine höchst individuelle Angelegenheit, denn wir alle lernen auf verschiedene Weise und werden durch unterschiedlichste Dinge motiviert. Effizienz ist also nicht gleich Effizienz! Um den richtigen Weg für uns selbst zu finden, habe ich heute ein paar wichtige Punkte zum Thema “Üben” zusammengestellt.

Richtig und effektiv Üben am E-Bass
In diesem Artikel geht es um effektives Üben am E-Bass (Bild: Shutterstock / Author: Skylines)
Inhalte
  1. Richtig E-Bass üben: Typische Übe-Stereotypen
  2. ▶ Üben nach Lust und Laune
  3. ▶ Üben nach aktuellem Bedarf
  4. ▶ Üben nach festem Übeplan
  5. Üben am E-Bass: Welcher Übetyp bist du?
  6. Richtig E-Bass üben: Wann macht Üben keinen Sinn?

Richtig E-Bass üben: Typische Übe-Stereotypen

Was ist eigentlich die Motivation zum Üben eines Instruments? Nach meiner Erfahrung kann man hier im Wesentlichen drei Stereotypen beobachten, die ich euch hier kurz vorstellen möchte.

▶ Üben nach Lust und Laune

Dann üben, wann man will – und zwar nur das, was man will! Die Inspiration für Inhalte kommt aus dem Moment heraus, z. B. durch einen coolen Song, den man hört oder ein YouTube-Video, in welchem man etwas Anspornendes sieht. Spontane Gedanken wie “Das will ich auch können!” oder “Wow, was war das?” generieren hier die Motivaton.

▶ Üben nach aktuellem Bedarf

Im Controlling gibt es den schönen Begriff der Engpass-Analyse, was übersetzt in unsere Situation bedeutet: Ich stelle fest, wo es bei der letzten Probe oder beim Gig gehakt hat und übe dann genau das. Anderes Szenario: Ich bekomme Anfragen für Gigs, bei denen etwas verlangt wird, was ich nicht bzw. nur unzureichend kann und stürze mich dann deshalb aus Vorbereitungsgründen darauf. 

▶ Üben nach festem Übeplan

Eine dritte Variante ist das Üben nach einem konkretem Übeplan. Pläne dieser Art können sowohl bestimmte Inhalte als auch die dafür vorgenommene Zeit (z. B. 10 Minuten für Greifhand-Etüden, 10 Minuten für Walking-Bass, 10 Minuten für verschiedene Slapgrooves etc.), feste Wochentage, Uhrzeiten etc. umfassen.

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Üben am E-Bass: Welcher Übetyp bist du?

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Na, erkennst du dich hier wieder? Welcher Übetyp bist du? Ganz wichtig: Alle drei genannten Übetyp-Varianten schließen sich keinesfalls nicht aus und können sich durchaus vermischen.

Um möglichst viel aus meiner persönlichen Übezeit am E-Bass herauszuholen, macht es Sinn zu analysieren, wie ich persönlich am besten funktioniere. Hierzu sollte man sich Fragen stellen wie: “Was motiviert mich am meisten?” oder “Auf welche Weise erlebe ich den meisten Spaß mit meinem Instrument?”

Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man seinen Übeplatz so einrichten, dass alles schon bereitsteht und man sofort loslegen kann. Wenn man jedes Mal erst wieder die komplette Infrastruktur dafür wieder auf- und wieder abbauen muss, ist die Gefahr groß, dass man es häufig gleich bleiben lässt.

Üben an einem gemütlichen Platz kann ein Rückzug von den Problemen des Alltags sein!
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Eine Besonderheit gibt es aber, die sogenannte “Muscle Memory” (dt. “Gedächtnis der Muskeln”), welches sich nicht in diesen selbst, sondern im extrapyramidalen System des Gehirns befindet. Habe ich einen neuen Bewegungsablauf wie z. B. das Auf und Ab des Daumens beim Double Thumbing erlernt, geht es darum, diesen so oft zu wiederholen, dass er zum Automatismus wird.

Diese Wiederholungen macht man bestenfalls am gewohnten Platz mit entsprechendem Fokus. Sie sind aber z. B. auch vor dem Fernseher oder der Stereoanlage möglich, ohne sich dabei groß konzentrieren zu müssen. Die Bewegung ist ja bereits erlernt, die Muskeln müssen sie aber noch hunderte Male wiederholen, um sie jederzeit von “Null auf Hundert” abrufen zu können.

Richtig E-Bass üben: Wann macht Üben keinen Sinn?

Ja, auch das gibt es: Tage, an denen man besser Abstand zum Üben nehmen sollte. Falls ich vom Berufs- und Familienalltag bereits “platt” bin, hat der Versuch, sich nun noch zum konzentrierten Üben zu motivieren, beste Chancen darauf, nach hinten loszugehen.

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Dann fehlen nämlich die angesprochenen Kapazitäten, und wenn ich mich dann noch mit “Ich muss endlich mal wieder üben!” hinsetze, führt dies unweigerlich zum gegenteiligen Ergebnis! Zum schlechten Gewissen kommt nun auch noch die Frustration hinzu, wenn aufgrund mangelnder Konzentration gar nichts so klappt, wie ich es will! Gefühle von “Es wird ja eh nie besser!” oder “Ich kann nichts!” machen sich dann breit.

Mit der Zeit kann dies sogar dazu führen, dass das Thema Üben für mich in Gänze negativ belegt ist, da es ja anscheinend eh nichts bringt – außer Druck und Frustration! Am Ende habe ich dann weder effizient geübt, noch mich in dieser Zeit entspannt oder erholt. Wer kein Profimusiker ist, für den sollte daher gelten: Üben ist kein Zwang und Musik ist ein Hobby, welches einem in erster Linie Spaß machen und einem Energie verleihen (und eben nicht nehmen!) soll. Es sollte ein Ausgleich zu Beruf und Familie sein!

Szene aus dem E-Bass-Unterricht
Ganz wichtig: Wer mit Musik kein Geld verdienen muss, für den sollte stets der Spaß am Bassspiel an erster Stelle kommen. Ein guter Lehrer sollte also auch viel Freude am Instrument vermitteln! (Bild: www.floriansbassunterricht.de)
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Falls man nicht die nötige Energie, aber trotzdem Zeit und Lust auf seinen Bass hat, sollte man sich lieber mit dem Spielen belohnen. Zwischen Üben und Spielen besteht nämlich ein großer Unterschied: Üben bedeutet konzentriertes Arbeiten, und Spielen heißt Spaß haben ohne jegliche Analyse und Kontrolle. Hinunter fallen Dinge wie einfach zu den Lieblingssongs jammen, sich mal vor dem Spiegel als Rockstar fühlen, etc. Auch dabei legt man die Hände an das Instrument, hält sich in Form – und schafft sich gleichzeitig einen wunderbaren Ausgleich zum Alltag!

Ich mache häufig die Erfahrung, dass Schüler oder Schülerrinnen mit schlechten Gewissen in den Unterricht kommen und sagen: “Ich habe die ganze Woche nichts geübt, sondern nur gespielt!” Ganz wichtig: Spielen ist kein zweitklassiger Ersatz für Üben. Beides ist in gleichem Maße notwendig, um dafür Sorge zu tragen, dass uns unser Hobby dauerhaft Spaß macht!

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim Üben!

Bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt

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